Zitronenverbene, Ananassalbei, gestoßener Wacholder und zwei zitrisch-blumige Hopfensorten landen im Alkohol der „Berliner Zitrone“, einem der Mondhuegel Gins. Der wird, wie alle Spirituosen, Essenzen und Fermente der MondhuegelBar in Kreuzberg mit regionalen Zutaten selbst produziert – auf Zusatzstoffe wird ohnehin verzichtet. „Naked Drinking“ heißt das, denn: „Wir wollen viel Geschmack“, so Philipp, einer der beiden Gründer. Den haben die Drinks auf jeden Fall – Smokey Ginger, Gin Lemon und Klassiker wie Negroni enttäuschen hier nicht. Alkoholfreie Optionen wie den Sober Neukölln, ein Cocktail aus Ingwer-, Kaffir-Limette- und Grapefruitessenz, gibt es auch. Trotzdem sie bei der Wahl der Zutaten äußerst streng sind, wollen Philipp Schmitz und Benito Opitz vor allem eines nicht: Exklusivität. Jede:r soll mit am Tisch sitzen können, egal wie groß, oder klein, das Budget. Deshalb darf man nach dem ersten Drink einfach zahlen, was man möchte oder kann. Seit 2021 stellen die beiden unter dem Namen Mondhuegel Getränke her, seit letztem Herbst gibt es die Bar in den Räumen der ehemaligen Eckkneipe „Oase“. Die Überbleibsel des kernigen Charmes sieht man dem Ort immer noch an (als Kompliment gemeint), die Möblierung allerdings ist neu, gestrichen wurde auch. Und im Sommer kann man sein Kaltgetränk wunderbar draußen auf der Bürknerstraße einnehmen. Dafür haben sich die Besitzer jetzt mit ihren Nachbar:innen von Ammazza che Pizza etwas Besonderes einfallen lassen: Seit April gibt es dienstags bis sonntags von 16 bis 19 Uhr den „Kiez Aperitivo“ – bedeutet: Zu jedem bestellten Spritz gibt es ein Stück Focaccia dazu. Wie Urlaub in Italien.
Text: Inga Krumme / Fotos: Laura Markert
Mondhuegel, Bürknerstr.6, 12047 Berlin–Neukölln; Stadtplan
@mondhuegel