Dieses Theaterstück schafft es, ein schwieriges Thema greifbar machen. Regisseur Michael Ruf hat diverse Interviews mit Asylbewerbern in Deutschland geführt und daraus drei Monologe herausgearbeitet, wobei die Aussagen inhaltlich und sprachlich nicht verändert, sondern lediglich komprimiert und dramaturgisch bearbeitet wurden. „Asyl-Monologe“ erzählt von Ali aus Togo, Felleke aus Äthiopien und Safiye aus der Türkei; ihre Lebensgeschichten werden von Björn von Welten, Abak Safaei-Rad und Asad Schwarz-Msesilamba auf der Bühne eindringlich und einfühlsam gesprochen. Ich habe mir das Stück gestern angesehen und denke, obwohl das Thema durch die aktuelle Asyl-Protestbewegung zurzeit große mediale Präsenz hat, sind es doch die individuellen Lebensgeschichten und Schicksale, die mir das Thema wirklich nahe bringen. Das Stück zeigt auf, dass der Leidensweg der Asylsuchenden hier in Deutschland nicht aufhört, sondern weitergeht… Diese erste Produktion des Berliner Vereins Bühne für Menschenrechte wurde bereits in über 50 Städten dargeboten. Sehr bewegend und sehr empfehlenswert!
Heimathafen Neukölln, Karl-Marx-Str.141, 12043 Berlin; Stadtplan
Do 29.12, Fr 30.12. & Sa 1.12.2012, 19.30h
Text: Nina Trippel / Foto oben: Martin Mascheski
Erschienen in Cee Cee #85 am 29.11.2012