Wenn es nach Fiston Mwanza Mujila ginge, würde Poesie grundsätzlich laut vorgetragen – am besten durch lautes Schreien oder Singen. Wie genau sich das anhören könnte, erfährst Du heute Abend (04.11.2021) im Deutschen Theater. Hier wird der in der Demokratischen Republik Kongo geborene Dramatiker und Lyriker aus seiner neuesten Anthologie vorlesen. Der Lyrikband „Kontinentaldrift. Das Schwarze Europa“ ist unter anderem während seiner einmonatigen Künstlerresidenz im Deutschen Theater entstanden und versammelt Gedichte von 33 Autor:innen aus acht Ländern: Alle von ihnen haben sowohl afrikanische Wurzeln, als auch eine enge Verbindung zu Europa, wo sie entweder geboren wurden oder leben. Im deutschsprachigen Raum ist die Sammlung die erste ihrer Art: Sie zeigt junge schwarze, europäische Dichter:innen, deren Werke geografische Grenzen überschreiten und die Idee der Nationalliteratur hinterfragen.
Im Rahmen der Veröffentlichung kannst Du Mwanza Mujila im Gespräch mit Schriftsteller und DJ Kalaf Epalanga in der Theaterbar des Hauses erleben. Moderiert wird die Diskussion, die Teil des Autor:innenateliers ist, von der Literatur- und Afrikawissenschaftlerin Venice Trommer – und: Der Eintritt ist kostenfrei. Übrigens: Mwanza Mujila Stimme ist auch in seinem neuesten Theaterstück Der Garten der Lüste vernehmbar, das diesen Freitag (05.11) am Deutschen Theater Premiere feiert. Erzählt wird die Geschichte eines Paradiesgartens, der die Errettung aus unserer unruhigen Welt verspricht. Es gibt noch Restkarten für den Abend – sicher Dir also schnell Dein Ticket in Richtung Utopie online.
Text: Benji Haughton / Fotos: Deutsches Theater, Julian Marbach, & Arno Declair
Deutsches Theater, Schumannstr.13A, 10117 Berlin–Mitte; Stadtplan
Premiere von „Kontinentaldrift. Das Schwarze Europa“ mit Fiston Mwanza Mujila, 04.11, 20h. Freier Eintritt.
Der Garten der Lüste läuft bis zum 02.01.2022. Tickets sind online erhältlich.
