Wenn Du Dich Berlins rummeliger Innenstadt für einen Moment entziehen und Dich stattdessen von sinnlicher Fotografie inspirieren lassen möchtest, dann lässt Du Dich an diesem Wochenende an den Berliner Stadtrand treiben. Hier, an ihrem neuen Standort im Süden Berlins, zeigt die Galerie Bastian sechzehn fotografische Arbeiten des britischen Architekten John Pawson. Die Entwürfe für das neue Ausstellungshaus stammen ebenfalls von Pawson, der schon 2016 einen ehemaligen Bunker für die Feuerle Collection umgestaltet hat. Niemand weiß wie John Pawson, dem Meister des Minimalismus, Licht zu inszenieren. Seine unverwechselbare Art des Sehens lässt Dich das Medium Licht auf eine ganz neue Art und Weise wahrnehmen. Die Ausstellung „John Pawson – Looking for Light“ zeigt Aufnahmen, die zwischen 2019 und 2021 in dem für seine Familie entworfenen ländlichen Wohnhaus in Oxfordshire entstanden sind.
Faszinierend ist, wie die bewusste Reduktion des räumlichen Charakters die Aufnahmen des Lichts gekonnt in Erscheinung treten lässt. Materialien und Oberflächen werden durch das Zeichnen mit Licht selbst zum Medium. Aufgeladen durch die Lichteinwirkungen in der Galerie kannst Du die Narrative unmittelbar wahrnehmen. Kunst und Architektur, Ort und Werk verschmelzen auf sanfte Weise zu einer kompositorischen Ausstellung, die unveränderliche und vorübergehende Eindrücke festhält. Sie lässt Dich den Trubel der Stadt schnell vergessen und in weite Ferne rücken.
Text: Ida Steffen / Fotos: Max Gleeson / Credit: John Pawson – Looking for Light (2022) Courtesy: BASTIAN Berlin/London
Ida Steffen hat über die darstellenden und bildenden Künste zur Architektur gefunden und lässt sich gern von den Bereichen inspirieren, die diese Disziplinen verbinden. Sie ist seit neun Jahren in Berlin und wohnt derzeit im Prenzlauer Berg.
Galerie Bastian, Taylorstr.1, 14195 Berlin–Dahlem; Stadtplan
John Pawson – Looking for Light, bis 01.05.2022 11–18h mit vorheriger Buchung eines Termins (Begrenzte Verfügbarkeit).