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DEN BLICK INS WEITE FINDEN: DIE KUNST VON GREGORY HALPERN IN DEN REINBECKHALLEN ENTDECKEN

DEN BLICK INS WEITE FINDEN: DIE KUNST VON GREGORY HALPERN IN DEN REINBECKHALLEN ENTDECKEN

Einen besseren Ausstellungsort als die Reinbeckhallen hätte man für Gregory Halperns fotografische Landvermessungen nicht wählen können: Denn während Berlin in Oberschöneweide zu Industriegebiet und Brachland ausfranst, bestimmt die Melancholie der Peripherie auch Halperns Motive. Für „ZZYZX„, eine Annäherung an Los Angeles, startet der Künstler in der Einöde des Bernardino Countys. ZZYZX ist kein fiktiver Platzhalter für einen Sehnsuchtsort, sondern der reale Name eines Dorfs am Ende der Mojave-Wüste und Ausgangspunkt für Halperns Reise. So traumhaft-unwirklich wie die Ortsbezeichnung sind auch die Eindrücke, die er auf dem Weg sammelt – verkohlte Palmen, die neu sprießen, ein Mann mit rosafarbenem Haar und eine Hand, die nicht mehr nach den Sternen greifen muss, weil diese schon in die Haut tätowiert sind. Auch für die Langzeitserie „Omaha Sketchbook“ driftet Halpern durch das amerikanische Hinterland: Seine Aufnahmen zeigen die Jungs von Nebraska zwischen Football-Feld, Gefängniszelle und Vorgarten. Indem Halpern Verletzlichkeit genauso ins Bild rückt wie stereotype Männlichkeitsposen, gelingt ihm nicht nur das Porträt einer verlorenen Generation. Er zeigt auch die USA im Umbruch. (Text: Laura Storfner / Fotos: Gregory Halpern (oben, rechts), Loock Galerie, 2020)

Loock Galerie, Reinbeckhallen, Reinbeckstr.17, 12459 Berlin–Oberschöneweide; Stadtplan

Gregory Halpern: Omaha Sktechbook | ZZYZX läuft noch bis zum 01.11.2020
Mi–Sa 11–18h
@gregoryhalpern
@loockgalerie
@mack_books

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HOMECOMING: EIN INTERAKTIVES ONLINE-OFFLINE-SPIEL FÜR ERWACHSENE — VON HAU UND MACHINA EX

HOMECOMING: EIN INTERAKTIVES ONLINE-OFFLINE-SPIEL FÜR ERWACHSENE — VON HAU UND MACHINA EX

Viel Zeit zu Hause verbringen – für einige von uns ist das kein Problem. Würdest Du Dich aber freiwillig einschließen lassen? Das interaktive Spiel Homecoming beschäftigt sich als Teil des Online-Programms HAU4 des Hebbel am Ufer mit genau diesem Thema. Für das Projekt der Berliner Theatergruppe Machina Ex wirst Du über die Desktopversion des Messengers Telegram in Ermittlungen und Intrigen verwickelt. Einige Tage nachdem Du eine „Eintrittskarte“ gekauft hast, erhältst Du per Post einen mysteriösen Brief. Von nun an musst Du mithilfe Deiner Post und einem Telegram-Gruppenchat einer Gruppe von „Lockdowners“ auf die Schliche kommen: Dahinter verbirgt sich eine ziemlich zwielichtige Organisation, die vorgibt, Menschen vor Covid-19 zu schützen. Auch wenn es zunächst seltsam klingt, gewinnt das Spiel in der Interaktion an Fahrt und Spannung. Kleine Vorwarnung: „Homecoming“ ist nichts für Zurückhaltende! Im Verlauf des Spiels musst Du immer wieder selbst in Aktion treten, Tests absolvieren, Telefonate führen und Deinen Mitspielern helfen. Wenn Du Dich darauf einlassen kannst, ist „Homecoming“ ein ziemlich spannendes Abenteuer. Und auch, wenn es fiktional ist, verdeutlicht das Online-Game die möglichen Folgen eines Lockdowns auf ziemlich realistische Weise. Spiel ab! (Text: Benji Haughton / Fotos: Barbara Lenartz)

Das Online-Game Homecoming von machina eX läuft noch bis zum 8.11.2020 auf HAU4.

Alle Termine findest Du auf der Website. Damit Dein Brief rechtzeitig eintrudelt, empfiehlt es sich, das Ticket mindestens zwei Tage vor Spielbeginn zu kaufen. 

@hauberlin

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ANZIEHENDE GESTALTEN: SYLVIE FLEURY BEI MEHDI CHOUAKRI

ANZIEHENDE GESTALTEN: SYLVIE FLEURY BEI MEHDI CHOUAKRI

Wie feministisch Make-up sein kann, bewies kürzlich die US-Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez in einem Schmink-Tutorial. Auch die Schweizer Künstlerin Sylvie Fleury spielt mit dem subversiven Potential der Beauty- und Luxusindustrie: An den Wänden der Galerie Mehdi Chouakri sind abstrakte Gemälde zu sehen, die sich als überdimensionale Reproduktionen bekannter Lidschatten-Paletten von Marken wie Chanel entpuppen. Fleury kennt die Mechanismen der Modebranche genauso gut wie die Kunstgeschichte und versteht sich als Akteurin beider Systeme: Ihre modischen Readymades sind deshalb stets mehr als plumpe Konsumkritik. Seit kurzem tritt Fleury auch selbst als personalisiertes Emoji ins Bild. Im Grunde lassen sich jedoch all ihre Arbeiten als Verkörperungen des Selbst lesen – Acne-Pullover und Pelzjacken wählt sie in Hinblick auf die eigene Kleidergröße. Was ihre Werke vereint, sind die humorvollen Seitenhiebe, mit denen sie sich an Machokollegen abarbeitet: In Anlehnung an Donald Judd schafft sie polierte Wandobjekte mit abgerundeten Ecken, ein Basketball erinnert an Jeff Koons. Doch während der Ball bei Koons bis zum Anschlag aufgepumpt ist, lässt Fleury die Luft raus. Ein erster Schritt hin zur Abschaffung des Patriarchats. (Text: Laura Storfner / Fotos: Ludger Paffrath, Berlin)

Mehdi Chouakri, Fasanenstr.61 (Eingang Fasanenplatz), 10719 Berlin–Charlottenburg; Stadtplan
Ausstellung: Sylvie Fleury „Shame“ bis 31.10.2020
Bleibtreustr.41 (Eingang Mommsenstr.4), 10623 Berlin–Charlottenburg; Stadtplan
Di–Sa 11–18h

@mehdichouakri
@fleury49000

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NULL ABSTAND ZUR ARCHITEKTUR: DAS AEDES ARCHITECTURE FORUM — EMPFOHLEN VON MENGYA HUANG

NULL ABSTAND ZUR ARCHITEKTUR: DAS AEDES ARCHITECTURE FORUM — EMPFOHLEN VON MENGYA HUANG

Irgendwie hatten wir schon immer das Gefühl, dass unsere Stimmung sehr von unserer gebauten Umwelt abhängt. Warum das so ist und wie unsere Bauumgebung für unsere Bedürfnisse optimiert werden kann, kannst Du im Aedes Architecture Forum herausfinden. Im wunderschön renovierten Fabrikgebäude aus Backstein am Pfefferberg finden sich zwei Ausstellungshallen, eine Symposiumhalle und ein Café. Das ganze Jahr über werden hier mit viel Expertise Ausstellungen kuratiert, dazu gibt’s Vorträge über renommierte Architekten und Designer. So auch in der aktuellen Ausstellung von Omer Arbel: Noch bis zum 22.10. werden in „Architektonische Experimente in Material und Form“ anhand von Zeichnungen, Prototypen, Videos, großformatigen Modellen und plastischen Anwendungen vier Architekturprojekte des in Vancouver lebenden Künstlers, Designers und Architekten vorgestellt. Das Forum ist nicht nur ein Paradies für Architekten und Architekturbegeisterte, sondern auch ein wichtiger Ort für aktuelle Diskurse. Übrigens: Alle Veranstaltungen sind kostenlos. Also nichts wie hin in die wunderbare Welt der Architektur! (Text: Mengya Huang / Fotos: Rene Riller & Erik-Jan Ouwerkerk)

Mengya Huang ist Gründerin des Huadou Soy Concept Storeund wohnt seit 2017 in Mitte.

Die aktuelle Ausstellung Omer Arbel – Architektonische Experimente in Material und Form läuft bis zum 22.10.2020.

Aedes Architecture Forum, Christinenstr.18-19, 10119 Berlin–Prenzlauer Berg; Stadtplan
Di–Fr 11–18h30, So–Mo 13–17h

@aedesberlin

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EMOP — EUROPEAN MONTH OF PHOTOGRAPHY: FOTOGRAFIE-VIELFALT UND WELTEN-BILDER ENTDECKEN

EMOP — EUROPEAN MONTH OF PHOTOGRAPHY: FOTOGRAFIE-VIELFALT UND WELTEN-BILDER ENTDECKEN

Leugnen bringt nichts mehr – der Herbst ist da. Auch wenn uns sicher noch einige goldene Tage bevorstehen, schadet ein Plan für kühles Regenwetter nicht. Der European Month of Photography kommt da gerade recht: Den ganzen Oktober lang gibt’s an 100 Kulturorten in Berlin und Potsdam Künstlergespräche, Führungen, Screenings, Workshops und natürlich jede Menge Fotografie. Das zentrale Thema: Der Blick auf Europa. In der Hauptausstellung „Kontinent – Auf der Suche nach Europa“ präsentiert die Akademie der Künste in 22 Positionen der Ostkreuz-Agentur persönliche, gesellschaftliche und politische Phänomene des europäischen Miteinanders. Großereignisse von 1989 bis 2011 werden in „Die Masse“ greifbar – eindrücklich dokumentieren die Arbeiten des verstorbenen Fotografen Krzysztof Miller im Polnischen Institut emotionale Momente und mit ihnen eine Zeit des Wandels. Die Stadtspree steht im Fokus von Götz Lembergs „Spree-Cuts„: An drei Orten entlang des Flusses – von Friedrichshain über Moabit bis nach Spandau – geht es um seine geschichtliche Bedeutung für Berlin. Rund 500 Künstler gibt es während des EMOP zu erleben, aber auch das Begleitprogramm mit Workshops und Diskussionen kann sich sehen lassen. Das dezentrale Konzept des diesjährigen EMOP wird nicht nur der aktuellen Situation, sondern auch einem Kontinent gerecht, der komplexer ist denn je. Kein Grund also, auf der Couch zu bleiben! (Text: Hanna Komornitzyk / Fotos: Dawin Meckel, Pindar Street, a.d.S., Die Wand, © Dawin Meckel, Ostkreuz – Courtesy: Akademie der Künste; Andreas Mühe, Biorobot II © VG Bild-Kunst, Bonn, Courtesy: St. Matthäus-Kirche; Birk Alisch, Gamechangers © Birk Alisch, Courtesy: Lette Verein Berlin)

European Month of Photography: 01.–31.10.2020 an Veranstaltungsorten in ganz Berlin und Potsdam. Das komplette Programm zur Ausstellung gibt es online. Viele Tickets sind kostenlos und können über Kontaktadressen auf der Website gebucht werden.

@emopberlin

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