Am Berliner Ensemble wird seit Februar 2018 die Inszenierung zum Roman Panikherz gezeigt. Vor zwei Jahren beschrieb Benjamin von Stuckrad-Barre darin seinen tiefen Fall vom gefeierten Autor zum Suchtkranken. Vier Schauspieler sprechen für den Autor — seine Jugend, sein Erfolg, Exzess und Selbstzerstörung. Gibt das Buch auf fast 600 Seiten auch Einblicke in die Popkultur der vergangenen 20 Jahre, liegt der Fokus des Stücks auf Stuckrad-Barres Drogen- statt Literaturkarriere. Die abschließende Lektion lautet: „Man muss aufpassen!“. Eine Band begleitet diesen Rausch und spielt den Soundtrack, der ihn prägte. Darunter immer wieder Udo Lindenberg. Er zieht sich wie ein roter Faden durch das Stück und Stuckrad-Barres Leben. Er ist die Lichtfigur, die ihn mit wohl bekannten Worten rettet: keine Panik. Dafür hat das Berliner Ensemble eine Hotelbar nachgebaut. Mehr Szenerie braucht es nicht. Davor volle Ränge, auf denen das Publikum mitleidet und Unterhaltung findet. Es lohnt sich also, sich direkt einen Platz zu sichern. (Text: Jennifer Prietzel / Fotos: Berliner Ensemble, Moritz Haase, Julian Röder)
Berliner Ensemble, Bertolt-Brecht-Platz 1, 10117 Berlin-Mitte, Stadtplan
Das Stück „Panikherz“ wird an verschiedenen Terminen am Berliner Ensemble gezeigt. Das Buch „Panikherz“ von Benjamin von Stuckrad-Barre ist bei Kiepenheuer & Witsch erschienen.