Während Schlittschuhlaufen in den Niederlanden zu einer Art Volksfest geworden ist, gibt sich Deutschland seinen gefrorenen Seen und Kanälen gegenüber eher gleichgültig. Beamte erklären, dass man ausschließlich ausgewiesene Eisbahnen benutzen sollte, aber bei diesem herrlich-kalten Wetter, ist es ein Verbrechen, sich die Schlittschuhe nicht umzuschnallen und über den zugefrorenen Teich am „Engelbecken“, oder jeden anderen flachen See in Berlin, zu gleiten. Bei größeren Seen, wie dem Müggelsee, Tegeler oder Rummelsburger See solltest Du allerdings lieber vorsichtig sein. Eisläufer mit Ambitionen können eine Stunde gen Süden, außerhalb der Stadt – in der Essiggurken-Hauptstadt Lübbenau, mit seinen rund 1000 Kilometern zugefrorenen Spreewald Kanälen – ihren Spaß haben; fahr am besten nach Leipe und von dort aus entlang vieler Routen. Es gibt dort auch einen Skate-Verleih, warme Getränke und Suppe. Aber Achuntg: Fahr nicht alleine und frag am besten die Locals nach Rat. Infos gibt’s unter schlittschuhlaufen-im-spreewald.de.
Jeroen van Marle ist Niederländer, er arbeitet als Reisejournalist und Mitherausgeber von In Your Pocket City Guides und lebt zurzeit Berlin.
Erschienen in Cee Cee #43 am 9.2.2012