
Im 19. Jahrhundert wimmelte es in der indischen Stadt Mumbai (ehemals „Bombay“) an großen Speisesälen, die von Parsen-Siedlern (iranische Zoroastrier) betrieben wurden. Sie trugen den Spitznamen Bombay- oder Irani Cafés und es gab verschiedene traditionelle Gerichte dort – jedes einzelne mit einer speziellen Note. Das Bunty’s, welches im Oktober 2018 in Charlottenburg eröffnet hat, nimmt sich diesem Konzept nun an. Inhaber Suhasish „Bunty“ Chakraborty und Küchenchef Rajbir Singh haben das Menü wie eine kulinarische Reise durch den Subkontinent gestaltet und an Marktverfügbarkeit, Saison und ernährungsspezifische Vorlieben angepasst. Bei unserem Besuch starteten wir mit delikat gewürztem, hausgemachtem Chai und frischem Mango-Lassi, um dann in eine vielseitige Welt aus Gewürzen, Konsistenzen und Aromen einzutauchen: knuspriges Grünkohl-Tempura Chaat mit süßem Tamarinden-Chutney, Minzjoghurt und Granatapfel, gefolgt von mariniertem, in Bananenblättern gedämpftem Fisch und einem südindischen Hopper mit mild gewürztem Gemüse-Curry. Hopper ist ein dünner, knuspriger Pfannkuchen aus Reismehl und Kokosmilch. Bunty’s Service ist herzlich, das Essen überzeugend und das Interieur schlicht und elegant. Mit anderen Worten: Bunty’s weist uns den Weg in Sachen raffinierte indische Gastronomie in Berlin. (Text: Anna Dorothea Ker / Fotos: Pamina Aichhorn)
Bombay Café Bunty’s, Knesebeckstr.18, 10623 Berlin–Charlottenburg; Stadtplan
Di-Fr 12-23h, Sa-So 17-23h