
Aufgrund ihrer rätselhaften Geschichte ist die Villa Heike in Berlin kaum bekannt. Gebaut wurde sie einst als Privatwohnung des deutschen Industriellen Richard Heike und Firmensitz seines Fleischereibetriebs. Nach seiner Ermordung 1945 und der Übernahme des Gebäudes durch die DDR 1951 machte die Stasi sie zu einem Geheimlager, in dem über 11 km Akten gesammelt wurden. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 wurde sie geschlossen und blieb 25 Jahre lang ungenutzt, bis Architekt Christof Schubert ihr Potenzial erkannte. Er ließ die gesamte Villa – unter Beibehaltung der ursprünglichen architektonischen Elemente – renovieren und in Künstlerateliers samt Galerie umbauen. Zwei der ersten Mieter, das französisch-deutsche Künstlerpaar Johanna Dumet und Manuel Wroblewski, haben das Penthouse für das Gallery Weekend Berlin 2019 in ein fesselndes Spielhaus verwandelt. Sie ist Malerin, er Bildhauer – ihren Ausstellungsraum haben sie mit großformatigen, bunten Kunstobjekten gefüllt. Die offene Atelierausstellung „Feuer“ ist die beste Gelegenheit für einen Ausflug nach Lichtenberg. (Text: Michael Rice / Fotos: Johanna Dumet, Manuel Wroblewski & Christof Schubert)
Öffnungszeiten der Ausstellung „Feuer„: Fr 26.04.2019, 18–21h, Sa & So 27–28.04.2019, 15–19h