
Wenn kleine Ausstellungen gelingen, hinterlassen sie nicht selten einen schönen Nachhall. So auch „Bonds“ von Julie Favreau in der Schwartzschen Villa. Als Sommerresidenz erbaut, bietet das Haus in Steglitz heute Platz für ein Café und eine der Kommunalen Galerien Berlins. Präsentiert werden Einzelausstellungen internationaler Gegenwartskunst – 2020 liegt der Schwerpunkt auf „Human Textures“, menschlichen Strukturen. In der von Dr. Christine Nippe kuratierten Ausstellung werden aktuell eine Wandzeichnung, Fotografien, Skulpturen und zwei Videoinstallationen der kanadischen Künstlerin und Wahlberlinerin Favreau gezeigt. Aus feministischer Perspektive wird darin die Interaktion des menschlichen Körpers mit neuen technoid-organischen Objekten verhandelt. Besonderes Interesse gilt der Erforschung der Berührung, der Beziehung, dem Miteinander sowie der Spiritualität und Sinnlichkeit in der Begegnung von Technologie und Mensch. (Text: Johanna Yeats / Fotos: Johanna Yeats, Julie Favreau & Julie Favreau „Bonds“ Installationsansichten Schwartzsche Villa, fotografiert von Roman März)
Johanna ist Kunsthistorikerin aus Berlin und verliebt in Berlin. Sie arbeitet bei den Staatlichen Museen zu Berlin und seit dem 1. September in der Neuen Nationalgalerie.
Julie Favreau – Bonds, Schwartzsche Villa, Grunewaldstr.55, 12165 Berlin–Steglitz; Stadtplan
Bis 11.10.2020, Mo–So 10–18h
Eintritt ist kostenlos
@julie_favreau