ED ATKINS SORGT MIT „OLD FOOD“ FÜR LEICHTES UNBEHAGEN

ED ATKINS SORGT MIT „OLD FOOD“ FÜR LEICHTES UNBEHAGEN

Ed Atkins Ausstellung „Old Food“ ist nichts für sensible Menschen. Die bislang umfangreichste Installation des Künstlers ist derzeit im Martin-Gropius-Bau zu sehen und besteht aus einer Reihe von CGI-Animationen, die die Charaktere in einer melancholischen, alternativen Realität darstellen. Atkins beschreibt das CGI als neuestes „Kunstspielzeug“ und verdreht unseren Wunsch nach einer erweiterten und perfektionierten Version unserer Welt, indem er uns das genaue Gegenteil liefert. Anstatt einer Verschönerung nachzugehen, verspottet er unsere glänzenden digitalen Träume und nutzt die Technologie, um eine groteske Wirkung der organischen Eigenschaften des Menschen zu schaffen. Seine unheimlichen künstlichen Protagonisten kriechen, schreien hysterisch, spielen nahezu menschenähnlich Klavier und erzeugen im Betrachter ein mulmiges Gefühl. Die Ausstellung hat einen eindeutig dunklen, sarkastischen Unterton. Atkins benutzt unser emotionales Engagement und lässt uns in Erwartung eines finalen Abschlusses Sequenzen der Figuren als Endlosschleife ansehen. Wenn das Ende letztlich eintrifft, ist es nicht das, was wir erwartet hätten. Diese Ausstellung, wie alleine schon der Gedanke an verdorbenes Essen, geht unter die Haut und hinterlässt ein Gefühl von Unbehagen, welches nicht leicht abzuschütteln ist. (Text: Lucy Thorpe / Fotos (im Uhrzeigersinn von oben): Mark Blower, Jansch, c/o Ed Atkins)

Martin-Gropius-Bau, Niederkirchnerstr.7, 10963 Berlin-Kreuzberg; Stadtplan
Mi-Mo 10-19h
Ed Atkins „Old Food“ bis 7.1.18; Programm

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