GANZHEITLICH GESTALTEND — DIE DESIGNS VON LOES BETA

GANZHEITLICH GESTALTEND — DIE DESIGNS VON LOES BETA

Architekt:innen denken, dass sie alles können. Das geht oft schief (sage ich als Architektin), vor allem, wenn sie sich an Grafikdesign oder Literatur versuchen. Manchmal geht es aber auch sehr gut, für gewöhnlich dann, wenn es um Möbel geht. Gestaltet man das Innenleben eines Hauses, liegt die Mitgestaltung von Einbaumöbeln nahe, und von da ist es nicht weit bis zum maßgefertigten Esstisch, Stuhl, Hocker. Es gibt in der Geschichte zahlreiche Beispiele für großartiges Produktdesign von Architekturbüros – und auch in der Gegenwart. Eines davon sind Studio Loes. Das Kreuzberger Büro gibt es seit 2017, gegründet von den drei Freunden Gonzalo Lizama, Onur Özdemir und Lukas Specks. Sie planen und bauen Wohnungen und Häuser um und neu und denken in ihren Projekten die Möbel meistens mit. Weil das immer besser lief und immer mehr Designs als Beiprodukte ihrer Arbeit entstanden, entschieden sie 2021, dem Möbel-Kind einen Namen zu geben und unter Loes Beta ihre Designs in größerem Maßstab zu produzieren. Der Anspruch dabei: bezahlbare Designerstücke. Die Preispalette reicht parallel zur Materialpalette von Aluminium in verschiedenen Ausführungen über Glas und Naturstein bis zu massiven Holzmöbeln. Die Systeme: wenige Elemente, in meist einheitlichem Material, werden aufeinander gelegt oder ineinander gesteckt und verschränkt. Kantig, klar und klug. Möbel von Architekt:innen eben. Die Namensgeber:innen der Designs sind Personen, die in das vorangegangene Projekt oder den Entwurfsprozess involviert waren. Tray Hailey hat es mir besonders angetan: es ist der wahrscheinlich schönste Aschenbecher der Welt, oder die Palo-Santo-Unterlage für alle, die nicht rauchen, aber räuchern. Und vor allem ist es eins: bezahlbar. Und ich bin für mehr finanzierbares Collectible Design. Loes Beta anscheinend auch.

Text: Inga Krumme / Fotos: Kadir Celik & Studio Loes

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