Ein Zufluchtsort an der turbulenten Hermannstraße ist es auf jeden Fall, doch Isla Coffee Berlin ist mehr als nur ein schönes Café. Natürlich gibt es Third Wave Coffee und am Wochenende einen fantastischen Brunch – aber Isla ist vor allem ein Betrieb, der Schule machen sollte. Hier wird nicht nur unnötiges Verpackungsmaterial eingespart und Abfall minimiert, sondern auch auf eine sinnvolle Lieferkette geachtet. Ihr Engagement für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung veranlasste die Inhaber Peter Duran und Philipp Reichel (der Kopf hinter dem Café 9), Isla zu gründen. Mithilfe einer Systemanalyse und zusammengelegter Produktionsschritte haben die beiden eine Art Kreislaufwirtschaft entwickelt: ein System, das für das Abfall-Management von Nahrungsmitteln sorgt. Bestes Beispiel ist die aufgeschäumte Milch: Falls Du jemals als Barista gearbeitet hast, kennst Du die vielen Milchreste, die für Latte und Co. aufgeschäumt werden, aber am Ende übrig bleiben. Bei Isla sammelt man diese Milch – bis zu 2l Liter am Tag – und macht daraus Ricotta oder Brotpudding, der beim Wochenend-Brunch serviert wird. Im Gegensatz zu vielen anderen Cafés, setzt Isla auf praktische, messbare Prozesse. Aber der beste Grund vorbeizuschauen ist natürlich immer noch der hochwertige Kaffee. (Text: Devan Grimsrud / Fotos: Luke Marshall Johnson)
Isla Coffee Berlin, Hermannstr. 37, 12049 Berlin-Neukölln; Stadtplan
Mo-So 8-19h