Für die einen zu früh für das erste Glas Wein, für die anderen zu spät für den letzten Kaffee? In der Mamá Café Bar musst Du Dich nicht entscheiden, denn hier gibt es das beste von beiden Welten. Ana hat mit ihrer Café-Weinbar den perfekten „All Day Hangout Spot“ geschaffen – zwischen Rudolfkiez und Victoriastadt werden Dir Frühstück, Brunch und Aperitivo geboten, inspiriert von der mediterranen Küche. Für den Specialty Coffee sorgt Symple: Nico, einer der beiden Gründer der Berliner Kaffeerösterei, ist nämlich nicht nur geschäftlich, sondern auch privat Anas Partner – gemeinsam mischen beide seit über zehn Jahren in der Berliner Kaffeeszene mit, unter anderem mit der Milch Halle in der Auguststraße und dem neu eröffneten Symple Café im Prenzlauer Berg. Aber zurück zu Mamá: Zum quasi hauseigenen Kaffee gibt es eine große Auswahl an hausgemachten Backwaren, die Du direkt an der Theke bestellen kannst, sowie Frühstücks-Klassiker à la carte, wie dem frischen Sauerteigbrot von Neumanns mit Butter, weich gekochtem Ei und Käse aus der Markthalle Neun. Für den Aperitivo bietet Ana eine bunte Auswahl an Naturweinen an, die sich besonders gut mit den kleinen mediterranen Speisen kombinieren lassen.
Oliven, die ebenfalls im eigenen Haus mariniert werden, Iberico in feinen Scheiben zum warmen Sauerteigbrot, Burrata mit Anchovis oder die Käseplatte, die nicht fehlen darf: die Teller eignen sich perfekt zum Teilen, so kannst Du Dich in großer Gruppe auch schnell mal durch die ganze Karte probieren. Für genug Platz sorgt eine lange Holztafel im hinteren Teil des Raumes, von der Du mit etwas Glück einen kleinen Einblick in die Küche bekommst. Und wenn die Sonne wieder länger scheint und die Temperaturen steigen, werden die großen Fenstertüren im Mamá geöffnet und Du kannst Deinen Aperitivo draußen oder drinnen mit frischer Frühlingsbrise inklusive Kiezflair genießen – wer weiß, vielleicht ist es diese Woche schon soweit: Diesen Freitag (08.03.2024) laden Ana und Nico zum internationalen Frauentag ein, für den die beiden eine feine Selektion an Weinen von talentierten Winzerinnen zusammengestellt haben. Dazu gibt es frische Blumen, aber mehr wollen wir nicht verraten. Schau am besten einfach selbst vorbei und stoß an – mit und auf Freund:innen, denen Du diesen Tag ganz besonders gerne widmen würdest.
Text & Fotos: Robyn Steffen
Mamá Café Bar, Lenbachstr.7, 10245 Berlin–Friedrichshain; Stadtplan
@mama.cafebar
Was als Suche nach einer Werk- und Produktionsstätte begann, wurde im November 2023 – eingenestelt im Winsviertel – zu Open House. John Darcy, Gründer von Sincerly Coffee und gelernter Astrophysiker, sitzt mit uns an einem sonnigen Freitagmorgen zusammen und erzählt von der Entstehungsgeschichte des liebevoll betitelten „Community Hubs“. Wer Open House das erste Mal betritt, wird sich vielleicht ein bisschen wie in Kopenhagen fühlen: Zu essen gibt’s Sauerteigbrot mit aufgeschlagener Butter, dazu Käse von Alte Milch und ein, je nach Vorliebe, pochiertes oder gekochtes Ei – ein klassisches dänisches Frühstück eben. Die etwas deftigere Variante zum simplistischen Start in den Tag: die Aussie-Style Pies von Nice Pies. Die vegane Variante mit Pilzen in Trüffelragout hat es mir besonders angetan. Wer es am Morgen eher süß mag, für den stehen vom Head of Kitchen aka Jon Cox hausgemachtes Granola mit Mandeln, Walnüssen und Honig, gereicht mit Joghurt aus dem Ökodorf Brodowin und saisonalem Obst, auf dem Menü. Oder diverse Backwaren, die genau wie das Brot von Albatross kommen: doppelt gebackene Mandelcroissants, Pain au chocolat oder einer meiner Lieblinge – der bretonischer Butterkuchen namens „kouign amann“.
Der Boden und die runden Tische sind ochsenblutrot, im Kontrast dazu stehen Stühle in einem warmen Holzton, die die Decke komplementieren – eine offene Küchentheke aus Stahl bildet das Herzstück und metallene Regale, die mit Produkten aus Berlin gefüllt sind, ergänzen das Raumkonzept. Das Gründungsteam besteht aus insgesamt vier Parteien, mit dabei auch bekannte Gesichter wie Lucien vom Café Luc. Das Café wird im Untergeschoss um eine Produktionsstätte ergänzt, die unter anderem vom Nussbutterproduzent Twisted Nut genutzt wird. Genau die gibt es auch vor Ort zu kaufen, wie einige weitere lokale Brands, darunter Matchasome oder Companion Tea. Ein Café wäre natürlich nichts ohne guten Kaffee und da kommt John Darcy mit Sincerly Coffee wieder ins Spiel: Für den Espresso wird die schokoladig-nussige Brazil Röstung genutzt, während der Filterkaffee täglich variiert. Für alle, die lieber auf Koffein, aber nicht auf den Geschmack verzichten wollen, gibt’s den karamell-zitronigen Columbia Decaf zu trinken. Auf die Frage hin, was uns zukünftig noch erwarten wird, schmunzelt John. Ein Bottleshop ist in Planung, sprich verlängerte Öffnungszeiten, um abends entspannt bei einer Flasche Wein zusammen zu sitzen und den Tag ausklingen zu lassen. Wir drücken die Daumen, dass das auch draußen möglich sein wird, denn was gibt’s im Sommer Schöneres, als in Berlin am Straßenrand zu sitzen?
Text: Sophie Doering / Fotos: Savannah van der Niet
Open House, Christburger Str.13, 10405 Berlin–Prenzlauer Berg; Stadtplan
Mo–Sa 8–18h. Arbeiten am Laptop ist möglich.
@openhouse.berlin
Luuv gibt’s erst seit Anfang des Jahres 2024 – und trotzdem bilden sich seit Beginn Schlangen vor dem Eingang. Wieso? Muss am Herzblut liegen. Denn Mia, ihr Mann Hoai und sein Bruder Minh haben viel Leidenschaft in ihr Café im Japandi-Style gesteckt. Das merkt man direkt beim Betreten: Hell, minimalistisch und mit Holzelementen ist es eine Mischung aus Japan und Skandinavien. Vor allem aber ist es das Team, das die Atmosphäre einladend macht: Luuv ist ein reiner Familienbetrieb und soll dies auch bleiben. Der Name ist übrigens ein Wortspiel aus dem Nachnamen des Trios „Luu“ und „Love“ – Luuv also. Das Gespräch mit Hoai und die spürbare Leidenschaft für das erste eigene Cafe hat mich sehr begeistert. Noch mehr hat es mich überrascht zu hören, dass die fluffigen Soufflé Pancakes, die es bisher in fünf verschiedenen Varianten gibt, ursprünglich eher als Beilage zu den Getränken gedacht waren. Mia, die sehr gerne backt, hat das Rezept selbst kreiert – gerade sind ihre Pancakes der absolute Social Trend und der Grund, warum Luuv auf verschiedensten Plattformen viral gegangen ist.
Aber die Getränke machen mindestens genauso viel Spaß: Von vietnamesischen Klassikern, wie Coconut Coffee oder Salted Cream Coffee, gibt’s auch einige kreative Kaffee-Varianten wie den Earl Grey Coffee oder den Matcha Coffee – der vietnamesische Eiskaffee: Kondensmilch-Kaffee, der mit einem Phin-Filter zubereitet und mit zerstoßenem Eis oder Eiswürfeln gekühlt wird – natürlich stets als Basis. Mein persönliches Highlight war der Earl Grey Boba Pancake: der luftige Pfannkuchen ist, kombiniert mit Earl Grey Schlagsahne und Tapioka Perlen, nicht zu süß und aufgrund der unterschiedlichen Texturen ein wahres Fest für die Geschmacksnerven. Dazu der Ca Phe Muai, ein süßer Kaffee getoppt mit gesalzener Sahne und mein Verlangen für Sweet Treats war vorerst gestillt. Luuv arbeitet übrigens mit vielen lokalen Unternehmen zusammen: Die Kaffeebohnen stammen beispielsweise von der Roststätte Berlin, die Croissants kommen von Cookies & Co. Wenn Dein Cafébesuch ein Erlebnis für alle Sinne sein soll: Hier bist Du richtig – ich bin schon in luuv.
Text & Fotos: Luna Schaffron
Luuv, Dunckerstr.72, 10437 Berlin–Prenzlauer Berg; Stadtplan
Di–Fr 8–18h, Sa & So 9–18h
@luuv.cafe
Eine Einführung braucht diese Coffee Brand eigentlich nicht mehr: The Barn. Das im Jahr 2010 von Ralf Rueller gegründete Unternehmen gehört seit Beginn zu den erfolgreichsten der Berliner Kaffeeszene und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass das Thema Specialty Coffee seit vielen Jahren in aller Munde ist – im wahrsten Sinn. The Barn hat ganz klar meinen Kaffeegeschmack mit geprägt und verändert. Die typische helle Röstung aus dem maßgeschneiderten Trommelröster von Probat steht im Fokus und die Idee, Kaffees nur als Single Origin zu genießen. So kannst Du das jeweilige Terroir herausschmecken. Mit dem nun elften Café in Berlin belebt das Team einen Anlaufpunkt, in guter Nachbarschaft neben den Gourmets Nobelhart & Schmutzig. Am südlichen Ende der Friedrichstraße gelegen, trägt The Barn zu mehr Individualität in dieser eher harschen Ecke bei. Inzwischen hat sich im Dreieck zwischen Checkpoint Charlie, Mehringplatz und Jüdischem Museum aber einiges getan – von Sternerestaurants bis Brunch-Spots und so ist es umso schöner, dass The Barn nun auch seinen Teil dazu beiträgt, diese Gegend ein bisschen attraktiver zu machen.
Am Standort namens Checkpoint Charlie werden nun auf 160 Quadratmeter die bekannten Kaffee-Spezialitäten zubereitet – wie immer bei The Barn auf den Punkt. Das heißt, hier kommt Kaffee rezeptgenau in die Tasse. Das Ergebnis schmeckt dann eben genau nach The Barn! Dazu gibt’s süße Klassiker, wie den Schoko-Mandel-Kuchen und herzhafte Snacks wie getoastete Panini oder Bikini fürs kleine Lunch. Aber das alles ist natürlich nur der für uns praktische und schmackhafte Teil des Ganzen. Das Beste an The Barn: Mit jedem Espresso, Flat White oder Handbrew Coffee hier machst Du die Kaffeelieferkette ein bisschen nachhaltiger und fairer. Denn über den Weltmarkt gezahlte Preise für Rohware und gute Anbaubedingungen sind leider immer noch kein Standard. The Barn hat es sich zum Ziel gesetzt, die Farmer für hohe Qualität auch hoch zu entlohnen; und das heißt nicht nur deren Kosten zu decken, sondern auch Investitionen in den Betrieb und die Gemeinschaft zu ermöglichen. Außerdem helfen sie, das Wissen rund um Anbaumethoden zu steigern und die Förderung konkreter Maßnahmen zu gewährleisten – wie etwa eine Abwasserfiltration bei Ivan dos Santos im Anbaugebiet Brasilien. Darauf einen Cappuccino.
Und falls Du zusammen mit The Barn die neue Location feiern möchtest, dann komm am 15.02. von 17 bis 21 Uhr vorbei: Cocktails vom Freimeister Kollektiv, DJ und natürlich Kaffee warten auf Dich!
Text: Maria Mayer / Fotos: The Barn
The Barn, Friedrichstr.215, 10969 Berlin–Kreuzberg; Stadtplan
Mo–Fr 8–18h, Sa & So 10–18h. Opening 15.02.2024 von 17–21h
@thebarnberlin
Wollen wir über Ernährungsvorsätze sprechen? Lieber nicht, oder? Dann eben über Kuchen! Und darüber, dass das Motto für 2024 auch lauten könnte: die Feste feiern, wie sie fallen. Dieses Jahr fällt der Dreikönigstag auf einen Samstag – perfekt, um Freund:innen das erste Mal im neuen Jahr einzuladen. Passenderweise zelebrieren immer mehr Berliner Bäckereien und Patisserien die Tradition des Dreikönigskuchens. Die franzöische Variante des runden Blätterteigkuchens namens Galette des Rois gibt’s unter anderem bei drei unserer Lieblingsanlaufstellen für Backwaren und Torten: bei Gorilla, Le Brot und natürlich bei Marc Patisserie. Ich persönlich habe keinen Bezug zur Tradition, sondern sehe das Ganze losgelöst von Glaubensfragen einfach als kleines kulinarisches und spielerisches Highlight. Obschon das „Finden“ der in dem Teig eingebackenen Figur immer Spaß macht. Aber auch wenn Du das Figürchen nicht findest, darfst Du Dich wie ein:e König:in fühlen, denn was gibt’s besseres als Freund:innen zu haben, mit denen Du Dir einen Kuchen teilen kannst?
Text: Nina Trippel / Fotos: Savannah van der Niet für Gorilla Bäckerei, Le Brot, Marc Patisserie
Gorilla Bäckerei, Hermannstr.211, Berlin–Neukölln 12049; Stadtplan
Täglich 8–18h.
Den Rois de Galette mit Frangipane-Füllung gibt’s ab 05.01.–06.01. ab 11h in beiden Filialen oder bestelle ihn auf der Website vor.
Le Brot, Fuldastr.54, 12043 Berlin–Neukölln; Stadtplan
Mo–Fr 7h30–18h, Sa 8–16h & So 8–14h.
Es gibt drei Größen – Details siehe Instagram und bestelle den Kuchen per E-Mail vor.
Marc Patisserie, Reuterstr.53, 12047 Berlin–Neukölln; Stadtplan
Mi–Sa 12–18h, Sun 11–18h.
Bestellungen für Rois de Galettes bis 05.01.2024; siehe Instagram für Details zu Flavors und Größen und bestelle via E-Mail.
@gorilla_baeckerei
@lebrotberlin
@marc.patisserie