STEFANIE ROTHENHÖFER EMPFIEHLT: INDUSTRIESALON SCHÖNEWEIDE

STEFANIE ROTHENHÖFER EMPFIEHLT: INDUSTRIESALON SCHÖNEWEIDE

Oft gibt es an einem Sonntag nichts Schöneres, als die Stadt zu verlassen und ins Grüne zu fahren. Dabei muss es gar nicht weit weg sein und die Fahrt lange dauern. Nur wenige S-Bahnstationen entfernt liegt Schöneweide, dessen Name die dortige Landschaft Ende des vorletzten Jahrhunderts beschreibt und schon damals ein beliebtes Ausflugsziel für wohlhabende Städter war. Doch als 1897 die AEG die schönen Weiden bezog, änderte sich das schlagartig. In wenigen Jahren baute Emil Rathenau hier den weltweit größten Industriestandort der Elektroindustrie auf. Kabelwerk-Hallen so groß wie Kathedralen, das erste Drehstromkraftwerk der Welt, eine Kranbahn als Promenade – vieles steht davon heute noch und kann sonntags in einer geführten Tour besichtigt werden. Während des zweieinhalbstündigen Spaziergangs entlang der imposanten Industriefassaden von der Wilhelminenhofstraße in die historische AEG-Kantine über den modernen Hochschulcampus im ehemaligen Kabelwerk bis zum Peter-Behrens-Turm, taucht man ein in die facettenreiche Industriegeschichte Berlins und erfährt ganz nebenbei, dass Olafur Eliasson und Bryan Adams erst kürzlich jeweils eine gigantische Halle erworben haben. Was damit geschieht, ist noch unklar. Zu hoffen bleibt, dass Kunst und Kultur überwiegt und schon bald noch mehr Schönes die Weiden ziert. (Text: Stefanie Rothenhöfer / Fotos: Devan Grimsrud, Industriesalon Schöneweide)

Industriesalon SchöneweideReinbeckstr.9, 12459 Berlin-Oberschöneweide; Stadtplan
Mi, Fr-So 14-18h

Stefanie Rothenhöfer ist Gründerin des Food Entrepreneurs Club (FEC), der Networking-Platform und Hub für junge Köche, innovative Gastronomen und ambitionierte Food-Unternehmer ist, die sich selbst und ihr Unternehmen den Werten des Food-Handwerks verschrieben haben.

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