An den Arbeiten von Katharina Grosse kommt niemand vorbei: In schillerndsten, lauten Farben besprüht die Malerin nicht nur Skulpturen und Objekte, sondern auch Gegebenheiten des jeweiligen, meist urbanen Kontexts, wie Hauswände, Straßen und Parks. Grosse nimmt sich Raum, wo keiner zu sein scheint: Mit feinfühliger Emotionalität platzieren ihre ortsbezogenen Installationen Betrachtende im Zentrum, saugen sie förmlich auf und setzen räumliche Gesetzmäßigkeiten außer Kraft. Letztere scheinen für Grosse generell keine Rolle zu spielen, wenn sie über jegliche Begrenzungen wie Gebäudeteile oder Bodenbeläge hinweg großformatige Farbwelten konzipiert. Passend zur Wiedereröffnung widmet der Hamburger Bahnhof einer der bedeutendsten zeitgenössischen Künstlerinnen Deutschlands nun eine umfassende Einzelschau und wird, wie für die Malerin üblich, selbst zur Leinwand: Nur für die Dauer der Ausstellung „Katharina Grosse. It Wasn’t Us“ werden Flächen im Innen- und Außenbereich des Museums essentieller Teil von Grosses Arbeiten. Multidimensional, unkalkulierbar und grenzenlos – eine Ausstellung, die in mehrfacher Hinsicht gesellschaftliche Bezüge setzt und zeigt, wie erfrischend leicht und bunt Kunst sein kann. Und falls Du schon einmal vorab in die Ausstellung schauen willst: Kommende Woche (02.07.) führt Katharina Grosse beim Videowalk selbst durch den Hamburger Bahnhof. (Text: Hanna Komornitzyk / Fotos: Kunstwerke von Katharina Grosse, Foto von Jens Ziehe, Courtesy König Galerie, © Katharina Grosse / VG Bild-Kunst, Bonn 2020)
Katharina Grosse. It Wasn’t Us, bis 10.01.2021
Hamburger Bahnhof, Invalidenstr.50–51, 10557 Berlin–Moabit; Stadtplan
Di–Fr 10–18h, Sa–So 11–18h
Der Art4All Podcast und Videowalk mit Katharina Grosse kann ab dem 02.07. um 10h über diesen Link angeschaut werden.
@staatlichemuseenzuberlin
@katharina_grosse