Große Glasfronten, Terrassenebenen und offene Säulenhallen im modernen Stil der ehemaligen DDR: Das Minsk Kunsthaus in Potsdam. Ende September 2022 eröffnete das ehemalige Terrassenrestaurant als Ort der Kunst und Begegnung wieder. 900 Quadratmeter Fläche werden nun zum Schauplatz von zwei Ausstellungen. Im Erdgeschoss, in der einstigen Küche des Minsk, werden unter dem Titel „Der Nachbar der will fliegen“ Garten- und Landschaftsmalereien von Wolfgang Mattheuer gezeigt, der ehemaligen Gastraum im Obergeschoss ist mit Fotografien des kanadischen Medien-Künstlers Stan Douglas bespielt, die Potsdamer Schrebergärten in den 1990er-Jahren zeigen.
Im fortlaufenden Sammlungsformat des Kunsthauses treffen im Wechsel in jeder Ausgabe Werke der Sammlung Hasso Plattner auf Werke der anderen Sammlungen. So ermöglicht SAP-Mitbegründer und Potsdam-Mäzen Hasso Plattner Einblicke in den eigenen Kunstbestand. Bis auf das Dach und die Säulen im Innenraum wurde das Gebäude der Ostmoderne vom Architekturbüro Linearama aus Genua in Zusammenarbeit mit den Hedwig Bollhagen Werkstätten im brandenburgischen Marwitz erneuert. Dank der charakteristischen Wendeltreppe und dem Bartresen an der Originalposition werden dennoch Erinnerung an das ursprüngliche Minsk wach. Daran soll angeknüpft werden: Die belarussische Künstlerin Rufina Bazlova hat die Flaggen der drei Masten vor dem Minsk gestaltet, den Treppenaufgang zum Brauhausberg ziert eine geflieste Wandarbeit von Ruth Wolf-Rehfeldt – einer Pionierin der Mail Art aus der ehemaligen DDR. Damals wie heute strahlt das Minsk Offenheit aus und bietet zahlreiche Möglichkeiten zum Verweilen – vom Museumsbesuch bis zum Kaffee oder Eis auf den Terrassen.
Text: Alison Musch / Fotos: Mattheuer Wolfgang, Heidemarie Milkert, Monika Geilsdorf & Foto Mausolf
Das Minsk Kunsthaus in Potsdam, Max–Planck–Str.17, 14473 Potsdam; Stadtplan
Mo & Mi–So 10–19h
@dasminsk
