
Hier können die „Alten“ noch was lernen: Regionale Küche, die vergessene Klassiker reanimiert, mit Bioprodukten zubereitet und serviert von einem durchweg jungen Team – das ist das Konzept des Pop-up-Restaurants Anton kocht. Dessen Namensgeber hat mit seinen 22 Jahren schon eine beachtliche Laufbahn hinter sich: Seine Ausbildung absolvierte er im Vau, anschließend arbeitete er bei Tim Raue. Während Anton kocht, kümmert sich sein Vater um die Weine. Rund 170 stehen auf der Karte, alle im offenen Ausschank. Man trinkt deutsch – und fördert so die heimischen Nachwuchswinzer – und isst deutsch.Auf der Karte, die während des Pop-ups noch mehrfach wechseln wird, stehen täglich heimische Klassiker „neu interpretiert“.Eine durchgekaute Formulierung – aber hier trifft sie auf schmackhafte Weise zu. Die Zitrone bei der Forelle „Müllerinnen Art“ ist – erhitzt, im Ganzen püriert – zu einem Mousse von enormen Aroma geworden. Der simple Dessert-Klassiker „Kalter Hund“ besteht aus einer feinen Scheibe Keks mit cremig schmelzender weißer Schokolade. Seine dreigängige Menüabfolge stellt sich jeder Gast aus den zwölf bis vierzehn Gerichten selbst zusammen. Auf Wunsch gibt es eine Weinbegleitung dazu. Favorit ist der Gemischte Satz von Krebs Weiss. Unbedingt probieren: die Käseauswahl von Fritz Lloyd Blomeyer. Wenn sie sich so souverän gibt, brauchen wir uns um die junge deutsche Küche keine Sorgen zu machen. (Text: Eva Biringer / Fotos: oben & links: Sasha Kharchenko)
Anton kocht, Winterfeldstr.36, Berlin; Stadtplan
Bis 31.12.2014: Mi-Mo, 16-22h