FERIDE YALAV-HECKEROTH EMPFIEHLT: PHILOLOGISCHE BIBLIOTHEK

FERIDE YALAV-HECKEROTH EMPFIEHLT: PHILOLOGISCHE BIBLIOTHEK

Wie eine außerirdische Sphäre – gänzlich abweichend von der üblichen Gitterliniennetz-Konstruktion eines Universitätscampus – ist die Philologische Bibliothek der Freien Universität Berlin: ein Gebäude von willkommener visueller Abweichung. In 2005 von Foster + Partners (dem Architekturbüro, das von Lord Norman Foster gegründet wurde) errichtet, stellt die Bibliothek eine weitere Ergänzung zu einem Portfolio dar, das für seine Vorliebe für Hightech bekannt ist. Frei für die Öffentlichkeit zugänglich, müssen Besucher ihre Taschen in einer der Schließfächer (elektronisch verschließbar!) verstauen, das ist die einzige Bedingung. Das Hellgelb der Eingangsfront und die welligen Kurven jeder Etage darunter sind (vm Dachgeschoss des Kerngebäudes aus) ein erstaunlicher Anblick für ein Objekt, das Bücher über die Sprachgeschichte beherbergt. Das heißt nicht, dass die menschliche Sprache nicht schon an sich faszinierend wäre. Als eines der ökologisch fortgeschrittensten Projekte des Unternehmens, wurde hier über Jahrzehnte hinweg geforscht und experimentiert, um die Energieeffizienz zu maximieren und in gleichem Maße die Umweltfolgen zu minimieren. Aufgrund ihrer Form, die an einen Schädel erinnert, liebevoll als Berlin Brain bezeichnet, wird die Bibliothek durchflutet von natürlichem Licht und der unverkennbaren Ruhe der Studierenden, die von akademischer Konzentration ganz benebelt sind. (Text: Feride Yalav-Heckeroth / Fotos: Bernd Wannenmacher, David Ausserhofer, Reinhard Gorner)

Philologische Bibliothek – Freie Universität Berlin, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin-Dahlem; Stadtplan
Mo-Fr 9-22h, Sa-So 10-20h

Feride Yalav-Heckeroth ist freiberufliche Autorin und Redakteurin, die bereits u.a. für Brownbook, The Carton, und. The Guide Istanbul geschrieben hat. Nachdem sie für ein Jahr in Istanbul gelebt hat, wohnt sie nun seit sechs Monaten in Kreuzberg.

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