LOK6 — VON BRUNCH BIS PRE-DINNER AM ALTEN LOKDEPOT

LOK6 — VON BRUNCH BIS PRE-DINNER AM ALTEN LOKDEPOT

Die Anreise zu diesem Restaurant erinnert ein wenig an eine Exkursion. Ich empfehle, mit dem Rad zu kommen, und zwar vom Gleisdreieckpark her, denn an dessen oberstem Ende liegt das Lok6. Die Einkehr ist dann die beste Belohnung, sie stellt sich multisensorisch dar: Das Auge schwelgt in der urbanen Landschaft mit Bahngleisen und Wohnhäusern, die eine angenehm weitläufige Kulisse bildet – im besten Fall als Sonnenuntergangspanorama. Das warme, rost-rote Interieur des Lokals tut sein Übriges. Feine Aromen verwöhnen unsere Geschmacksknospen, wer mag, zuerst mit einem guten Glas Weißwein. Und dann ist da Köchin Julia Heifer. Sie stellt aus saisonalen Zutaten exzellente kleine Gerichte her, die irgendwo zwischen Vorspeise und Hauptgang anzusiedeln sind. Früher kochte sie u.a. im Dóttir – heute setzt sie ihr New York-inspiriertes Pre-Dinner-Konzept im eigenen Restaurant um, das sie gemeinsam mit Manager Tobias Wallenstein betreibt. Wer zum klassischen Apéro kommt, bestellt Kleinigkeiten wie Oliven oder Hummus. Wer sich vor dem Dinner im eigenen Zuhause nach einem Appetizer sehnt, bestellt etwas Leichtes (wir hatten einen Burrata-Salat mit frischen Tomaten und Pfirsichen). Wer Lust auf mehr hat, wird nicht enttäuscht, es gibt auch warme, herzhafte Gerichte. Wir waren begeistert von der gegrillten Aubergine mit Kapern und Orangen-Joghurt-Sauce. Aktuell schließt Lok6 gegen 21 Uhr. Gut so, denn dann ist der Abend noch jung, die Sinne aber schon alle befriedigt. Den Brunch wollen wir am Wochenende testen – und danach in den Park! Verlockende Aussicht, oder? (Text: Nina Trippel / Photos (im Uhrzeigersinn): Marlen Mueller / Lok6 / Doro Zinn)

Lok6, Am Lokdepot 6, 10965 Berlin-Schöneberg; Stadtplan
Di-Sa 12-21h

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