MICHAEL MÜLLER ÜBER GUTEN DÖNER

MICHAEL MÜLLER ÜBER GUTEN DÖNER

Döner – kein Berliner möchte ihn eigentlich noch essen: Er stinkt, er schmeckt nicht und irgendwie ist es fast peinlich, damit rumzulaufen. Stell Dir vor, Du rennst auf der Strasse in Deine Nachbarin, die gerade eingezogen ist und die Du die ganze Zeit ansprechen wolltest – ich empfehle in diesem Fall, schnell die Straßenseite zu wechseln. Außerdem assoziiert man Touris damit, die total betrunken, ihr ganzes Gesicht in „das Ding“ graben, dabei noch versuchen zu lächeln, während ihnen die Salatblätter aus dem Mund fallen. Und hast Du jemals einen Dönerspieß bei der Anlieferung gesehen? – wie er in einem rostigen Van gebracht wird, in einer kondomähnlichen Plastikhülle… Aber nicht so bei Ilker Halicis „Meraba Neuland Döner“. So weit ich weiß, ist es der einzige „Neuland“-Döner in Berlin. Jeden Tag bereitet Herr Halici einen frischen Dönerspiess zu, mit echten Fleischstücken von „Neuland“, die für sechs Stunden eingelegt werden. Das Ganze sieht dann appetitlich aus, riecht lecker und die scharfe Sauce ist auch super! Aber nicht zu spät vorbeischauen, denn der Meraba schliesst, wenn der Spieß des Tages aufgegessen ist und das ist normalerweise ungefähr um 21 Uhr!

Meraba Neuland, Greifswalder Straße 34, 10407 Berlin-Prenzlauer Berg; Stadtplan
Täglich 11-23h

Text: Michael Müller
Erschienen in Cee Cee #8 am 9.6.2011

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