ALLTAGSRASSISMUS ERKENNEN UND VERSTEHEN: ALICE HASTERS‘ BUCH „WAS WEISSE MENSCHEN NICHT ÜBER RASSISMUS HÖREN WOLLEN“

ALLTAGSRASSISMUS ERKENNEN UND VERSTEHEN: ALICE HASTERS‘ BUCH „WAS WEISSE MENSCHEN NICHT ÜBER RASSISMUS HÖREN WOLLEN“

Struktureller Rassismus ist kein weit entferntes Problem, sondern auch in Deutschland tief verwurzelt. Obwohl diese Thematik für den Großteil der weißen Gesellschaft im Alltag vielleicht nicht immer präsent oder gar sichtbar ist, sollte spätestens die nicht abebbende Protestwelle der Black Lives Matter Bewegung zeigen, wie wichtig eine Auseinandersetzung für jeden Einzelnen ist. Genau hier setzt Journalistin und Autorin Alice Hasters an, denn in ihrem 2019 erschienenen Buch „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen“ geht es um jene Problematik, die entsteht, wenn Rassismus unausgesprochen bleibt: Es ist nicht einfach, Alltagsrassismus zum Thema zu machen und zu diskutieren, mitunter kann eine Konfrontation sogar sehr unangenehm und schmerzhaft sein – und dennoch ist sie dringend notwendig. Oft anhand persönlicher Erfahrungen argumentiert Hasters in fünf Kapiteln für einen offenen Dialog – es geht um Alltag, Schule, Körper, Liebe, Familie. Dabei beschreibt sie eindrücklich, wie sie selbst Rassismus in Deutschland erlebt und wie er sie geprägt hat. Ein Buch, das jedem Leser den Spiegel vorhält, sicherlich das ein oder andere Mal schwer schlucken lässt, aber langfristig den Weg zu einem aufgeklärterem und bewussterem Umgang mit Rassismus ebnen kann – vorausgesetzt, man ist gewillt, sich selbst immer wieder zu reflektieren und zu hinterfragen. Wem momentan die Zeit zum Lesen fehlt, findet die Hörbuchvariante zum Beispiel auf Spotify. (Text & Fotos: Sophie Döring)

Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen“ von Alice Hasters (Hanserblau, 2019, 222 Seiten)
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@hanserblau

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