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BLOMEYER’S KÄSE — SPEZIALITÄTEN AUS DEUTSCHLAND

BLOMEYER’S KÄSE — SPEZIALITÄTEN AUS DEUTSCHLAND

Bislang belieferte Fritz Lloyd Blomeyer nur die gehobene Berliner Gastronomie, seit Mai 2015 kommt auch der Endverbraucher auf seine Käsekosten. Der gebürtige Wendländer erfüllte sich in Charlottenburg den Traum eines eigenen Käseladens. Schön ist er geworden: mit hohen Decken, einem großen Holztisch und sparsam gefüllten Regalen. In der Theke liegt das „Gepfefferte Ärschle“ neben dem „Schwarzen Schaf“ und, da bald Frühling ist, auch ein „Bärlauchcamenbert“. Bei Feigensenf kennt Fritz Lloyd Blomeyer allerdings kein Erbarmen. Den Käse veredeln stattdessen Chutneys, Confits und Exotisches wie das „Hadori Relish“ aus Wildknöterich. Dessen Herstellerin wohnt in seinem Heimatdorf und er kennt sie – wie alle seine Lieferanten – persönlich. Ergänzt wird sein Feinkostsortiment durch handgemachtes Nougat, Löwenzahnsirup und täglich frisches Brot. Von Käse über Feinkost bis hin zum Wein hat er sich auf deutsche Erzeugnisse spezialisiert, mit einer Ausnahme: Champagner – der kommt natürlich aus Frankreich. (Text: Eva Biringer / Fotos: (links, oben) Daniel Farò, (unten) Bonativo)

Blomeyer’s Käse, Pestalozzistr.54a, 10627 Berlin-Charlottenburg; Stadtplan
Di-Fr 12-19h, Sa 10-19h

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DIE LOTTA TAGESBAR — HAUSGEMACHTE SPEZIALITÄTEN MIT REGIONALEN ZUTATEN FÜR JEDE TAGESZEIT

DIE LOTTA TAGESBAR — HAUSGEMACHTE SPEZIALITÄTEN MIT REGIONALEN ZUTATEN FÜR JEDE TAGESZEIT

Gleich hinter der Suarezstraße in Charlottenburg – die Anlaufstelle für Antiquitätensammler:innen schlechthin – hat die Lotta Tagesbar im Frühling 2024 neu eröffnet. Lotta findest Du im Untergeschoss des Apartmenthauses Carlotta, ein neues Gebäude von Grüntuch Ernst Architekten, die bereits das ehemalige Frauengefängnis in der Kantstraße zum Hotel Wilmina transformierten. Kein Zufall, denn sie teilen sich den begrünten Innenhof, gerahmt von einer Efeuwand, die bereits über Jahrzehnte am Altbau gewachsen ist. Im lichtdurchfluteten, reduzierten Ambiente werden Dir hausgemachte Spezialitäten mit regionalen Zutaten angeboten. Hier lässt es sich gut die ein oder andere Stunde verweilen – oder Du bleibst gleich den ganzen Tag: Morgens kannst Du für einen Specialty Coffee oder zum ausgiebigen Brunch vorbeikommen – zur Zeit gibt es gegrilltes Sauerteigbrot mit Erbsenmash, eingelegte und fermentierte Gemüsespezialitäten, Apfelbrot mit Orangencreme oder frische Waffeln mit Beeren und Buchweizencrunch. Dazu probierst Du am besten den hauseigenen Chai Latte oder eine der Limonaden aus frisch gepresstem Saft. Der „Croque Wilmina“ mit hausgemachtem Pastrami, Blomeyer’s Käse und Kimchi auf gegrilltem Sauerteigbrot hat es mir bei meinem Besuch besonders angetan.

Inspiriert von den in Italien verbreiteten Tagesbars kannst Du bei Lotta aber nicht nur perfekt in den Tag starten, sondern auch gleich den Nachmittag mit einem Aperitivo einleiten: Neben der Tageskarte gibt es hier nämlich auch ein tolles Angebot an Weinen, leckeren Cocktails und abendlichen Snacks – wie eigens hergestellte Gemüse-Pickles, cremiger Frischkäse mit Schnittlauchöl, Ziegenfrischkäse mit karamellisierten Walnüssen oder Honig-Salz Nüsse. An warmen Sommerabenden ist Lotta der perfekte Rückzugsort für einen frühen Feierabend – versteckt hinter ineinander übergehenden Höfen, umgeben von Grün und dennoch mitten in der Stadt. Und falls es Dich doch nicht so oft in den Westen verschlägt, solltest Du Dir beim Besuch gleich noch etwas für zu Hause einpacken: Da bei Lotta großen Wert auf die Regionalität der Angebote gelegt wird, arbeitet das Team eng mit lokalen Röstereien und Lieferant:innen aus der Nachbarschaft zusammen und verkauft neben eigenen Produkten – wie Marmeladen, Granola und dem bereits angepriesenen eingelegten Gemüse – auch ausgewählte Produkte von benachbarten Kaffeeröstereien und Berliner Produzent:innen.

Text & Fotos: Robyn Steffen

Lotta, Pestalozzistr.55A, 10627 Berlin–Charlottenburg; Stadtplan

@lotta.tagesbar

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WILMINA HOTEL UND LOVIS RESTAURANT: VIEL GESCHICHTE, TIEFER SCHLAF UND SAISONALES GEMÜSE

WILMINA HOTEL UND LOVIS RESTAURANT: VIEL GESCHICHTE, TIEFER SCHLAF UND SAISONALES GEMÜSE

Betritt man den zweiten Hinterhof der Kantstraße 79, ist es plötzlich ganz leise, kühl und die Stimmung fast sakral: Ein Weg schlängelt sich vom Tor zum Haus, links ein geplant-wilder Garten, rechts eine Brache, mittlerweile komplett von der Natur zurückgeholt. Am Ende der Eingang zum jetzigen Hotel Wilmina. Einst war hier das Charlottenburger Frauengefängnis verortet, Teil eines denkmalgeschützten Ensembles aus dem 19. Jahrhundert. Der erste Hof führt zur Schleuse, in ihr befindet sich heute der große Saal des Restaurant Lovis. Das Gebäude zur Straße ist das ehemalige Amtsgericht, hier fand nun schon zweimal der Amtsalon statt, eine Art Pop-up Kunstmesse verschiedener Berliner Galerien. Das Konzept stammt, so wie die gesamte behutsame Umwandlung des Areals, aus dem Architekten-Haus Grüntuch Ernst – durch Engagement der gesamten Familie wurde hier ein besonderer Ort geschaffen, ohne dabei die geschichtsträchtige und teils dunkle Vergangenheit der Gebäude zu überschreiben (während des zweiten Weltkriegs waren auch Widerstandskämpfer:innen dort inhaftiert). Sie ist an allen Ecken sicht- und auffindbar, ohne sich dabei in den Vordergrund zu drängen. Und so kann man heute in Zimmern hinter besonders dicken Wänden schlafen, unter handgesammelten Herbarien in Betten, so bequem, dass es nicht verwundert zu hören, wie viele Modelle Probe geschlafen wurden, bis die Entscheidung für die perfekte Matratze fallen konnte. Alles ist geschmacks- und pietätvoll, reduziert und dabei doch voller Seele – eine Kombination, die sogar Hotels mit weniger schwerem Erbe nur selten gelingt.

So ist auch das Hotelrestaurant eigentlich eher ein Restaurant neben einem Hotel. Die Schleusenlage ermöglicht einen Zugang, ohne das eigentliche Hotelgelände zu streifen. Ein ungewöhnlicher räumlicher Luxus, welcher sich im Gefühl absoluter Privatie niederschlägt. Betritt man die Zimmer, wird der Körper gleich schwer: frisch geduscht mit Buch ins Bett und nie wieder aufstehen. Außer vielleicht, um einen Abstecher in die Sauna unterm Dach zu machen. Oder wenn man hungrig wird: In diesem Fall ist man im Lovis bestens versorgt. Küchenchefin Sophia Rudolph (die einige noch aus dem Panamakennen werden) tischt konsequent Contemporary German Cuisine auf. Saisonal, regional, das Gemüse steht hier im Mittelpunkt. Auch das Frühstück bleibt diesem Thema treu. Der Käse kommt beispielsweise von Blomeyer’s Käse um die Ecke. Es wird in einer kleinen geschmackvollen Frühstücksecke serviert und ist damit nur für Übernachtungsgäst:innen verfügbar – und ein weiterer Grund für eine kleine Staycation im Berliner Westen, an einem Ort, an dem man die umgebende Stadt eh vergisst.

Text: Hilka Dirks / Fotos: Robert Rieger / Credit: Wilmina

Wilmina Hotel und Lovis Restaurant, Kantstr.79, 10627 Berlin–Charlottenburg; Stadtplan

Der nächste Amtsalon findet 16.–18.09.2022 statt. Einen Tisch im Lovis kann man jederzeit reservieren, für ein Hotelzimmer geht es hier entlang.

@wilmina
@lovisrestaurant
@amtsalon
@gruentuchernst

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EINE BAR ERFINDET SICH NEU: KASCHK BY BRLO — NEUES FOOD-KONZEPT UND FRISCH GEZAPFTES BIER

EINE BAR ERFINDET SICH NEU: KASCHK BY BRLO — NEUES FOOD-KONZEPT UND FRISCH GEZAPFTES BIER

„Manchmal kommt zusammen, was zusammen gehört“, sagt Ben Pommer zur Wiedereröffnung der Bar namens Kaschk. Bekannt für feinen Kaffee, skandinavische Biere und Shuffleboards, trägt die Bar jetzt als Namensergänzung ein „by Brlo“. Manches ist geblieben, zum Beispiel der Bier-Fokus. Zwölf Sorten gibt’s aus dem Zapfhahn. Der Schwerpunkt liegt auf den Brlo Marken. Mein Liebling ist das Happy Pils, zart malzig, doch mit deutlicher Bitterkeit. Die größte Veränderung ist aber auf der Speisekarte zu finden. Ben Pommer hat schon im Brwhouse Gemüse zum Star der Karte erhoben: fermentiert, eingelegt, gesmoked, auf Salz oder in Salzkruste gegart. Nun hat er das Kaschk „brloisiert“ und es gibt viele feine Dinge zum Snacken: Nüsse mit Brlo-BBQ-Rub, fantastische Oliven, die zuvor mit Rosmarin, Thymian, Zitronen-Orangenzeste aufgekocht wurden und auch gute Sandwiches wie etwa ein geröstete Flosamenbrot mit Mortadella und Pistaziencreme. Das Signature Dish aber ist die vegane Schlachtplatte. Die Rote Bete wird in Salzteig gebacken und wie ein luftiger, hauchdünn geschnittener Bresaola präsentiert; sie schmeckt saftig, salzig und süß zugleich. Der ideale Snack zum Brot, das von der benachbarten Bäckerei Zeit für Brot stammt. Das Rillette aus Jackfruit wird mit süßen Brandy und vegetarischem Fond abgelöscht. Gut gefallen hat mir der im Smoker auf Heu geräucherte Sellerie. Vielfach spannender als die üblichen veganen Pasten ist auch das Kürbis-Parfait. Übrigens: Das Brotzeitbrett gibt es hier auch nicht-vegan – mit Käsen von Fritz Blomeyer und Fleischwaren der Biomanufaktur Havelland. Trotzdem werde ich den Weg vor allem fürs Jackfruit-Rillete auf mich nehmen – und fürs Bier komme ich sowieso wieder. Ben Pommer selbst trinkt übrigens gerade am liebsten Kombucha – warum erzählt er in der neuesten Episode des Teller Stories Podcasts. Darin lernst Du auch, wie man den Namen Brlo eigentlich korrekt ausspricht und vieles mehr.

Text: Tina Hüttl / Fotos: Kaschk

Kaschk by Brlo, Linienstr.40, 10119 Berlin–Mitte; Stadtplan
Mo–Do 8–2h, Fr 8–3h, Sa 10–3h, So 10–2h

@Kaschk

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URSTROM KAESE: GOURMET-KÄSE AUS BRANDENBURG & VIELES MEHR BEIM CHEESE MARKET IN DER MARKTHALLE NEUN PROBIEREN

URSTROM KAESE: GOURMET-KÄSE AUS BRANDENBURG & VIELES MEHR BEIM CHEESE MARKET IN DER MARKTHALLE NEUN PROBIEREN

Ganz schön außergewöhnlich, dieser Mulberry-Weichkäse: Verpackt in einer Geotrichum-Rinde und mit schwarzer Pflanzenkohle geascht, offenbart sich in seinem Inneren ein reichhaltiger, gereifter Kern, der etwas an Quark erinnert. Aber Paul Thomas und Yule Seifert – die Käser:innen und Gründer:innen hinter Urstrom Kaese – hatten auch nie vor, 0815-Emmentaler oder schnöden Cheddar herzustellen. Also studierte das britisch-belgische Duo erst einmal über mehrere Jahre die Kunst und Wissenschaft des Käsemachens, bevor sie 70 Kilometer südlich von Berlin die eigene Käserei eröffneten. Im brandenburgischen Schöbendorf bieten die beiden seitdem Käsesorten an, die in keine Schublade passen. Drei Variationen stehen momentan zur Auswahl: der frische, streichzarte Urstrom-Frischkäse, der intensive, cremige Baruther Urstromtaler und der bereits erwähnte Mulberry-Weichkäse, der sogar mit dem World Cheese Award ausgezeichnet wurde. Alle drei haben einen einzigartigen, unverwechselbaren Geschmack, der auf den wissenschaftlichen Hintergrund der beiden zurückzuführen ist: Paul ist Biochemiker, Yule Ingenieurin. Und natürlich stammt die cremig-reichhaltige Milch von Jersey-Kühen, die auf 400 Hektar Weideland den ganzen Sommer grasen. Du möchtest mal probieren? Du hast Glück, denn an diesem Wochenende (12–14.11.2021) erwarten Dich beim Cheese Berlin Festival in der Markthalle Neun drei Tage lang Tastings und Talks. Das Sortiment von Urstrom findest Du am Stand von Alte Milch – das gesamte Festivalprogramm gibt’s online.

Text: Benji Haughton / Fotos: Anna Warnow & Cheese Berlin

Urstrom Kaese gibt es in ausgesuchten Berliner Läden, u.a. bei Alte MilchArchipel und Albatross Berlin.

@urstromkaese

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