BLUT, ZÄHNE UND ROMANTIK — DIE SAMMLUNG SCHARF-GERSTENBERG WIDMET SICH ZUM 100-JÄHRIGEN JUBILÄUM DEM VAMPIR-KLASSIKER „NOSFERATU“

BLUT, ZÄHNE UND ROMANTIK — DIE SAMMLUNG SCHARF-GERSTENBERG WIDMET SICH ZUM 100-JÄHRIGEN JUBILÄUM DEM VAMPIR-KLASSIKER „NOSFERATU“

Halloween mag vorbei sein, in der Sammlung Scharf-Gerstenberg kannst Du Dich trotzdem noch eine Weile weitergruseln. Ab morgen (16.12.2022) präsentieren hier in Charlottenburg nämlich diverse Monster ihre Reißzähne: Vor exakt 100 Jahren feierte Nosferatu im Marmorsaal des Zoologischen Gartens Premiere – passend zum Jubiläum widmet die Galerie FW Murnaus Vampirfilm-Klassiker eine komplette Ausstellung. Im Mittelpunkt der – übrigens nicht autorisierten – Adaption von Bram Stokers Roman „Dracula“ aus dem Jahr 1897 steht der zähnefletschende Count Orlok. Der gespenstische Blutsauger, der ein bisschen an ein sonderbares Nagetier erinnert, ist seither Blaupause für unzählige Vampire auf der großen Leinwand. Und nicht nur das: Bühnenbild, schauspielerische Leistung und Inszenierung gelten heute als Meilensteine des deutschen Expressionismus – genau um diese Wechselbeziehung zwischen Film und bildender Kunst geht es auch in der Ausstellung.

So werden Filmstills und Plakate neben Kunstwerken gezeigt, die deutlich ihre Spuren in der Ästhetik und Anmutung des Films hinterlassen haben: Von der monsterhaften Unmenschlichkeit in den Bildern des spanischen Malers Francisco de Goya bis hin zur romantischen Landschaftsmalerei Caspar David Friedrichs. Tatsächlich wird das Gemälde „Mondaufgang am Meer“ des Romantikers, das auch bei Scharf-Gerstenberg zu sehen ist, in einer Filmszene zitiert. Es erwarten Dich schaurig-gruselige Momente, gemischt mit etwas Galgenhumor: Jeden Monat sind Besucher:innen dazu eingeladen, Blut zu spenden – in Kooperation mit den „Blutsauger:innen“ des Roten Kreuzes.

Text: Benji Haughton / Credit: Albin Grau (1884–1971), Werbeanzeige für NOSFERATU, in: Film-Tribüne, Nr. 34/35, 1921 Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden (Schweiz); Friedrich Wilhelm Murnau, Nosferatu – Symphonie des Grauens (Screenshot), 1922 ©Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden; Franz Sedlacek, Gespenst über den Bäumen, 1932, Landes-Kultur GmbH, Land Oberösterreich, Grafische Sammlung

Sammlung Scharf-Gerstenberg, Schloßstr.70, 14059 Berlin–Charlottenburg; Stadtplan
Di–Fr 10–18h, Sa & So 11–18h

Phantome der Nacht: 100 Jahre Nosferatu (16.12.2022–23.04.2023)

Im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums wird „Nosferatu“ am 13.01.2023 in der Staatsbibliothek zu Berlin, Otto-Braun-Saal, Potsdamer Str.33, 10785 Berlin-Tiergarten, in voller Länge gezeigt; Stadtplan. Für die kostenlose Teilnahme ist eine Anmeldung per E-Mail bis zum 10.01.2023 erforderlich.

@staatlichemuseenzuberlin

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