VON HARDCOVER BIS HEALING ARTS — DIE WOCHENEND-TIPPS IN BILD, SCHRIFT UND WORT

VON HARDCOVER BIS HEALING ARTS — DIE WOCHENEND-TIPPS IN BILD, SCHRIFT UND WORT

Warum Print verdammt lebendig ist, wie heilsam Kunst sein kann und wann Berliner Hinterhöfe zu Oasen der Hochkultur werden, kannst Du an diesem Wochenende herausfinden. Unsere CC Calendar Tipps: Im Herzen Berlins lädt die Nationalgalerie der Gegenwart zum Open House (13.-15.06.): Im Hamburger Bahnhof kannst Du an diesem Wochenende bei freiem Eintritt sieben Ausstellungen und ein partizipatives Programm aus Führungen, Workshops und Gesprächen mit Künstler:innen besuchen. Im Laufe des Tages eröffnet unter anderem die Ausstellung Toyin Ojih Odutola. U22 – Adijatu Straße (13.06.), für die im Ostkabinett des Museums die fiktive U-Bahnstation „Adijatu Straße“ entstanden ist. Die szenischen Illustrationen von Toyin Ojih Odutola berühren auf Papier und Leinwand Themen wie Machtverhältnisse, Kolonialgeschichte und die Betrachtung afrikanischer Ausdrucksformen. Dabei lenkt die Künstlerin den Blick der Betrachter:innen durch die Beschaffenheit der Haut, durch das Spiel mit Licht und Schatten. Höhepunkt des bunten Programms im Hamburger Bahnhof ist die feierliche Eröffnung der 13. Berlin Biennale. Ein Grund zum Feiern ist auch, dass Print unsterblich zu sein scheint. Warum das so ist und wie nachhaltiges Publizieren funktionieren kann, zeigt Miss Read an diesem Wochenende (13.-15.06.).

Die Buchmesse für unabhängiges und kritisches Publizieren ist zu Gast im Haus der Kulturen der Welt und sortiert ihre Bücher in diesem Jahr nicht nach Farbe, sondern hat den Schwerpunkt „Ecological Publishing“. Das Festival versammelt bekanntermaßen Verleger:innen, Publizist:innen, Künstler:innen und regt in verschiedenen Formaten wie Vorträgen, Performances oder Workshops zum Nachdenken über lokale Produktionsmöglichkeiten an. Und zum Weiterdenken neuer Erzählformen. Und zum Vernetzen. Eine dieser Lesungen hält die Gründerin von Afrokids GermanyNdey Bassine Jammeh-Siegel, die ihr Kinderbuch „Die Mosaik-Bibliothek“ vorstellt. Illustriert wurde es von Diana Ejaita. Mehr zur Schnittstelle zwischen literarischem Genuss und visueller Kunst kannst Du auch am jährlichen Conceptual Poetics Day (14.06.) entdecken. Wer dem Druckerzeugnis ebenfalls seit Jahrzehnten verschrieben ist, ist der Suhrkamp Verlag. Das literarische Flaggschiff besteht schon seit einem Dreiviertel Jahrhundert, was Anlass für das Hoffestam Samstag (14.06.) zum 75. Verlagsjubiläum ist. Wer Lust auf Bücher, etwas weniger Trubel als im HKW, aber genauso viel Tiefsinn hat, der kann hier durch Neuerscheinungen, Sammlerstücke und Merchartikel stöbern. Autor:innen wie Dana Vowinkel, Steffen Mau und viele Weitere signieren dort außerdem neu entdeckte oder mitgebrachte Werke. Kurven, Pastellfarben, Minimalismus. Der schwedische Designer Gustaf Westman vereint alles, woraus zeitgenössische Interieur-Träume gemacht sind. Oder ist er sogar ihr Schöpfer? Auf seiner Pop-up-Tour durch Europa macht er an diesem Wochenende (14.-15.06.) in Berlin Halt und hat hoffentlich all das im Gepäck, worauf Liebhaber:innen sehnsüchtig warten: Rosane Vasen, kurvige Spiegel und chunky Kaffeetassen – Design, das Spaß macht, ohne Frage. Aber was ist mit der Kunst? Kann sie heilsam sein? Und welches Potenzial steckt im Zusammenschluss von Kunst und Wissenschaft? Das untersucht die interdisziplinäre Ringvorlesung „The Healing Arts“ der Charité Universitätsmedizin Berlin und der Universität der Künste Berlin erneut in der kommenden Woche (18.06.). Dabei lotet sie die Grenzen genau dieser Begriffe und ihrer Spielräume aus, um Bündnisse zwischen den Studien- und Fachbereichen zu schließen. Kurator Lukas Feireiss empfängt dafür Referent:innen aus Kunst und Wissenschaft – diesmal Prof. Dr. Kerstin Schoch, Dr. Lily Martin und die Performancekünstlerin Maryna Makarenko. Gemeinsam mit der International Society for Arts and Medicine, lädt „The Healing Arts“ Studierende der Künste, Medizin, Wissenschaft und interdisziplinär Interessierte ein, am Diskurs mitzuwirken. Die Vorlesungsreihe findet jeden zweiten Mittwoch im Campus Charité Mitte statt. Vielleicht schaffst Du an diesem Wochenende ein bisschen Platz – im Bücherregal, zwischen den Kaffeetassen, für neue Gedanken.

Text: Emma Zylla / Fotos: Beth Wilkinson; Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin, Jacopo La Forgia; Alexander Rentsch; Gustaf Westman; Acid/ Credit: Toyin Ojih Odutola, 2025. Courtesy of the artist and Jack Shainman Gallery, New York; Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart; Kulturprojekte Berlin

Hamburger Bahnhof, Invalidenstraße 50–51, 10557 Berlin–Mitte; Stadtplan
Open House 13.06.2025–15.06.2025. Beginn 13.06.2025 10h.
Toyin Ojih Odutola. U22 – Adijatu Straße 13.06.2025–04.01.2026. Opening 13.06.2025 17h.

@hamburger_bahnhof
@kuboraum
@toyinojihodutola

Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin–Tiergarten; Stadtplan
Miss Read 13.06.2025 17–21h. 14.06.2025 12–21h. 15.06.2025 12–19h.
Buchvorstellung: Die Mosaik-Bibliothek 14.06.2025 12–12.45h im Haunani-Kay Trask Saal. 

@missreadberlin
@afrokids_germany
@alys.alys.alys
@ndey_bassine
@stillagramstill
@hkw_berlin
@dianaejaita

Suhrkamp Verlag, Vorplatz Torstraße 44, 10119 Berlin–Mitte; Stadtplan
Hoffest: 75 Jahre Suhrkamp 14.06.2025 12–18h.

@danavowinckel
@suhrkampverlag

Gustaf Westman Pop-up 14.–15.06.2025. Updates zur Location und Zeit findest Du hier.

@gustafwestman

Campus Charité Mitte, Hörsaal 21 (Paul Ehrlich-Hörsaal), Virchowweg 4, 10117 Berlin–Mitte; Stadtplan
The Healing Arts 18.06.2025 18–20h. Weitere Termine am 02.07.2025 und 09.07.2025.

@chariteberlin
@udkberlin
@lukasfeireiss
@maryna_makarenko_

cee_cee_logo