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EIN WOCHENENDE VOLLER KUNST: DAS GALLERY WEEKEND STARTET

EIN WOCHENENDE VOLLER KUNST: DAS GALLERY WEEKEND STARTET

Endlich wieder Gallery Weekend: Die Galerien der Stadt feiern den Frühlingsbeginn mit einer Reihe von hochkarätigen Ausstellungen. Das ganze Wochenende über kann von Opening zu Opening gewandert werden – auch die Ausstellungsräume und Kunsthandlungen, die nicht offiziell Teil des Programms sind, warten an diesen Tagen mit besonderen Veranstaltungen auf. In der Galerie Buchholz setzt sich Wolfgang Tillmans mit der Bildherstellung als solcher auseinander: Wie entstehen Bilder – und wie verändern sich Gegenstände und Gegenwartsphänomene, wenn wir sie auf eine bestimmte Art fotografisch darstellen? Tillmans spielt mit technischen Möglichkeiten und Maßstabsveränderungen, bis scheinbar Mondänes über sich selbst hinauswächst. Während Tillmans auch am Spiel mit der Technik interessiert ist, blickt der Fotograf Jochen Lempert bevorzugt in die Natur. Bei BQ verfolgt er in analogen Schwarz-Weiß-Fotografien den Flug der Mauersegler. Das Timing seiner Ausstellung passt hervorragend: Denn auch die Zugvögel kehren zeitgleich zum Gallery Weekend aus Afrika zurück nach Europa, um hier den Sommer einzuläuten.

Abstrakt wird das Sehen bei Esther Schipper, wo Ann Veronica Janssens mit nicht viel mehr als Glas, Luft und Farbe den Raum und die eigene Wahrnehmung verändert. Mit unseren Sehgewohnheiten spielt auch Marcel Frey in der Galerie von Thomas Fischer in Mitte: Durch geschicktes Überlappen von Oberflächen und Eingriffen in den Raum selbst stellt Frey infrage, was wir als zwei- oder dreidimensional begreifen. Auch bei Cabin dreht sich alles um das Sehen an sich: Die Gruppenausstellung „Shudder Mornings“ gibt Einblicke in einen verträumten Alltag, der durch die Augen von Maler:innen wie Alexander Skats und Zuzanna Bartoszek fast so wirkt, als wäre man in eine Filmkulisse hineingetreten. Aber eben nur fast. Hinsehen und dranbleiben, das gilt für das gesamte Gallery Weekend, lohnt sich allemal.

Text: Laura Storfner / Fotos: Hanne Darboven & Charlotte Posenenske; Wolfgang Tillmans / Credit: Courtesy of the Estate of Charlotte Posenenske, and Mehdi Chouakri, Berlin; Klosterfelde Edition Hamburg; Galerie Buchholz

Gallery Weekend (26.–28.04.2024)

Galerie Buchholz, Fasanenstr.30, 10719 Berlin–Wilmersdorf; Stadtplan
Wolfgang Tillmans 26.04.–15.06.2024. Eröffnung 26.04. 18–21h

BQ, Weydingerstr.10, 10178 Berlin–Mitte; Stadtplan
Jochen Lempert – Ankunft der Mauersegler 26.04.–29.06.2024. Eröffnung 26.04. 18–21h

Esther Schipper via Lift oder Treppen, Potsdamer Str. 81e/ Obergeschoss, 10785 Berlin–Tiergarten; Stadtplan
Ann Veronica Janssens – Spring Show 26.04.–05.06.2024. Opening 26.04. 18–21h

Galerie Thomas Fischer, Mulackstr.14, 10119 Berlin–Mitte; Stadtplan
Marcel Frey – Petitessence bis 01.06.2024

Cabin, Mariannenstr.26A, 10999 Berlin–Kreuzberg; Stadtplan
Shudder Mornings 26.04.–28.06.2024. Eröffnung 26.04.2024

@bq_berlin
@estherschippergallery
@galeriethomasfischer
@cabinberlin

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VERLETZLICHER WIDERSTAND — HANNAH HALLERMANNS AUSSTELLUNG „INFORMATION“ BEI HOTO BERLIN

VERLETZLICHER WIDERSTAND — HANNAH HALLERMANNS AUSSTELLUNG „INFORMATION“ BEI HOTO BERLIN

Bald ist Mai. Und damit beginnt die Zeit des Jahres, in der Berlins ohnehin schon stetig pulsierende Kunstlandschaft anfängt, überzuquillen. Ein guter Zeitpunkt, um mal wieder bei einer der schönsten Off-Locations der Stadt vorbeizuschauen. Am 26.04. eröffnet bei Hoto Berlin „Information„, eine Einzelausstellung der Künstlerin Hannah Hallermann. In den im Hof gelegenen, intimen Räumlichkeiten der Galerie überschreitet Hallermann traditionelle Ausdrucksgrenzen und lädt die Besuchenden ein, labyrinthische Korridore der Wahrnehmung in einer digitalisierten, hypervernetzten Welt zu erkunden. Das Gefühl der Überflutung durch Fakten, Meinungen und Unwahrheiten stellt sich schnell ein. Alles wird hinterfragt. Vor dem Hintergrund dieser kognitiven Kakophonie dient Hallermanns Arbeit als Leuchtfeuer der Selbstbeobachtung und wirft tiefgreifende Fragen über die Natur der Aufmerksamkeit und des Bewusstseins im modernen Zeitalter auf.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Serie „Scheuklappen“, in der Hallermann das bescheidene Konzept der ursprünglich für Pferdeaugen gefertigten Stücke – in rätselhafte Skulpturen aus verschiedenen Materialien verwandelt. Mit suggestiven Formen lädt sie die Betrachtenden dazu ein, sich in der subtilen Kunst der selektiven Fokussierung zu üben. Führt der Akt der Abschirmung äußerer Reize zu mehr oder weniger Überblick? Hallermanns Werk umarmt stets die Mehrdeutigkeit.

Text: Hilka Dirks / Fotos: Bastian Gehbauer

HOTO, Bergmannstr.109, 10961 Berlin–Kreuzberg, Stadtplan
Hannah Hallermann „Information“ 27.04.–14.06.2024. Eröffnung 26.04. ab 18h

@hoto_gallery
@hannah_hallermann

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VON KÖRPERN & KLAUEN: DER BÄRENZWINGER LÄDT ZUR PERFORMANCE-NACHT ZUM MITMACHEN

VON KÖRPERN & KLAUEN: DER BÄRENZWINGER LÄDT ZUR PERFORMANCE-NACHT ZUM MITMACHEN

Was bedeutet Wildnis? Die Performance-Company Wild Access beschäftigt sich immer wieder damit, wie wir auf Bekanntes und Unbekanntes in unserer Umwelt reagieren. Seit 2021 machen sie Parks, Sportplätze und ehemalige Industriegebiete zu ihrer Bühne. Mit interaktiven Choreografien, die Licht und Ton verbinden, verschaffen sie sich und ihrem Publikum neue Zugänge und Perspektiven auf Vertrautes und Peripheres im Stadtraum. Im Bärenzwinger laden sie ab Freitag (19.04.2024) drei Abende lang zur Performance-Reihe „Clinch“: Die Performerinnen schaffen, angelehnt an die Geschichte des Ausstellungsorts als ehemaligem Bärengehege, eine fiktive Umgebung, in der Menschliches und Nicht-Menschliches aufeinander trifft – und im „Clinch“ liegt. Das Publikum darf aktiv an der Performance teilnehmen: Wetterfeste Kleidung wird empfohlen! Im Anschluss an die morgige Vorführung laden die Künstler:innen zu einer lockeren Gesprächsrunde mit Getränken, um über alles zu sprechen, was Teil von „Clinch“ ist: Tanz, Begehren, Distanz, Domestizierung – und natürlich, was es bedeutet, wild zu sein.

Text: Laura Storfner / Fotos: Evgenia Chetvertkova, Robert Eckstein

Bärenzwinger, Im Köllnischen Park, Rungestr. 30, 10179 Berlin–Mitte; Stadtplan

Performance „Clinch“ von Wild Access, 19.–21.04.2024, jeweils um 21h.

@baerenzwinger.berlin

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NEUES AUF DIE OHREN — BEI DER ZEHNTEN EDITION DES XJAZZ! FESTIVALS

NEUES AUF DIE OHREN — BEI DER ZEHNTEN EDITION DES XJAZZ! FESTIVALS

Zur Feier eines Jahrzehnts diverser musikalischer Entdeckungen kehrt das XJAZZ! Festival vom 06.–12.05.2024 nach Kreuzberg zurück. Bekannt für innovative Kuration und ein eklektisches Lineup, verspricht die diesjährige Ausgabe ein Fest für Ohren, Herz und Seele zu werden. Gegründet 2014 mit einem rebellischen Geist, sprengt XJAZZ! die Konventionen in der deutschen Jazzszene und umfasst eine Vielzahl von Musikstilen von Jazz bis Funk, Hip-Hop bis Electronica. Mit über 60 Acts, die von internationalen Ikonen wie Bill Frisell bis zu lokalen Größen wie Sanni Est reichen, ist für alle was dabei. Das diesjährige Programm ist stark von US-amerikanischen Künstler:innen wie Lonnie Holley und Keiyaa geprägt, aber auch von aufstrebenden Stars der pulsierenden Berliner Szene. Weit über die Musik hinaus fördert XJAZZ! den Geist der Zusammenarbeit und des Dialogs und lädt die Gäste zu Workshops und Diskussionsrunden ein, die sich mit Themen wie kulturellem Erbe oder den Ursprüngen der Musik befassen. Hier wird nicht nur Klang, sondern auch Austausch gefeiert. Denn Musik hat wie nichts anderes die Kraft, Menschen zu verbinden, findet auch Direktor Sebastian Hecht.

Entdeckt werden will das Festival an verschiedenen Orten in der ganzen Stadt. Mit dabei sind etablierte Veranstaltungsorte wie der Festsaal Kreuzberg und neu hinzugekommene wie die Halle 1. Ein Geheimtipp ist übrigens der Merch: Exklusiv von Hans Berger entworfen hält die Erinnerung an außergewöhnliche Musikerlebnisse auch noch, wenn der Ohrwurm schon verklungen ist. Und wie geht es nach zehn Jahren weiter? Das Festival plant auch in Zukunft musikalische Grenzen zu überschreiten, den Jazz neu zu definieren und ein Publikum aus aller Welt zu inspirieren. Egal, ob erfahrene Jazzliebhaber:innen oder Neulinge. Das verspricht doch eine unvergessliche Woche des Entdeckens, Hörens und Lernens zu werden. Für alle, die gerade nicht live in Berlin dabei sein können, übrigens auch online – mit der bezaubernden kleinen Radio-Funktion auf der Website des Festivals.

Text: Rosa Herbel / Fotos: Cheril Sanchez, Bendik Giske & Elisa Maciel

XJAZZ! Festival vom 06.–12.05.2024, an verschiedenen Orten in Kreuzberg.
Line-up, Tickets & Programm gibt es hier.

@xjazzberlin

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LIEBE ZWISCHEN GEMEINSCHAFTEN, LEBEWESEN UND DEM PLANETEN — DAS FESTIVAL LOVE IS A VERB IM HAU

LIEBE ZWISCHEN GEMEINSCHAFTEN, LEBEWESEN UND DEM PLANETEN — DAS FESTIVAL LOVE IS A VERB IM HAU

Liebe nicht nur als statisches Substantiv zu betrachten, sondern als dynamische Handlung mit politischer Kraft – dazu läft das Festival „Love is a Verb“ ein. Das vielschichtige Event (12.–21.04.2024) findet in den Berliner HAU1 bis HAU4 statt, mit beeindruckendem Line-up von Künstler:innen und Denker:innen, darunter Jumoke Adeyanju, Lia Becker, melanie bonajo, Ali Chahrour, Ivo Dimchev, Wen Hui, Suzanne Lacy, Twin Shadow, Isabel Lewis, Ligia Lewis, Sarah Vanhee und vielen anderen. Die Initiative hinter „Love is a Verb“ will den traditionellen Vorstellungen von Liebe entkommen und transformative Beziehungsweisen erkunden. In einer Zeit globaler Krisen wird deutlich, wie wichtig es ist, Liebe als aktive Praxis zu verstehen, die über romantische Partner:innenschaften hinausgeht, Widersprüche auszuhalten und neue Formen des Miteinanders zu imaginieren. Herzstück des Festivals ist die „Vessel of Love“, ein Raum, der von Sophie Utikal gestaltet und von Diane Esnault und Shaly López konzipiert wurde. Hier werden in verschiedenen Formaten wie Konzerten, Performances, Lectures und Gesprächen Ideen über transformative Beziehungsweisen geteilt, diskutiert und zelebriert. Parallel zu den künstlerischen Produktionen bietet das Festival auch digitale Projekte und interaktive Erlebnisse auf HAU4. „Love is a Verb“ bietet eine Plattform, um über das Politische in der Liebe nachzudenken und gemeinsam Wege zu finden, wie wir besser miteinander leben können. Es ist eine Erinnerung daran, dass Liebe nicht nur ein Gefühl ist, sondern auch eine Handlung, die uns dazu befähigt, gemeinsam zu wachsen und die Welt um uns herum zu gestalten.

Text: Hilka Dirks / Fotos: Jamila Kae, Carl Halal & HAU

HAU Hebbel am Ufer, Stresemannstr.29, 10963 Berlin–Kreuzberg; Stadtplan
Love is A Verb – Ein Festival über Beziehungsweisen 12.–21.04.2024. / HAU1, HAU2, HAU3, HAU4. Das ganze Programm & Tickets gibt’s hier.

@hauberlin

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