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AUF LEICHTIGKEIT GEBAUT: ZUM 100. GEBURTSTAG VON WERNER DÜTTMANN

AUF LEICHTIGKEIT GEBAUT: ZUM 100. GEBURTSTAG VON WERNER DÜTTMANN

Am 6. März wäre der Architekt und Stadtplaner Werner Düttmann 100 Jahre alt geworden. Bis heute trägt der Westen Berlins seine Handschrift: Öffentliche Treffpunkte wie U-Bahnstationen und Kirchen, Bibliotheken und Museen machten ihn berühmt – die Stadt begriff er als erweitertes Wohnzimmer. Bodentiefe Fenster, reduzierte Formen und schwellenlose Übergänge zwischen Innen und Außen zeichnen seine Entwürfe aus. Düttmann schuf Architektur, die durchatmen lässt. Die ohne Ausschmückungen, aber nicht schmucklos zurücktritt. Mit der Akademie der Künste, St. Agnes oder der Hansabücherei übersetzte er die Dynamik der Stadt in offene, fließende Raumfolgen. Diese Gebäude gehören zu den rund 30 Orten, an denen nun die Jubiläumsausstellung „Werner Düttmann. Berlin. Bau. Werk“ an sein Lebenswerk erinnert.

Bevor die vom Brücke-Museum konzipierte Schau im April offiziell eröffnet, stellt schon jetzt ein Outdoor-Parcour die wichtigsten Bauten im Stadtraum vor. Das Büro Poligonal hat Spaziergänge und Fahrradtouren von Dahlem bis Britz zusammengestellt, die zum Haus-Hopping einladen. Ab Samstag liefern Aufsteller vor Ort Hintergrundinformationen zu seiner Architekturvision. Wer noch tiefer in das Werk des großen Berliner Baumeisters eintauchen will, der blättert durch den umfangreichen Katalog, zu dem auch Kunstschaffende wie Anri Sala und Schriftsteller*innen wie David Wagner beigetragen haben.

Text: Laura Storfner / Credit: Ingeborg Lommatzsch; Wolf Lücking © Franziska Lücking; Pablo Picasso: © Succession Picasso / VG Bild-Kunst, Bonn 2021; Katrina Schulz, Wasmuth & Zohlen Verlag; Brücke-Museum

Werner Düttmann. Berlin. Bau. Werk”, Ausstellung im Stadtraum ab 06.03.2021, rund um die Uhr. Information zu Stadttouren findest Du hier.

Hauptschau im Brücke-Museum, Kulturen der Welt (HKW), König Galerie / St. Agnes, Hansabücherei und im Foyer der Akademie der Künste von 17.04.–11.06.2021
Katalog zur Ausstellung, (2020, Wasmuth & Zohlen Verlag, 372 Seiten)

@brueckemuseum
@poligonal.berlin

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PODCASTS HIGHLIGHTS: DREI (ENGLISCHSPRACHIGE) SHOWS RUND UM KARRIERE-TIPPS UND FEMALE LEADERSHIP

PODCASTS HIGHLIGHTS: DREI (ENGLISCHSPRACHIGE) SHOWS RUND UM KARRIERE-TIPPS UND FEMALE LEADERSHIP

Ohne morbide klingen zu wollen: Wir fangen heute mal bei den Toten an, denn genau um diese geht es in der The Dead Ladies Show aus Berlin, die einmal im Monat beeindruckende Frauen der Geschichte in den Fokus nimmt. Jeweils zwei Gästinnen stellen ihre Lieblingspersönlichkeiten vor, gewähren Einblick in ihr Leben, ihren Werdegang und ihre Erfolge. Die Talente sind dabei so divers wie die Frauen selbst – von erfolgreichen Athletinnen, über Mathematikerinnen der Antike bis hin zu Sister Rosetta Tharpe, der erklärten Pionierin des Rock ’n‘ Rolls. Auch wenn die Erfolgsgeschichten dieser Ladys schon eine Weile zurückliegen, ist ihre Faszination ungebrochen. Mehr im Jetzt verortet ist To My Sisters – einer meiner Lieblingspodcasts. Zwei Mal pro Woche sprechen die smarten und äußerst charmanten Londonerinnen Courtney und Renee hier über ihr Berufs- und Privatleben – um damit andere zu inspirieren. Dabei diskutieren sie auf höchst amüsante Weise, was es bedeutet, ein Unternehmen zu leiten und den eigenen Leidenschaften nachzugehen, ohne dabei die Zielgerade aus den Augen zu verlieren.

In ihren Gesprächen wird immer wieder deutlich, dass sie nicht nur positive Erfahrungen gemacht haben – und dass Du immer Unterstützung finden kannst, wenn Du gezielt danach suchst. Neben dem Berufsleben kommen sie aber auch immer wieder auf relevante gesellschaftliche Themen wie das Patriarchat und politisches Engagement zu sprechen. Das Beste: Am Ende gibt’s oft praktische Ratschläge. Zum Schluss sei Dir noch ein ziemlich frischer Podcast ans Herz gelegt: Seit Februar 2021 verraten Berliner Geschäftsfrauen in der Show WAA (Women Authors of Achievement) ihre persönlichen Erfolgsgeheimnisse und sprechen über ihre Karriere. Moderiert werden die 45-minütigen Folgen von Filmemacherin Daria Suvorova.

Text: Lottie Mac / Foto: Anna Shvets

The Dead Ladies ShowTo My SistersWAA

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WOLF IN SPACE — PROGRAMMKINO AUS DER WESERSTRASSE DIREKT IN DEIN WOHNZIMMER (UND HOFFENTLICH BALD AUCH WIEDER IM SAAL)

WOLF IN SPACE — PROGRAMMKINO AUS DER WESERSTRASSE DIREKT IN DEIN WOHNZIMMER (UND HOFFENTLICH BALD AUCH WIEDER IM SAAL)

Mittlerweile fällt es schon schwer, sich an den letzten Kinobesuch zu erinnern. Neben dem physischen Sitzerlebnis in samtenen Polstersesseln mit Popcorn im abgedunkelten Saal fehlt es vor allem, zufällig neue internationale Filme abseits des Hollywood-Mainstreams zu entdecken. Das Neuköllner Lichtspielhaus Wolf bringt deshalb ab sofort das Programmkino direkt zu Dir nach Hause: Über den virtuellen Kinosaal Wolf in Space kannst Du eine wechselnde Auswahl an meist kleinen Indie-Produktionen streamen. Aktuell gibt es drei neue Filme zu sehen: „Aus einem Jahr der Nichtereignisse“ von Ann Carolin Renninger und René Frölke portraitiert still ein Jahr lang den Lebensalltag des norddeutschen Bauern Willi und spiegelt die aktuelle Monotonie. Lola Randls Dokumentation „Von Bienen und Blumen“ erzählt im Selbstversuch von einer postkapitalistischen Lebensutopie in der ländlichen Uckermark.

In „What You Gonna Do When the World’s on Fire?“ begleitet Regisseur Roberto Minervini die afroamerikanische Community von Louisianas Hauptstadt Baton Rouge, wo der unbewaffnete Alton Sterling 2016 von der örtlichen Polizei erschossen wurde. Jeder Film erzählt aus seiner ganz eigenen Perspektive von anderen Realitäten, regt die Phantasie und zum Träumen an – eben ganz so, wie es nur gut kuratiertes Arthaus schafft. Übrigens: Mit der neuen Mitgliedschaft kannst Du dauerhaft in andere Welten abtauchen und erhältst neben dem vollständigen Zugang zum digitalen Programm auch ermäßigten Eintritt, sobald das Wolf Kino in der Weserstraße wieder öffnet.

Text: Hanna Komornitzyk / Credit: Cottonbro & Claudia Schramke für Wolf Kino / Filmplakate: Aus einem Jahr der Nichtereignisse, Von Bienen und Blumen, What You Gonna Do When the World’s on Fire?, Ama-San, Tempo Comum & Dijon Àfrica

Das komplette Streaming-Programm von Wolf in Space findest Du online. Alle Filme werden mit englischen Untertiteln angeboten.

@wolfkinogang
@steppenwolf_filme

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DIE TRAGÖDIE AUS DER FERNE STEUERN — SOPHOKLES ZUM MITMACHEN VON DER VOLKSBÜHNE

DIE TRAGÖDIE AUS DER FERNE STEUERN — SOPHOKLES ZUM MITMACHEN VON DER VOLKSBÜHNE

Wie kann Theater auf unsere aktuelle Lebenssituation eingehen, nicht allein in Hinblick auf die Pandemie, sondern weit über sie hinaus? Die Volksbühne wagt sich mit „Anthropos, Tyrann“ zugleich an die Neuerzählung einer klassischen griechischen Tragödie nach Sophokles und einen neuen Darbietungsmodus. Gemeinsam mit dem Theater des Anthropozän der Humboldt-Universität hat Regisseur Alexander Eisenach ein Format erdacht, das von der Interaktion über den heimischen Bildschirm lebt. Per Fernbedienung kann die Kameraperspektive um 360 Grad bewegt und von der Decke bis zum Bühnenboden geschwenkt werden. Die Schauspieler*innen wenden sich nicht wie üblich an den nun leeren Theatersaal, sondern zur Kamera: sie drehen sich mit ihr und sprechen zum streamenden Publikum.

Das Spiel bleibt konstant im Flux, nie sind alle Geschehnisse gleichzeitig zu sehen und zum Bühnenbild schalten sich immer wieder projizierte Screens, auf denen Darstellende mit jenen auf der Bühne in den Dialog treten. Anstelle einer Adaption setzt ein Prolog die Tragödie in den aktuellen Kontext und macht deutlich, dass diese nicht an Aktualität verloren hat: „Anthropos, Tyrann“ erzählt vom Menschen, der allmählich und schwerfällig die Endlichkeit des Planeten wie auch seines eigenen Daseins erkennt. Durch die metaphorische Erzählung, aber auch den interaktiven Modus, hält uns das Theaterstück überraschend unpathetisch den Spiegel vor. Auch wenn Du vielleicht schon etwas Screen-müde bist: Der Serienmarathon kann definitiv warten – diese Aufführung mit vorerst zwei Terminen solltest Du einplanen.

Text: Hanna Komornitzyk / Credit: Volksbühne Anthropos, Tyrann (Ödipus) von Alexander Eisenach nach Sophokles fotografiert von Thomas Aurin

Anthropos, Tyran (Ödipus) von Alexander Eisenach nach Sophokles: Eine gemeinsame Produktion der Volksbühne Berlin und des Theater des Anthropozän.

Tickets für die nächsten 360°-Liveaufführungen am 01.03. und 26.03.2021 können über den Streamingdienst Dringeblieben gebucht werden.

@volksbuehne_berlin

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ARCHITEKTURLABOR KREUZBERG — MIT AUDIOWALKS DER BERLINISCHEN GALERIE BAUIKONEN ENTDECKEN

ARCHITEKTURLABOR KREUZBERG — MIT AUDIOWALKS DER BERLINISCHEN GALERIE BAUIKONEN ENTDECKEN

Eines der verspieltesten Häuser der Stadt ist Teil der neuen Hörspaziergänge, die soeben von der Berlinischen Galerie veröffentlicht wurden: Die Fassade zu John Hejduks Gebäudekomplex an der Charlottenstraße wirkt dank grüner Balkone und Markisen, als wäre hier ein menschliches Gesicht zu sehen. Für seinen Entwurf, der Ende der 1980er zur Internationalen Bauausstellung entstand, inspirierte den New Yorker Architekten der venezianische Karneval. Zur selben Zeit ließen auch andere Baumeister*innen ihrer Fantasie freien Lauf: So entwickelte sich in den Jahren vor dem Mauerfall in Ost- und West-Berlin eine Formensprache, die alles andere als seelenlos und langweilig war. Bevor die Ausstellung „Anything Goes? Berliner Architekturen der 1980er-Jahre“ die wichtigsten Vertreter*innen vorstellt, kannst Du Dich von der kreativen, oftmals ironischen, Stilvielfalt schon jetzt bei Streifzügen durch Kreuzberg überzeugen: Die etwa einstündigen Audio-Touren halten auch für Kenner*innen Neuentdeckungen bereit. Eine Route führt von der Admiralbrücke bis zum Görlitzer Park – vorbei am sogenannten „Wohnregal“ von Peter Stürzebecher, das gemeinsam mit den späteren Bewohnenden geplant wurde. Was die Wohnvisionen der einst geteilten Stadt gemeinsam haben, zeigt der Spaziergang entlang der Friedrichstraße, der Bauten der DDR und BRD verbindet.

Text: Laura Storfner / Fotos: Merle Büttner

Berlinische Galerie, Audiowalks zur Ausstellung “Anything goes? Berliner Architekturen der 1980er Jahre”, Frühjahr 2021 bis 16.08.2021

Route 1, “IBA Neu – Rund um die Berlinische Galerie“, Start: Alte Jakobstraße 124–128, 10969 Berlin–Kreuzberg; Stadtplan

Route 2, „IBA Alt – Behutsame Stadterneuerung in Kreuzberg“, Start: Admiralbrücke, 10967 Berlin–Kreuzberg; Stadtplan

Route 3, “Friedrichstraße. Neuer Glanz für den geteilten Boulevard“, Start: Mehringplatz, 10969 Berlin–Kreuzberg; Stadtplan

@berlinischegalerie

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