In der Galerie Thomas Fischer prangt in Großbuchstaben das Wort „Verkaufen“ an der Wand. Aber zum Verkauf steht in dieser Ausstellung, die der Galerist gemeinsam mit Andreas Prinzing kuratiert hat, ausnahmsweise nichts. Stattdessen geben die beiden Einblicke in die Privatsammlung von Deutschlands bekanntestem Ausstellungsmacher: Kasper König. Eine Petersburger Hängung, beinahe eins zu eins von Königs Wand übernommen, zeigt große Namen Seite an Seite mit jungen Künstlern: Heidi Speckers Fotografie der Jannowitzbrücke hängt neben einer Zeichnung von Caspar David Friedrich, ein Schwarz-Weiß-Abzug von Michael Schmidt neben einem Porträt, das Jonathan Borofsky 1991 von König anfertigte. Angesichts der aktuell boomenden Präsentationen von Privatkollektionen wirkt die hier gezeigte Auswahl doppelt sympathisch – die Arbeiten scheinen weder aus strategischen Gründen angehäuft noch werden sie von Königs Image überstrahlt. Jeder Spontankauf, jede Edition und jedes Geschenk steht als Kunstwerk für sich allein und ist doch ganz selbstverständlich Teil seiner visuellen Biografie. (Text: Laura Storfner / Fotos: Torben Höke c/o Galerie Thomas Fischer)
Galerie Thomas Fischer, Potsdamer Str.77-87, 10785 Berlin-Tiergarten; Stadtplan
„I dreamed I was leaving on a trip but I forgot my money – Werke aus der Privatsammlung Kasper König„, bis 31.3.2018, Di-Sa 11-18h