Ich habe natürlich nie ernsthaft daran geglaubt, dass Billy Idols „White Wedding“ dem Berliner Bezirk gewidmet ist. Obwohl es als Small-Talk-Witz-Gerücht immer wieder auftaucht. In letzter Zeit ganz oft etwa so: „Mitte/Pberg/Kberg geht mir total auf die Nerven… Ich bin jetzt in den Wedding gezogen… Da hat ja Billy Idol auch mal einen Song drüber gemacht…“ Ja, genau. Worauf ich eigentlich hinaus will ist: Wedding ist die bessere Alternative zu Neukölln, mit oder ohne Billy. Und die ersten Umsiedler-Pioniere leisten bereits vor Ort ganze Arbeit. Das „Da Baffi“ am Leopoldplatz beispielsweise. Monatelang haben die drei Besitzer mit viel Amore einen ehemaligen Frisörsalon in ein gemütliches italienisches Restaurant umgebaut, in dem es nun von Dienstag bis Samstag wechselnde Pasta-, Fisch- und Fleischgerichte, Antipasti und Dolci gibt. Der familiär bedingten Connection nach Italien verdanken die Gäste frischen Trüffel und erlesene, bezahlbare Weine direkt vom Winzer. Fast alles, was im „Da Baffi“ serviert wird, ist selbst gemacht: vom Brot über das Pulpo Carpaccio, den Tagliolinis bis zum Panna Brulée (ein Familienrezept). „Bon Appetito!“ steht am Ende der überschaubaren Menükarte Della Cena. Und den hat man dort auf jeden Fall!