55 GALERIEN, 80 KÜNSTLER:INNEN UND EIN BISSCHEN SEHNSUCHT NACH DEM JETZT: DAS GALLERY WEEKEND IST ZURÜCK

55 GALERIEN, 80 KÜNSTLER:INNEN UND EIN BISSCHEN SEHNSUCHT NACH DEM JETZT: DAS GALLERY WEEKEND IST ZURÜCK

Aus dem Winterschlaf erwacht Berlin eigentlich erst dann wirklich, wenn das Gallery Weekend (28.–30.04.2023) vor der Tür steht. Ausgeschlafen sollte man auch sein, um bis Sonntag möglichst viele der spannenden Ausstellungseröffnungen, Events und Talks mitzuerleben, die in diesem Jahr stattfinden: 55 Galerien in der ganzen Stadt nehmen am offiziellen Programm teil. Auf der Künstler:innenliste finden sich neben großen Namen wie Cy Twombly in der Galerie Bastian und Hito Steyerl bei Esther Schipper auch spannende Newcomer. In der Galerie Kraupa-Tuskany Zeidler beschäftigt sich das Künstlerkollektiv Slavs and Tatars mit der mythologischen Bedeutung der Melone in Zentralasien. Kasia Korczak und Payam Sharifi sind bekannt dafür, skurrile Themen mit Tiefgang zu erzählen und anthropologische Zusammenhänge humorvoll zu vermitteln. Mit eindrucksvollen Gegenwartsbildern kennt sich die deutsche Künstlerin Britta Thie aus: In ihrer Web-TV-Serie Translantics hat sie 2015 den Ton der WLAN-süchtigen Gegenwart genau getroffen. Bei Wentrup in Charlottenburg verarbeitet sie nun ihre eigenen Erfahrungen als Schauspielerin an einem großen Filmset in einer Serie neuer Arbeiten.

Isolation und Smartphoneabhängigkeit thematisiert auch der Malersuperstar Adrian Ghenie: In den eindrucksvollen neuen Räumen von Plan B am Strausberger Platz sind seine Gemälde und Kohlezeichnungen zu sehen. Film als Medium nutzt die Chinesin Cao Fei. In ihren Arbeiten entwirft die gefeierte Videokünstlerin bei Sprüth Magers Zukunftsversionen zwischen Metaverse und Apokalypse. Auf Filmarbeiten, die ins Utopische gleiten, kann man sich auch bei Ebensperger im Wedding gefasst machen: Hier präsentiert der deutsche Videokünstler Bjørn Melhus seine neue Arbeit Gatekeepers, in der fiktive Überwachung und reale Grenzen aufeinanderprallen. Besonders freuen wir uns auf Sophie Reinholds erste Einzelausstellung in der Galerie Nordenhake. Die 1981 geborene Berliner Künstlerin zeigt neue Gemälde, die sie aus Marmorpulver und Bitumen, einem Teer-Ersatz, malt. Also: auf die Plätze, fertig, los! Schlafen, das kann man auch nächstes Wochenende.


Text: Laura Storfner / Fotos: Cy Twombly, courtesy Bastian / Jason Martin, courtesy the artist & Buchmann Galerie Berlin, Foto: Dave Morgan / Andreas Eriksson, courtesy the artist & neugerriemschneider, Foto: Studio Andreas Eriksson

Gallery Weekend, verschiedene Galerien in der ganzen Stadt
28.04. 18–21h, 29.04. 11–19h, 30.04. 11–18h

Galerie Bastian, Taylorstr.1, 14195 Berlin–Dahlem; Stadtplan
Cy Twombly – Forms and Shades 29.04.–17.06.2023

Esther Schipper, Potsdamer Str.81e/3. Stock, 10785 Berlin–Tiergarten; Stadtplan
Hito Steyerl – Contemporary Cave Art, 28.04.–25.05.2023

Kraupa-Tuskany Zeidler, Kohlfurter Str.41/43, 10999 Berlin–Kreuzberg; Stadtplan
Hang Don’t Cut: Slavs and Tatars feat. Andrey Anro, Dozie Kanu, Mina Masoumi, Lin May Saeed, 28.04–29.07.2023

Wentrup, Knesebeckstr.95, 10623 Berlin–Charlottenburg; Stadtplan
Britta Thie – Scene 28.04.–02-06.2023

Plan B, Strausberger Platz 1, 10243 Berlin–Friedrichshain; Stadtplan
Adrian Ghenie bis 13.05.2023

Sprüth Magers, Oranienburger Str.18, 10178 Berlin–Mitte; Stadtplan
Cao Fei – Duotopia, 29.04.–19.08.2023

Ebensperger, Plantagenstr.30, 13347 Berlin–Wedding; Stadtplan
Bjørn Melhus – [dramatic music continues], 28.04.–17.06.2023

Galerie Nordenhake, Lindenstr.34, 10969 Berlin–Kreuzberg; Stadtplan
Sophie Reinhold – Träum weiter, 28.04.–01.07.2023

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