EIN BUCH ZUM FEST? BÜCHER ZUM FEIERN! UNSERE LAST-MINUTE LEKTÜRE-TIPPS VON ZWEI BUCHHANDLUNGEN UNSERES VERTRAUENS

EIN BUCH ZUM FEST? BÜCHER ZUM FEIERN! UNSERE LAST-MINUTE LEKTÜRE-TIPPS VON ZWEI BUCHHANDLUNGEN UNSERES VERTRAUENS

Ein Buch ist nie die letzte Option vor dem Fest, sondern oft die beste, wie ich finde. Aber welches von den Abertausenden Werken darf’s dieses Mal sein für die Lieben und natürlich das eigene Lesevergnügen zwischen den Jahren? Wir haben die Expert:innen gefragt und hier kommen daher die Tipps von zwei unserer Lieblingsbuchhänder:innen. Los geht’s mit Büchern empfohlen von Coco, Inhaberin von Literaurensohn (siehe auch unseren Post dazu hier). Tipp Nummer Eins: „Das Wetter – Buch für Text und Musik“ – gemacht für alle, die Input und Anspruch zusammenbringen wollen; knapp 400 Seiten voller Portraits, Interviews, Kurzgeschichten, Gedichte, Essays und mehr. Ein gewagter Titel für ein Geschenk, aber eine wichtige Botschaft ist „Hässlichkeit“ von Moshtari Hilal (Hanser). Ein sehr ehrlicher Text, der darlegt, dass Hässlichkeit eine „Idee“ ist, die dazu da ist, um Menschen abzuwerten und auszugrenzen. Wem das zu realitätsnah ist, wählt „Erkental“ (Buchfink Verlag): Eine fantastische Geschichte, die absoluten Eskapismus bietet – ja sogar fordert. Die Geschichte von Endri, dem Jungen mit den magischen Kräften, ist für alle, die sich daran erinnern, wie geflasht man einst von Harry Potter war und dieses Gefühl noch einmal erleben möchten. Und wem ein Band nicht reicht, überreicht Marlen Haushofers „Die gesammelte Romane und Erzählungen„. Haushofer schreibt über die Begrenzung weiblicher Lebensräume, von den Abgründen verdrängter Kriegserfahrungen unter einer bürgerlichen Oberfläche und von kosmischen Naturkatastrophen unvorstellbaren Ausmaßes. Zurück zum Wesentlichen geht es mit „Mensch sein“ (Rowohlt), darin helfen Carel von Schaik und Kai Michel uns das Menschsein zu verstehen. Es geht um das, was wir als Normalzustand bezeichnen, und jenes, was uns krank macht. Ihr Exkurs reicht von Sexismus über Religion, Macht, Status bis hin zur Ratgeberindustrie. Das Team vom Buchladen Geistesblüten hat uns ebenfalls ihre Lieblingstipps gesendet.

Wir haben die Inhaber von Geistesblüten, Marc und Christian, nach Büchern für verschiedene „Cs“ gefragt. Hier ihre Tipps: Für Connaisseure und Kunst-Liebhaber:innen empfehlen die beiden „Museum Bums – A Cheeky Look at Butts in Art“ (Hrsg. von Marc Small and Jack Shoulder) – das pure Glück, für alle Betrachter:innen, vor allem aber für Leser:innen der intelligent-witzigen Texte, die die Kulturwissenschaftler Mark Small und Jack Shoulder dazu geschrieben haben. Und wenn wir schon mal bei Kunst und Klassikern sind: Mr. Andy Warhol ist für die beiden so legendär wie die kleinen von ihm illustrierten Bücher mit exklusiven Autorenbeiträgen, die er in den 1950ern guten Freund:innen schenkte. Sie sind großartige Zeugnisse seiner blühenden Fantasie, voller Witz und Selbstironie („Andy Warhol. Seven Illustrated Books 1952–1959„, erschienen bei Taschen). Aus der gleichen Zeit stammt der Roman „Gidget. Mein Sommer in Malibu“ (Fischer Verlage) von Frederick Kohner – er kreist um Kathy „Gidget“ Kohner Zuckerman und ihre Liebe zum Surfboard. Mit neun Jahren stand die Tochter des jüdischen Emigranten und Drehbuchautors Frederick Kohner zum ersten Mal auf dem Board. „The Little Californian Girl with Big Ideas“ sollte maßgeblich dazu beitragen, dass aus ihrer Liebe zum Wellenreiten eine Massenbewegung wurde und wer konnte ihre Liebe zur Freiheit besser verstehen als ihr Vater, der ihr 1957 diesen hinreißenden Roman auf den Leib schrieb. Vom Drehbuchautor zur Set-Fotografin: Kein Wimpernschlag, kein Zucken im Mundwinkel der Schauspieler:innen entgeht Julia Terjung – und das ist nicht nur gut für die Kinoplakate, sondern mit den exklusiven Essays von Filmschaffenden auch so, als könne man den Filmdreh beim Blättern in diesem Buch live erleben. Das Werk „Still Life Photography“ ist daher ein Geschenk für Cinephile und Fotofans gleichermaßen. Last not least: das Weihnachtswunder „Für jeden ein Licht“ ins Deutsche übersetzt von Iris Berben, die damit ein engagiertes Zeichen gegen Antisemitismus setzt.

Text: Nina Trippel / Fotos: Savannah van der Niet & Johanna Rademacher-Flesland

Literaturensohn, Brunnenstr.34, 10115 Berlin–Mitte; Stadtplan
Di–Sa 11–19h

Geistesblüten, Walter–Benjamin–Platz 2, 10629 Berlin–Charlottenburg; Stadtplan
Di–Fr 11–19h, Sa 11–16h und nach Vereinbarung

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