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KORBTASCHEN VON RAYAS COLLECTIVE: ENTWORFEN IN BERLIN, HANDGEFERTIGT IN EL SALVADOR

KORBTASCHEN VON RAYAS COLLECTIVE: ENTWORFEN IN BERLIN, HANDGEFERTIGT IN EL SALVADOR

Wenn die Form der Funktion folgt, sind wir sofort angetan. Die handgewebten Körbe von Rayas Collective sind so ein Fall, der beides harmonisch verbindet: ziemlich praktische und gleichzeitige stylishe, bunte Hingucker. Ihr gemeinsames Unternehmen Rayas gründeten die beiden Schwestern Luisa und Consuelo Rayas im Juni 2022 im Anschluss an eine Reise ins mittelamerikanische El Salvador. Dort verdienen noch viele Korbflechter:innen ihren Lebensunterhalt mit dem traditionellen Kunsthandwerk: Sie verwenden Holzformen als Gerüst für ihre Kreationen – an einem Korb arbeiten sie etwa drei bis vier Stunden. Ursprünglich hatte Consuelo Luisa einen solchen Korb geschenkt – als immer mehr Freund:innen nach der Herkunft des originellen Geschenks fragten, entstand die Idee zu Rayas.

Rayas ist das spanische Wort für „Streifen“ – leicht zu erraten, warum die Wahl auf diesen Namen fiel: Verspielte Muster aus eben diesen zieren nämlich die Designs. Von Beeren über Panna Cotta und Aperitivo bis hin zu Perlmutt diente dabei so ziemlich alles als farbliche Inspiration. Für die Fertigung der praktischen Taschen haben sich Luisa und Consuelo mit der Kunsthandwerkerin Vanessa zusammengetan, die daraufhin ihrer ganzen Familie die Webtechnik beibrachte. Produktdesignerin Luisa macht Vorschläge zu Farbgestaltung, Bügellänge und anderen Details, während Vanessas genaues Wissen der Materialien und Webtechnik in den Fertigungsprozess einfließt. Die farbenfrohen HDPE-Stränge – sprich: High Density Polyethylene – bestehen aus neuen und recycelten Kunststoffen, einem der weltweit am häufigsten recycelten Materialien. Seine Eigenschaften? Wasserdicht, leicht, UV-beständig und extrem langlebig. Klingt nach der idealen Begleiterin für einen Ausflug an den Sandstrand, das Meer – oder für’s Erste zum Schlachtensee.

Text: Savannah van der Niet / Fotos: Savannah van der Niet und Rayas Collective

Mehr über Rayas erfährst Du online oder bei der „The Room | Walk the Line“ Ausstellung beim Forma Gallery Opening am 15.06.2023.

@rayas_collective

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KULTURELLE BEGEGNUNGEN: CHILI & PAPRIKA SHOP — EMPFOHLEN VON ANDREA ELSPER

KULTURELLE BEGEGNUNGEN: CHILI & PAPRIKA SHOP — EMPFOHLEN VON ANDREA ELSPER

Fast übersieht man den kleinen Shop Chili & Paprika an der Danziger / Ecke Greifswalder Straße von außen. Findet man jedoch die Tür, eröffnet sich ein eigenes Universum: bunt und überbordend geht es hier zu. Piñatas hängen von der Decke, überall finden sich bunte Totenköpfe, Catrinas stehen zwischen frischen grünen Tomaten und farbenfrohen Verpackungen. Hier fühlt man, wie Essen und Kultur Lateinamerikas verschmelzen. Dieser kulturelle Austausch ist dem Gründer Mathias Jung besonders wichtig, der vor 10 Jahren den Laden eröffnet hat und mittlerweile dabei von Karina unterstützt wird. Angefangen hat alles beim Kochen: Chilis lernte Mathias in den verschiedenen Küchen Berlins kennen und damit war seine Leidenschaft entfacht. Im Austausch mit Gleichgesinnten wurde schnell klar, es fehlt an Angebot in Berlin. Und so wurde der Laden geboren – der Name Chili und Paprika hat sich dabei bis heute gehalten, das Sortiment allerdings vergrößert und umfasst neben Waren aus Mexiko auch Produkte aus Kolumbien, Peru, Venezuela, Nicaragua und Costa Rica. (hier weiterlesen)

Immer wieder finden zudem Events vor dem Laden statt: Von der Kaffeeverköstigung bis zu Musikveranstaltungen. Besonders an den traditionellen Feiertagen wie Dia de Muertos (31.10.–02.11.) lässt sich ein Hauch Mexikos erleben, aber auch über den Gaumen kommt der kulturelle Austausch zustande. Wer bisher nicht weiß, wie der Geschmack von Chipotle ist oder was sich hinter dem Wort „Mole“ verbirgt, sollte sich auf die Reise begeben. Ich habe es getan und kann mir seitdem ein Leben ohne den rauchigen Geschmack und Schoko/Chili nicht mehr vorstellen. Heilsam ist es auch, dem Tequila eine zweite Chance zu geben. Im kollektiven Gedächtnis einer 90er-Jahre Jugend abgespeichert als ein Getränk in Flasche mit rotem Hut drauf, nur genießbar durch die gleichzeitige Einnahme von Zitrone und Salz, lässt sich hier erfahren, dass Tequila so viel mehr sein kann. Ein echter Tequila wird zu 100 Prozent aus der blauen Agave gemacht, die ursprüngliche Variante dazu ist der Mexcal, eine Mischung aus verschiedenen Agavenherzen, die dann längere Zeit in einer Grube erhitzt werden, um das Fruchtfleisch zu lösen. Der Geschmack, der dabei entsteht ist leicht rauchig, intensiv und sofort wird klar, warum dieses Getränk früher als göttliche Verbindung gesehen wurde und Ritualen vorbehalten war. Eine weitere Besonderheit des Ladens sind die frischen Tortillas. Diese stammen von der ersten Bio Tortilleria Europas Tlaxcalli Nixtamal, die sich unweit vor den Toren Berlins befindet und ihren Mais mit Verzicht auf jegliche Gentechnik anbaut. Natürlich gibt es hier auch klassische Tortilla Chips mit selbstgemachten Dips. Wer aber die Vielfalt Lateinamerikas kennenlernen möchte, dem sei das Kochbuch „Taco Tales“ von Ivette Perez de Wenkel empfohlen, das gibt auch genug Gründe, um den Laden immer wieder zu besuchen.

Text: Andrea Elsper / Fotos: Robyn Steffen

Andrea Elsper lebt in Berlin und arbeitet als Art Directorin und Setdesignerin u. a für Cee Cee. Inspiration findet sie auf ausgedehnten Reisen und bringt diese Einflüsse in kulinarischer Form auch gerne mit nach Deutschland.

Chili und Paprika, Danziger Str.118, 10405 Berlin–Friedrichshain; Stadtplan
Di–Fr 13–18h30, Sa 12–17h30

@chili_und_paprika_berlin

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HAUSGEMACHTES KIMCHI TRIFFT SPANISCHEN KÄSE: IM KOCHU KARU DELI TREFFEN SICH SEOUL UND ANDALUSIEN

HAUSGEMACHTES KIMCHI TRIFFT SPANISCHEN KÄSE: IM KOCHU KARU DELI TREFFEN SICH SEOUL UND ANDALUSIEN

Angefangen hat alles vor elf Jahren: Damals haben Bini Lee und José Morillo das Restaurant Kochu Karu in der Eberswalder Straße eröffnet. Kochu Karu hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einer bekannten und beliebten Adresse für innovative Küche in Berlin entwickelt. Dabei lassen die beiden viel aus ihrer jeweiligen Heimat in ihre Kochkunst einfließen: Bini stammt aus Südkorea und stand früher als Opernsängerin auf der Bühne. Auch das auffällige Interieur von Kochu Karu wurde von ihrer Vergangenheit inspiriert. Ihre Freund:innen aus dem Theater haben fleißig an der Gestaltung und Inneneinrichtung mitgewirkt und das auffällige Wandbild stammt von dem Berliner Illustrator Ulrich Scheel. José stammt aus Andalusien und war der Küchenchef während Binis Praktikum, das ihr den Einstieg in die Gastronomie ermöglichen sollte. Beiden sind ihre Wurzeln sehr wichtig. Ihre Küche soll weder koreanisch noch spanisch sein, sondern eine Fusion aus Erinnerungen, Familienrezepten und traditionellen Herstellungsweisen. Als Restaurant-Inhaber:innen mussten auch Bini und José sich während der Pandemie-Zeiten etwas einfallen lassen und nach ihrem erfolgreichen „Nimm Mahl! – To Go Service“ haben die beiden festgestellt, dass sich viele der leckeren Kochu Karu-Produkte auch sehr gut im Glas einpacken lassen. Als dann im vergangenen Jahr ein kleiner Laden direkt gegenüber von ihrem Restaurant frei wurde, haben die zwei nicht lange gezögert: Das Kochu Karu Deli wurde geboren!

Hier finden Feinschmecker:innen neben hausgemachtem Kimchi, Apfel-Wasabi-Dressing oder Sojasoße aus Eigenproduktion und einer liebevoll kuratierte Auswahl und Naturweinen, spanischem Käse und Schinken auch wechselnde warme Gerichte wie das herzhafte Tempel Bibimbap und die bestimmt leckersten Roastbeef-Sandwiches am Prenzlauer Berg. Alle Gerichte kann man vor Ort genießen oder sich zum Mitnehmen einpacken lassen. Und da Bini und José nie so ganz still sitzen können, teilen sie nun auch im Rahmen ihrer neuen Tasty Sunday-Reihe ihr Wissen und ihre Wertschätzung für gutes Essen mit interessierten Teilnehmer:innen. Zum Beispiel: Was ist eigentlich Kimchi, was macht es so richtig gut und was kann ich sonst noch damit anstellen? Hier kann man in gemütlicher Runde seinen kulinarischen Horizont erweitern, fachsimpeln, philosophieren, schlemmen — und auf einen gelungenen Abend anstoßen.

Text & Fotos: Natascha Hamel

Kochu Karu Deli, Eberswalder Str.16, 10437 Berlin–Prenzlauer Berg; Stadtplan
Mi–Sa 12–19h & So 12–16h

Kochu Karu Restaurant, Eberswalder Str.35, 10437 Berlin–Prenzlauer Berg; Stadtplan
Mi–Sa 18–23h30

@kochukaruberlin

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MODERNE DESIGNS IN RECYCELTEN MATERIALIEN — SWIMWEAR VON OY SURF

MODERNE DESIGNS IN RECYCELTEN MATERIALIEN — SWIMWEAR VON OY SURF

Wenn sich der Sommerurlaub nähert, gilt der Bikini oder Badeanzug als Herzstück der Beachwear-Garderobe, die uns den ganzen Sommer über begleiten wird. Und damit die auch nicht nur eine Sommersaison überlebt, verfolgt das Swim- und Activewear Label Oy surf einen nachhaltigen Ansatz mit einer verantwortungsbewussten Produktion aus recycelten Materialien. Das Ergebnis sind Bikinis und Einteiler mit hohem Beinausschnitt, poppigen Farben und trendigen Mustern in angenehmen, leichten Frottee-Stoff. Die Produktion begann im Jahr 2012 in der Schweiz und auf Bali – seit 2020 wird Oy surf von den Geschwister Zelia und Dario Zadra geführt. Beide seit der Jugend passionierte Surfer:innen und echte OGs in der Surferszene und Kultur. Also wissen sie genau, was Swimwear bei Sonne, Sand und Salzwasser standhalten muss. Und auch noch sitzen sollte, wenn Dich die Welle doch mal vom Board gewischt hat.

Die festen und gekreuzten Träger am Rücken der meisten Bikini Tops sorgen dafür, dass nichts verrutscht und auch kein unangenehmer Druck im Nacken entsteht. Die verschiedenen Styles der Hosen können durch die Bänder an der Hüfte je nach Bedarf und Gefühl fester gezogen werden. Aber auch für die Sonnenanbeter:innen von uns, die lieber in der Sonne baden, sorgen die neuen Styles der Aesthetics 2023 Kollektion „Desert Heat“ mit unter anderem zeitlosem Triangle Design für eine fast streifenfreie Bräune beim Relaxen am Strand. Alle Teile der Surf- und Yogawear werden in einem kleinen Familienbetrieb im Norden Portos (Portugal) aus recycelten Polyamid und Polyester hergestellt, die aus gebrauchten Plastikflaschen und Industrieabfällen gewonnen werden. Dabei sind sie immer weiter auf der Suche nach innovativen Materialien, die aus regenerierbaren und natürlichen Ressourcen bestehen. So steht auch dem nächsten Sprung ins kühle Blau nichts mehr im Wege.

Text: Alison Musch / Fotos: Uwemurat for Oy surf

Oy surf

Du kannst Dir online einen Termin buchen, um bei Oy surf in Berlin die Swim- und Activewear anzuprobieren. 

@oysurf

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BLUMEN UND SCI-FI? BEI MARAIS GIBT’S BOUQUETS, FILMKUNST UND SELBSTGEHÄKELTES

BLUMEN UND SCI-FI? BEI MARAIS GIBT’S BOUQUETS, FILMKUNST UND SELBSTGEHÄKELTES

Falls Du gerade auf der Suche nach einem etwas ausgefalleneren Blumenstrauß bist, solltest Du Marais einen Besuch abstatten. Und nein – damit meine ich nicht einen Trip nach Paris zum 4. Arrondissement – sondern einen Blumenladen mitten in Berlin. Berit und Vlad haben Mitte Januar 2023 ihre Ladeneröffnung gefeiert und sind seither mit ihrem einzigartigen, unkonventionellen Sci-Fi Konzept am Start. Inspiration ziehen die beiden viel aus Literatur und Filmen – wie etwa dem Roman “Picknick am Wegesrand” von Arkadi und Boris Strugazki, der auch Grundlage für das Drehbuch “Stalker” von Tarkovsky war. In dem Werk hinterlassen Außerirdische Spuren in verschiedenen Zonen der Welt – Gegenstände, die meist tödlich und furchtbar sind, manchmal aber auch von höchster Nützlichkeit. Es geht um Reichtum und Glück, Elend und Misstrauen, aber eben auch um diese unerklärlichen Phänomene. Berit und Vlad sind fasziniert von mystischem Terrain, sumpfigen Gefilden und postapokalyptischen Pflanzenwelten. Und all das spiegelt sich auf die eine oder andere Art in ihrem Shop wieder. Es gibt hier eben nicht nur Rosen, Nelken und Lilien – Berlin hat mit seinem ursprünglich sumpfigen Boden viel mehr zu bieten!

Bei Marais findest Du besonders viele regionale Pflanzen und ungewöhnliche Schnittblumen, die Berit und Vlad teils im Laden trocknen, um sie wiederzuverwenden. Auch das Papier zum Verpacken wird hier wiederverwendet – das Material stammt von Kunst-Stoffe, die Rest- und Gebrauchtmaterialien preiswert an Kunstschaffende weitergeben. Äste, die im eigenen Garten abgesägt werden und Blumen aus Gärten von Freund:innen finden im Marais ebenfalls ihren Platz. Und neben dem eklektischen Grün findest du außerdem selbstgehäkelte Blumentaschen, mit denen Du (nicht nur) Deinen Bouquet bequem nach Hause tragen kannst. Und falls Du auch noch die Leidenschaft zu Science-Fiction Filmen teilst, solltest Du zu einem der Filmabende “Flowers in Cinema” vorbeischauen und Dich von echten, aber auch mystischen Pflanzen und Kreaturen umzingeln lassen! P.S. Bis Freitag Abend kannst Du Deinen Muttertagsstrauß auch ganz bequem per Mail anfragen und kriegst ihn zusätzlich kostenlos nach Hause geliefert.

Text & Fotos: Robyn Steffen

Marais, Greifswalder Str.190, 10405 Berlin–Prenzlauer Berg; Stadtplan
Di–Fr 12-19h (Do geschlossen) & Sa–So 13-18h

@marais.berlin

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