
Ulf und Katja Geyersbach schenken ausgedienten Hölzern ein zweites Leben. Ihr Antrieb: etwas Brauchbares aus Abfall und recycelten Holzbeständen herzustellen. Ausgangsbasis sind dabei hundert Jahre alte Kiefern – die kann man so gar nicht kaufen – kein Altholzhändler führt sie im Sortiment und kein Sägewerk liefert sie. Das Ehepaar Geyersbach findet die Hölzer in alten Gründerzeithäusern in Berlin und Brandenburg. Aber bevor die Bretter zu neuen funktionalen Wohnobjekten mit Charakter umgewandelt werden, liegen sie erstmal „auf der faulen Rinde“, wie Geyersbach es selbst formuliert. Irgendwann werden dann in ihrer Werkstatt aus Dielen Hocker oder eine alte Kammertür zur Sitzbank. Im Arbeitsprozess werden die alten Hölzer an der Zerlegestation und an der Formatkreissäge zurechtgeschnitten, bis sie schließlich in neuem Glanz erstrahlen. Im übertragenen Sinn – denn die Möbel verlassen die Werkstatt mit einem Überzug aus seidenmattem Hartwachsöl. Unsere Favoriten sind die kleinen Hocker, die perfekt für die Küche oder auch hübsch als kleiner Beistelltisch sind. Anschauen kann man sich die Unikate im Showroom in einer ehemaligen DDR-Raumerweiterungshalle im Prenzlauer Berg. (Text: Michaela Wölfel / Fotos: (Unten) Philipp Lohöfener)
Geyersbach Recycled Furniture, Kopenhagener Str.19, 10437 Berlin-Prenzlauer Berg; Stadtplan
Di, Fr & Sa 16-20h oder nach Voranmeldung