Die Bilder von Terror prägen unseren Alltag und überfluten uns in den Newsfeeds der Smartphones, den Titelseiten der Zeitungen und im Fernsehen. Die Choreographie Herrumbre von Nacho Duato spielt genau damit: Sie zeichnet Bilder von Angst, Gefangenschaft und Folter nach, aber auch von Würde, Trauer und Empathie. Die Performance entfesselt eine geradezu hypnotische Wirkung; die Bühne ist in ein wächsernes, blasses Licht getaucht, das durch das scharfkantige, metallische Bühnenbild des Architekten Jaffar Chalabi mehrfach gebrochen wird. Die Musik schwankt zwischen Schmerz und Schönheit – die Klänge werden abwechselnd gestreckt und abgebrochen, bis sie zu einem Echo der Folter mutieren. Die simultanen Bewegungen der Tänzer spiegeln die Musik wider, scheinen aber immer davon bedroht, an den Abgründen des menschlichen Schmerzes zu zerbrechen. Das Stück ist aufwühlend, atemberaubend und umbedingt empfehlenswert. (Text: Antonia Harris / Photo: (oben, links) Fernando Marcos, (unten) Thomas Bartilla)
Staatsoper im Schiller Theater, Bismarckstr.110, 10625 Berlin-Charlottenburg; Stadtplan
Do, 18.2.2016, 19.30h
So, 21.2.2016, 19.30h
Fr, 26.2.2016, 19.30h
So, 28.2.2016, 19.30h
Eintritt: 15-56€