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AUF EINEN KLEINEN TELLER: DAS RESTAURANT GLASEREI — EMPFOHLEN VON FRIEDERIKE SCHILBACH

AUF EINEN KLEINEN TELLER: DAS RESTAURANT GLASEREI — EMPFOHLEN VON FRIEDERIKE SCHILBACH

Mit Sonnenuntergang im Gesicht spazieren wir den Mehringdamm entlang, die breite Verbindungsachse zwischen Innenstadt und dem Flughafen Tempelhof – da leuchten uns schon die großen Scheiben der Glaserei entgegen. Wenn Du ein neues Restaurant betrittst und es sich gleich so anfühlt, als wäre es schon immer da gewesen, dann weißt Du: Es wird ein schöner Abend. Hier, im Laden einer ehemaligen Glaserei, haben Markus Schädel, bekannt aus dem Schädels in der Oderbergerstraße, und Albrecht Sprenger, ihr neues Restaurant mit Bar- und Grillkonzept aufgemacht. Mitten im Raum ein großer Zinktresen, Barhocker und ein paar schlichte Tische, an denen Du Platz nehmen kannst. Serviert werden wechselnde Gerichte vom Grill wie Merguez mit provençalischem Ketchup, Doradenfilet mit Zitronenbutter, Grillgemüse mit Pecorino, gegrilltem Pulpo, grünem Spargel, oder Rillette aus geräucherter Forelle, Fischsuppe mit Safran oder Cannellini-Bohnen mit gebackenem Knoblauch. Wir bestellen an dem Abend viele kleine Teller zum Teilen, der Tresen so voll, dass nur noch Platz für Drinks übrig blieb. Einfache Gerichte, dazu ein Glas Crémant, Chardonnay und Kartoffelchips – alles so lässig serviert, als wäre man nicht am Mehringdamm, sondern in einer Bar in Marseille gelandet. Neben uns ein paar Locals, ein Tisch mit Teenager:innen: Alle Generationen finden in der Bar zusammen. „Einfach reinkommen auf ein, zwei kleine Teller – wir kochen, was wir selbst gern essen“, sagt Markus Schädel und lacht. Die Selbstverständlichkeit, mit der sein Restaurant daherkommt, macht Spaß. Unaufgeregt, gut, auf den Punkt. Wir sind bald zurück am Mehringdamm.

Friederike Schilbach ist Editorial Director bei Aufbau & Blumenbar. Sie arbeitet dort mit Autor:innen wie Cemile Sahin, Rita Bullwinkel und Hengameh Yaghoobifarah. Sie mag Pfingstrosen und ihr Lieblingsgericht in der Glaserei ist das Doradenfilet mit Zitronenbutter. Sie lebt mit ihrer Familie in Mitte.

Text: Friederike Schilbach, Milena Kalojanov / Fotos: Robyn Steffen

Glaserei, Mehringdamm 49, 10961 Berlin–Kreuzberg; Stadtplan

@glaserei_bar_grill

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MITTAGS KAKIGŌRI ZUM ABKÜHLEN, ABENDS RAMEN ZUM SCHLÜRFEN — FUKAGAWA RAMEN ZU GAST BEI TENZAN LAB

MITTAGS KAKIGŌRI ZUM ABKÜHLEN, ABENDS RAMEN ZUM SCHLÜRFEN — FUKAGAWA RAMEN ZU GAST BEI TENZAN LAB

Als es mich letztes Jahr nach Japan verschlug, stand bereits vor der Reise fest: Für Kakigōri-Eis und Ramen werden beim Geldbeutel und Appetit keine Grenzen gesetzt. Inzwischen kann ich mir den Sommer nicht mehr ohne Shaved Ice vorstellen – so ist das Tenzan Lab zu einem festen Bestandteil meines Alltags geworden: Nichts beruhigt und kühlt mehr ab als ein Kakigōri-Eis am späten Sommerabend an dem Bartresen, der mich sofort wieder nach Japan zurückversetzt. Und auch für alle Liebhaber:innen von Ramen gibt es jetzt einen Grund (mehr), das Tenzan Lab zu besuchen: Seit März 2024 übernimmt Leonardo Tsubasa hier ab 18 Uhr die Küche mit seinem Fukagawa Ramen Pop-up. Masataka Namba, Gründer des Tenzan Labs, entdeckte Leonardos Ramen auf dem Weihnachtsmarkt am Gendarmenmarkt und war so begeistert, dass er ihn gleich ins Tenzan Lab holte, um seine Kreationen einem breiteren Publikum vorzustellen. „Fukagawa“ leitet sich vom Geburtsort von Leonardos Vater ab, der selbst in der Gastronomie tätig war und einst mehrere renommierte Restaurants in Berlin leitete. Mit seinem frühzeitigen Tod hat er Leonardo die Leidenschaft fürs Kochen mit auf den Weg gegeben – als Hommage an ihn entstand der Name seines Pop-ups. Das Besondere: Er vereint in seinen Suppen die Herkunftsländer seiner Eltern. Seine Mutter ist Italienerin – so entstanden zum Beispiel Leonardos Trüffel-Ramen: Shoyu-Ramen, die sich durch einen Hauch von Trüffelschaum und fein gehobenen Trüffeln von der klassischen Variante unterscheiden.

Neben „Shoyu Truffle“ gibt es weitere Ramen auf der Karte, für die er jede die Brühe selbst herstellt und mehr als zehn Stunden köcheln und ziehen lässt. Zum Beispiel „Asari“ mit Venusmuscheln und Knoblauchbutter, oder „Tsukemen“, bei der die Nudeln getrennt von der Brühe zum Eintauchen serviert werden. Dazu kannst Du Dir eine hausgemachte Yuzu-Limonade oder einen kalten Tee bestellen, zum Snacken gibt es zusätzlich Gyoza oder Leonardos Edamame-Special mit Chili, Knoblauch und Parmesan. Die Qual der Wahl kommt spätestens bei der Frage des Desserts auf. Wenn Du nachmittags vorbeikommst, kannst Du es einfach mal umgekehrt ausprobieren: erst die eiskalte Abkühlung mit Masatakas Kakigōri-Eis als Dessert, gefolgt von warmen Ramen, die Dich am späten Abend wieder aufwärmen? Oder bleibst Du lieber bei der klassischen „erst Hauptgang, dann Dessert“ Variante? Falls die zweite Deine Option ist, bist Du bei Fukagawa ebenfalls bestens aufgehoben: Mit einem Matcha- oder Yuzu-Tiramisu lässt sich ein lauwarmer Sommerabend genau so schön abschließen wie mit einem Kakigōri-Eis von Masataka – das Ambiente im Tenzan Lab ist immer unverwechselbar.

Text & Fotos: Robyn Steffen

Fukagawa Ramen, Wörther Str.22, 10405 Berlin–Prenzlauer Berg; Stadtplan

@fukagawaramen

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IZAKAYA, SUSHI UND BAR VEREINT: SASHIMI, SAKE TASTINGS UND GRANDIOSE COCKTAILS IM SAHOI

IZAKAYA, SUSHI UND BAR VEREINT: SASHIMI, SAKE TASTINGS UND GRANDIOSE COCKTAILS IM SAHOI

Du brauchst passend zum Frühjahrsbeginn neue Food-Inspiration? Dann auf zu Sahoi. Sashimi Platten, serviert als “Chef’s Recommendation” mit abgestimmten Saucen zum Dippen, Izakaya Klassiker wie japanisches Karaage Chicken und Shrimp Tempura, oder warme Gerichte vom Grill, wie Jakobsmuscheln mit Yuzu-Miso Glasur, Beef Tataki mit Trüffelmayo, oder veganes, gegrilltes Blumenkohlsteak mit schwarzer Sesamsauce: Bei jedem Gericht werden Komponenten der japanischen Küche spielerisch neu interpretiert und kombiniert, ohne dabei die “Basis” wie zum Beispiel den frischen Fisch zu überdecken. Die “Snacks zum Teilen” auf der Karte bieten sich besonders an für alle, die eher in Barstimmung sind und Lust auf grandiose Cocktails haben: John ist Barkeeper (und -manager) hier und bietet eine tolle Auswahl an außergewöhnlichen Drinks, für die er selbstverständlich auch auf japanische Zutaten, wie zum Beispiel Sake, Matcha oder Misobutter, zurückgreift. Wer es eher simpel und traditionell mag und zu seiner Sashimi Platte gerne Sake trinkt, ist bei Sahoi ebenfalls an der richtigen Adresse: Für das Sake Tasting Menü stellt John seine absoluten Favorites für Dich zusammen. Mit Sahoi wollen die Besitzer:innen Lani und Khanh einen Ort schaffen, an dem Du Dich nicht entscheiden musst zwischen ausgiebigem Dinner oder Drink an der Bar: Egal ob Du Lust auf einen Abend mit Cocktails und kleinen Izakaya-Snacks hast, oder Dich einmal durch das komplette Menü probieren möchtest: Hier wird Dir die perfekte Kulisse und Atmosphäre für eigentlich fast jeden Anlass geboten – was Du daraus machst, ist ganz Dir überlassen. 

Text: Robyn Steffen / Fotos: Sahoi

Sahoi, Linienstr.134, 10115 Berlin–Mitte; Stadtplan

@sahoi.club

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HOUSE OF TANDOORS „THE MIGHTY THALI“ — INDISCHES SONNTAGSBRUNCH IM HOXTON CHARLOTTENBURG

HOUSE OF TANDOORS „THE MIGHTY THALI“ — INDISCHES SONNTAGSBRUNCH IM HOXTON CHARLOTTENBURG

Falls bei Dir der nächste Sonntagsbrunch mit Freund:innen ansteht und es mal wieder Zeit für eine neue, aufregende Destination wird, dann bist Du im Hoxton in Charlottenburg genau an der richtigen Adresse. Auch ohne Hotelübernachtung bekommst Du im hauseigenen Restaurant House of Tandoor das volle Programm inklusive stilvoller Kulisse, die wir von den Häusern nicht anders gewohnt sind: Der Eingangsbereich im kosmopolitischen Look, extrem gemütliche Sofas zum Verweilen und warme Töne, die sich durch die gesamten Räume ziehen. Würde Wes Anderson hier einen Film drehen, der Dich in eine andere Epoche entführt? Ganz bestimmt. Aber nicht nur das Interieur hinterlässt einen bleibenden Eindruck, auch das neue Brunch-Konzept kann sich sehen lassen: Seit Mitte Februar 2024 bietet das House of Tandoor jeden Sonntag den „The Mighty Thali„-Brunch im Family-Style an. Modern-indische Küche, so wie Du sie auch unter der Woche serviert bekommst, aber besonders geeignet für alle, die sich nicht entscheiden wollen. Denn auf der Mighty Thali Platte finden die Gerichte à la carte in kleineren Portionen zueinander und bieten so bis zu drei Personen auf einmal die komplette Palette an kräftigen Gewürzen an.

Dazu gehören frisch gebackene Naans aus dem eigenen Tandoor-Ofen in verschiedenen Varianten, cremige Curries, das House of Tandoor Chicken neben knusprigem Lamm, frische Salate und jede Menge Dips, die von süß bis spicy vor allem eins sind: Die perfekte Spielwiese, um stets neue Kombinationen auf der Platte auszuprobieren. Natürlich gibt es auch eine vegetarische Variante mit Zucchini und Blumenkohl frisch aus dem Tandoor Ofen, Rote-Beete-Kebabs und Old Dheji Paneer Makhani. Und für den Boozy Brunch ist hier bestens ausgesorgt mit Drinks, die sich besonders gut zum Thali pairen lassen: erfrischende Bellinis, Chai Martinis oder ein Nimbu Pani – der alkoholfreie Signature Drink des Hauses. Getoppt mit einem fruchtigen Sundae, und schon bist Du ready fürs Hotelbett? Falls Du jetzt überlegst, wie lange Deine letzte Staycation her ist, dann sicherlich schon viel zu lange! Ich bin auf den Geschmack gekommen und muss sagen: Mit vollem Bauch lässt es sich besonders gut im frisch bezogenen Hotelbett entspannen.

Text: Robyn Steffen / Fotos: Marie Staggat

House of Tandoor im Hoxton, Meinekestr.18–19, 10719 Berlin–Charlottenburg; Stadtplan
The Mighty Thali Brunch

@houseoftandoor_berlin
@thehoxtonhotel

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CHALET SUISSE: SCHWEIZER KÜCHE MIT MODERNEM TWIST AUS DEM FEUEROFEN MITTEN IM GRUNEWALD

CHALET SUISSE: SCHWEIZER KÜCHE MIT MODERNEM TWIST AUS DEM FEUEROFEN MITTEN IM GRUNEWALD

In den 1970ern öffnete dieses Restaurant mitten im Grünen zum ersten Mal – damals noch mit Streichelzoo im Außenbereich. Im Jahr 2000 hat dann Josef Diekmann die Räume übernommen und daraus das Chalêt Suisse gemacht: Aus dem Streichelzoo entstand ein Biergarten mit Spielplatz für Kinder. Bald ziehen aber wieder Tiere ein, nicht unbedingt zum Streicheln, dafür mit viel Gesumme: Bienen werden den Außenbereich ab diesem Sommer bereichern und auch Hochbeete ziehen in den Garten ein. Châlet – das verbindet man hierzulande vor allem mit Winterferien, aber das Châlet Suisse bietet zu jeder Jahreszeit ein Ort für die kleine Auszeit. Im Winter versetzt Dich der Gastraum mit rustikalen Holztischen sofort in den Winterurlaub in den Schweizer Bergen zurück. In der Küche geht es dafür heiß her: Im Sommer 2022 hat das Familienunternehmen die offene Feuerküche eingeführt und bietet schweizerische Spezialitäten mit modernem Twist an, inklusive Schmorgerichten aus dem Feuerofen. Von Käsefondue über Zürcher Kalbsgeschnetzeltes mit knusprigem Rösti bis Pulled Mushroom mit Glut-Aubergine oder geräucherter Entenbrust: Das Küchenteam macht aus regionalen Zutaten die Art von Gerichten, von denen ich nie genug kriegen kann. Vertraut-Rustikales trifft auf Aufregend-Neues – Traditionsküche mit Experimentierfreudigkeit könnte man sagen.

In der warmen Saison lockt der Biergarten, und das gehobene Küchenkonzept wird aufgelockert: Neuland-Fleisch vom Freiluftgrill, Forellen aus dem Räucherofen, deftige Burger und hausgebackene Obstkuchen sind das kulinarische Programm – dazu gibt’s (natürlich) Bier vom Fass. Falls Du über die anstehenden Feiertage in der Stadt bleibst und trotzdem einen kurzen Tapetenwechsel brauchst: Das Châlet Suisse bietet Dir zwischen gehacktem Feuerholz und dichtem Grün die perfekte Kulisse dafür an.

Text: Robyn Steffen / Fotos: Châlet Suisse, Robyn Steffen

Châlet Suisse, Clayallee 99, Im Jagen 5, 14195 Berlin–Dahlem; Stadtplan

@chalet_suisse_berlin

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