Alles begann mit der Frage: Wie zugänglich sind zeitgenössische Kunstbücher aus Asien, die von unabhängigen Verlagen veröffentlicht werden? Hin und wieder ploppen sie vereinzelt im Regal unserer liebsten Buch- und Magazinläden auf, oder wir werden in der Staatsbibliothek fündig. Während meines Grafikdesignstudiums fand ich jedoch meist die Bücher am spannendsten, die selbst von jungen Künstler:innen und Student:innen in kleinen Auflagen publiziert wurden – diese ließen und lassen sich oft nur schwer auftreiben. So begann auch Sam Kim 2022, Kunstbücher selber zu sammeln und sie in einem Raum für alle zugänglich zu machen: Common Imprint vereint über 600 Independent-Publikationen aus Asien und bietet so eine gemeinsame Plattform für alle, die mehr über publizierende Disziplinen aus Süd- und Ostasien erforschen wollen. Der sogenannte „Reading Room“ ist wie ein Labor zu verstehen – Du darfst Dich hier frei bewegen und hast Zugang zu einer Sammlung, die Du allein womöglich nie gefunden hättest. Sie umfasst Bücher über Fotografie, Film, Design, Architektur und gibt Einblicke in die Werke unabhängiger Verlage und in experimentelle Projekte, die von Künstler:innen und Studierenden initiiert wurden. Common Imprint lädt auch regelmäßig zum Dialog ein: Es werden Vorträge gehalten, Veranstaltungen und Workshops organisiert und auch Ausstellungen konzipiert. Durch die Sammlung kannst Du jedes Wochenende blättern, nur anmelden solltest Du Dich vorher hier.
Text: Robyn Steffen / Fotos: Common Imprint
Common Imprint, Zionskirchstr.16, 10119 Berlin–Mitte; Stadtplan
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