
„Ein Erwachsener und zwei Kinder, bitte.“
„Wenn se um 14.45 Uhr noch ma wieder kommen, kommen wir ins Geschäft.“
„Wie spät ist es denn jetzt?“
„Für jede weiter Auskunft nehm‘ ick jetzt ein Euro.“
Es gibt freundlichere und auch überdachtere Eislaufbahnen. Aber die Neuköllner Schlittschuhbahn im Werner-Seelenbinder-Sportpark macht trotzdem oder genau deswegen Spaß. Der Eintritt kostet nicht die Welt, das Stadion ist leicht zu erreichen und das Schlittschuhlaufen unter freien Himmel hat seinen Charme – den Wetterbericht checken, sollte man nicht vergessen! Es gibt zwei Bahnen, von denen die erste nach einer ungeschrieben Regel eher für die Profis reserviert ist, während auf der Zweiten die Otto-Normal-Besucher zu deutschem Schlager ihre Runden drehen. An den Wochenenden ist es normalerweise voll und wenn man keine eigenen Schlittschuhe besitzt, muss man mit etwas Wartezeit in der Schlange vor dem Verleih rechnen. Doch die zahlreichen Familien verschaffen sich selbst eine gute Situation auf dem Eis: Das Tempo ist moderat und der Schwarm bietet Schutz vor expressiven Läufern und aggressiven Eishockey-Jungs. Während der Woche hat man spürbar mehr Bewegungsfreiheit. Wenn man dann irgendwann die Schuhe wieder auszieht, fühlt man sich wirklich gut und freut sich garantiert aufs nächste Mal.
Eisstadion im Werner-Seelenbinder-Sportpark, Oderstr.182, 12051 Berlin-Neukölln; Stadtplan
Mo-Fr 9-13h, 15-18h, 19-21.30h, Sa&So 9-13h & 14-17h
Alex Rütten lebt seit 2001 in Kreuzberg und arbeitet als Grafikdesigner.