Harte Schale, weicher Kern, Teig und Füllung gesellt sich gern: zugegebenermaßen tun sie das kaum woanders besser als bei den Nice Pies. Im Mai 2023 haben die Pies ihre Reise gestartet und sind für mich persönlich nicht mehr aus der Pop-Up-Szene auszudenken: Ob im The Rad, in der Pfefferberg Markthalle oder aktuell bei Kioski – seit letzten Sommer und meinem ersten Bissen in den Aussie Beef Pie bin ich hooked und verlasse gern auch mal am Wochenende meinen Kiez, um mir einen für auf die Hand zu holen. Aber auch sesshaft sind sie inzwischen geworden: im Passenger Coffee und Open House findest Du sie auf dem regulären Menü – letzteres nicht unbedingt Zufall, denn John Darcy, Besitzer von Open House, ist auch Teil der “Nice Guys” und ganz nebenbei einer der beiden Gründer von Sincerely Coffee. Den zweiten Gründer, Luc McGuiness, kennst Du vielleicht vom Kiez-Café Luc, er mischt ebenfalls im Pie-Business mit. Nils Bernau, der dritte in der Runde, hat damals seinen Smoothie-Laden “Liquid Garden” an Luc übergeben – der Kreis schließt sich. Aber nicht ohne Jon Cox: denn Jon ist der Head Chef und verantwortlich für die unfassbar leckeren Füllungen. Ob herzhaft mit geschmortem Pilz-Trüffel-Ragout, gelbem Thai-Curry (beide vegan) oder geschmortem Rinderhackfleisch mit Rotwein und Kräutern, süß mit Marzipan-Apfel-Zimt oder heißer Kirschfüllung, oder Umwandlungen wie der Sausage Roll mit regionaler Wurst vom Sausage Man mit knusprigem Szechuan-Chili, eingewickelt in Blätterteig: die Qual der Wahl ist garantiert, nur eins ist sicher: eine falsche Entscheidung kannst Du nicht treffen. Seit Januar 2024 gibt es das ganze Paket auch in der eigenen Weinbar Nice am Arkonaplatz: “Nice Pies, Vibes und Wines” bieten hier die Grundlage für einen ausgelassenen, unprätentiösen Abend.
Nils hat mit seinen über zwanzig Jahren Erfahrung als Sommelier eine tolle Weinkarte zusammengestellt mit über achtzig Natur- und Low Intervention Weinen, die Du Dir entweder direkt an der Bar aus purem Edelstahl ins Glas schenken lässt, oder Dir an einen der hölzernen Tische gebracht werden. Falls Du im Mittelpunkt des Geschehens sitzen willst, kannst Du Platz auf einer senfgelben Couch mitten im Raum nehmen. In der Woche im entspannten Ambiente auf ein Glas Wein (oder Bier) und Pies treffen, am Wochenende für eine kleine Stehparty vorbeischauen – eine gute Zeit verbringst Du hier die ganze Woche über. Ab Anfang Mai 2024 wird auch bei Nice die Gartensaison eröffnet: tagsüber wird es eine Variation an Gebäck und Cheese Sandwiches geben und abends der ein oder andere Klassiker der Cocktailkarte eingeführt – die Pies wird’s natürlich zu jeder Zeit geben! Mittags in der Sonne sitzen und sich wie im eigenen Garten fühlen, abends mit Wein und Pie den Abend in der Bar oder unter Lichterketten abschließen – wir können es kaum erwarten.
Text: Robyn Steffen / Fotos: Claudia Araujo, Marcus Mainz, Nice Pies
Nice, Kremmener Str.8, 10435 Berlin–Mitte; Stadtplan
@nicepies.berlin
@nicenice.berlin
Bläuliches Licht lockt uns in die kleine Bar Wax On am vorderen Ende der Weserstraße. Wir ergattern einen Platz an der Ecke des breiten, matten Betontresens. Hier steht nicht die Vielzahl an Drink-Optionen im Vordergrund, sondern die kleine feine Auswahl auf der Karte. Und das Bar-Team ist direkt für Dich da, holt Dich ab mit kurzen Fragen, macht alles mit punktgenauen Handgriffen und schon steht es da: das Getränk – ein simpler, eleganter Begleiter durch den Abend, während wir von einer Gesprächsklammer zur nächsten kommen. Wenn’s was Leichtes sein darf, wie wäre es mit einem Drink mit Yuzu, Mandarine und Basilikum? Sommerlich, erfrischend, garantiert lecker. Oder aber mit dem Signature-Drink von Bartender und Co-Inhaber Sam Orrock. Der Drink „Rusty Nail“ wird auf Basis von Bourbon der Destillerie Woodford Reserve hergestellt. Von kräftigem Getreide und Holz bis zu süßen Aromen und Gewürzen und fruchtigen und blumigen Noten, ist der Bourbon für sich schon ein wahres Geschmackserlebnis. Kombiniert mit Ingwer und Honig, ist der Rusty Nail ein Twist des klassischen Bourbon-Cocktail Old Fashioned. Um die Kräuternote des Drinks noch mal besonders hervorzuheben, hilft Sam mit einer hausgemachten Nelken-Infusion nach – und auch sonst werden hier mit vielen kleinen Pipetten aus hausgemachten Infusionen Cocktails zusammengerührt. Das würzige Aroma des Whiskys wird mit weiteren Noten kombiniert, so entsteht ein spielerischer Drink, der einfach immer aufregend bleibt. Aber das sind wir bei Wax On gewohnt: Das Team findet regelmäßig zusammen, probiert Neues aus und bricht gern auch mal aus der Komfortzone raus. Was dabei herauskommt? Drinks, die Du so eben nur bei Wax On bekommst. Im gemütlichen Ambiente und Barkeeper:innen, die leidenschaftlich über ihre Kreationen erzählen. Wir können nur sagen: Wundern tut es uns nicht, dass Wax On zu den 50 besten Bars weltweit gehört.
Text: Maria Mayer / Fotos: Sophie Doering
Wax On, Weserstr.208, 12047 Berlin–Neukölln; Stadtplan
Please Drink Responsibly. Woodford Reserve is a registered trademark. ©2024 Brown-Forman Distillery, Inc.. All rights reserved.
@waxonberlin
@woodfordreserve
Aus einem ehemaligen Stasi-Gebäude wurde 2022 das Boutique-Hotel Château Royal im Herzen von Mitte. Wenn Du die Bar betrittst, wirst Du mit Sprüchen wie „You sexy m***** f*****!!!!“ begrüßt. Und weißt Du, was noch sexy ist? Die elegante Atmosphäre, die köstlichen Cocktails und der erstklassige Service – egal, ob Du Hotelgast bist oder nicht. Geöffnet von 12 Uhr mittags bis 22 Uhr, ist es ein großartiger Treffpunkt für Geschäftliches oder Vergnügen. Gönn’ Dir ein Drei-Martini-Mittagessen oder triff Dich mit Freund:innen auf einen Schlummertrunk nach der Arbeit. Apropos Getränke: Das Personal hat ein Auge fürs Detail. Sie interpretieren zeitlose Klassiker auf ihre Weise und kreieren köstliche Cocktails, die der Marke der Bar in nichts nachstehen. Welches Getränk solltest Du also zuerst probieren? Wir empfehlen den Negroni Sous Vide 62, der mit Freimeister Kollektiv Gin, Blutorange und Campari zubereitet wird und das Geschmacksprofil durch die beliebte Bartechnik noch verstärkt. Oder vielleicht sind der Naked & Famous oder der Paloma Royal mehr nach Deinem Geschmack. Egal, für welchen Cocktail Du Dich entscheidest, Du wirst nicht enttäuscht sein. Und weil wir alle beim Trinken ein wenig hungrig werden, stehen Bar-Snacks wie Oliven oder ein Club Sandwich zur Verfügung, um Deinen Heißhunger zu stillen. Das Château Royal ist der perfekte Ort, um Tag und Nacht zu entspannen.
Text: Yolanda Evans / Fotos: Felix Brueggemann, Robin Kranz
Château Royal Bar, Neustädtische Kirchstr.3, 10117 Berlin–Mitte; Stadtplan
12–22h
@chateauroyalberlin
Die Krom Bar ist für mich ein unverwechselbarer Ort – einer mit besonders viel Charme. Diese Bar lädt zum Verweilen ein, passt aber auch für einen Abend mit Freund:innen, für einen Afterwork Drink, ein erstes Date oder einen Abend allein – für ein Glas Naturwein am Tresen und ein Gespräch mit den Menschen dahinter. Was die Krom Bar auszeichnet, ist vor allem die warme Atmosphäre: Es ist sehr gemütlich hier, fast romantisch. Also, einsam wirst Du Dich definitiv nicht fühlen. Besonders ist für mich auch die Karte – vor allem die Cocktails. Neben Klassikern gibt es einige spannende Signatures wie den „Gin Garden“ oder „Earl Grey Gimlet“ zu probieren. Neben den sieben Signature-Cocktails auf der Hauptkarte gibt es jeweils drei Cocktails, die alle zwei Wochen wechseln. Mein Highlight: Der „Cream Soda“ – ein Getränk, das wie Name schon sagt, ein bisschen Retro-Charme hat und mich an vergangene Zeiten erinnert. Dazu gibt’s die obligatorische Haus-Nussmischung – mein absolutes Snack-Highlight – und die sympathische Gesellschaft in der Krom Bar. Was braucht man mehr für einen gelungenen Bar-Abend?
Text & Fotos: Luna Schaffron
Krom, Winsstr.9, 10405 Berlin–Prenzlauer Berg; Stadtplan
Di–Do 18–01h, Fr–Sa 18–02h & So 18–01h
@krom.bar
Pflanzen, Kräuter und Blumen halten sich im Velvet ziemlich lang. Die Cocktailbar serviert nämlich komplexe, wirklich leckere Getränke, die mit saisonalem Gemüse, Obst und Kräutern aus dem Berliner Umland hergestellt werden. Ein eingespieltes Team hat sich in der bereits seit sechs Jahren bestehenden Kneipe dem Handwerk verschrieben. Barkeeper Ruben Neideck, Sarah Swantje Fischer, Alice Von Vincent, Julia Raschia und Inan Öztürk treffen sich jeden Dienstag zu einem drei- bis vierstündigen Labortag, an dem sie unter anderem destillieren, fermentieren und Infusionen für zukünftige Cocktails herstellen. Während einige Komponenten wie Sirup aus einfachen Aufgüssen gewonnen werden, zentrifugieren die Mitarbeitenden im Sommer auch gerne Fruchtsäfte und verwenden die geklärte (und stabilere) Flüssigkeit zur Herstellung von Cordials oder Sträuchern, die den Winter überdauern. Apropos Speisekarte: Sie besteht aus saisonalen Cocktails, die jede Woche um einen neuen Cocktail ergänzt werden, sodass Dein Lieblingsdrink vom letzten Mal bei Deinem nächsten Besuch schon wieder verschwunden sein kann. Schau also öfter vorbei, damit Du keinen der fabelhaften Kreationen verpasst, die das Team im Labor zubereitet.
Yolanda Evans ist seit 18 Jahren als Autorin über Getränke und Reisen unterwegs. Sie reist um die Welt, um zu trinken und obskures Wissen über Alkohol aufzuspüren. Zurzeit lebt sie in Berlin, wo sie ihre Freizeit damit verbringt, durch die Bars der Stadt zu ziehen.
Text: Yolanda Evans / Fotos: Savannah van der Niet
Velvet, Ganghoferstr.1, 12043 Berlin–Neukölln; Stadtplan
Mi–Mo 19–02h
@velvet.berlin