
Getreu dem Motto, zeitgenössische Kunst zu fördern, lädt die Haubrok Foundation am ersten Wochenende der Berlin Biennale nochmals in die Gruppenausstellung „BRD“ ein, deren Programm sich wie das „Who is Who“ der deutschen Kunstszene liest. Anhand verschiedener Werke sollen hier, auf dem ehemaligen SED-Gelände, Erinnerungen an die Vergangenheit ebenso eine Rolle spielen wie die anhaltenden Auswirkungen der deutschen Wiedervereinigung auf die Gegenwart. Der Kern des Projekts findet sich bereits im Ausstellungstitel: Dem Kürzel BRD (Bundesrepublik Deutschland) haftet neben seinem ursprünglichen Zweck, sich vom ehemaligen Osten — der DDR — abzugrenzen, bis heute die nostalgische und nicht immer unproblematische Identitätssuche eines geteilten Landes an. „Die Auswahl der Künstler ist sehr subjektiv und keineswegs vollständig. Nicht zuletzt, weil sie bestimmt ist von den Werken, die die Sammlung umfasst. Thematisiert werden die noch immer schleppende Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit, das Spießertum, der beengende Ordnungswahn und die Gier nach Geld und Konsum: Radio, Fernsehen, Autos, die Bauwut, Fußball — ebenso wie der RAF-Terror von Andreas Baader und Ulrike Meinhof,“ erklärt Axel Haubrok. Zugang zu seiner spannenden Sammlung und den Ateliers der Fahrbereitschaft zu bekommen, ist in jedem Fall ein seltenes Vergnügen! (Text: Lara Day / Fotos: L.Paffrath, Courtesy Haubrok Foundation)
Fahrbereitschaft, Herzbergstr.40-43, 10365 Berlin-Lichtenberg; Stadtplan
Berlin Biennale Special 3.6-5.6.2016, 12-18h