Der Diskurs über die Verhüllung von Kopf und Körper muslimischer Frauen im öffentlichen Raum ist so aktuell wie nie. Burkini, Burka & Co. sorgen für kontroverse Meinungen – auch jene, die darin ein Symbol für kulturelle Ungleichheit, Integrationsprobleme und die Unterdrückung der Frau sehen. Nur die Stimmen derer, die Kopfbedeckungen tragen, gehen in der hitzig geführten Debatte zumeist unter. Nicht so im Jüdischen Museum Berlin: Noch bis 2.7.2017 gewährt die Ausstellung „Cherchez La Femme“ tiefere Einblicke in die brisante Thematik und ebnet so den Weg für eine vielseitigere Auseinandersetzung. Von den Ursprüngen der weiblichen Verschleierung, ihrer Verbreitung in den drei großen monotheistischen Religionen (Islam, Judentum und Christentum) bis hin zu ihren gegenwärtigen Formen rund um den Globus bietet sie mit einer Vielzahl künstlerischer und assoziativer Positionen jedem die Chance, sich sein eigenes Bild zu machen. (Text: Devon Grimsrud / Fotos (im Uhrzeigersinn): c/o Jüdisches Museum Berlin / Mandana Moghaddam / Anna Shteynshleyger)
Jüdisches Museum Berlin, Lindenstr.9-14, 10969 Berlin-Kreuzberg; Stadtplan
„Cherchez La Femme: Wig, Burqa, Wimple“, Programm
Bis 2.7.17, Mo 10-22h, Di-So 10-20h