Ein Friedhof ist vielleicht nicht gerade der Ort, an dem Du ein belebtes, gemütliches Restaurant vermuten würdest. 21gramm aber macht’s möglich und serviert morgendlichen Kaffee, Brunch am Wochenende oder einen Absacker vor Mitternacht. Hunger und Durst werden hier von früh bis spät auf konstantem Niveau gestillt, das bei ganztags geöffneten Pendants selten zu finden ist. Als wir das 21gramm an einem Abend im Frühherbst besuchten, fiel schon die Auswahl unseres Sitzplatzes nicht leicht: im charmanten Innenhof zwischen Backsteinwänden und Lichterketten, eingehüllt in eine Decke, oder doch lieber im Inneren des historischen Kapellengebäudes unter der Gewölbedecke? Die befreundeten Besitzer Jeremias, Daniel und Tilmann haben den Raum sorgfältig renoviert und dabei einige gotische Schriftzüge an den Wänden erhalten, um den ursprünglichen Zweck des Ortes zu würdigen. Ganz gleich zu welcher Tageszeit Du hier speist — das Essen wird auf Metalltabletts serviert. Sie sind der rote Faden, der das Menü zusammenhält. Die klassischen Käse- und Wurstplatten werden darauf beim Brunch kreativ variiert. Von 18-22h kannst Du zu einem Glas Wein ein einfaches Gericht von der Abendkarte genießen: Unser Salat mit flambiertem Ziegenkäse und karamellisierten Walnüssen war ausgesprochen köstlich und harmonierte perfekt mit dem Glas 2017er Grauburgunder vom Weingut Jülg. Und was bedeutet 21gramm gleich noch gleich? So viel wiegt angeblich die Seele… (Text: Anna Dorothea Ker / Fotos: Pamina Aichhorn)
21gramm, Hermannstr.179, 12049 Berlin-Neukölln; Stadtplan
Mo-Fr 8-24h, Sa-So 10-24h