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ALLE WORTE DIESER WELT — BEIM POESIEFESTIVAL BERLIN IN DER AKADEMIE DER KÜNSTE

ALLE WORTE DIESER WELT — BEIM POESIEFESTIVAL BERLIN IN DER AKADEMIE DER KÜNSTE

Die Akademie der Künste am Hanseatenweg, erbaut von Werner Düttmann, ist fraglos eines der schönsten Gebäude der Stadt. Sanft wiegen sich die Gräser auf dem Lichthof des ersten Stocks, harmonisch schleicht sich der Naturstein des Draußen ins Drinnen, wo Holz zu Boden, Handlauf und Wand wird. Eine Architektur wie ein Gedicht. Welcher Ort könnte sich besser dafür eignen, das poesiefestival berlin zu beherbergen? Die 24. Edition (09.–16.06.2023) findet unter dem diesjährigen Titel: „no one is an island“ am Rande des Tiergartens statt. Kein Mensch ist eine Insel: Wir alle leben, fühlen und resonieren in Beziehungen zueinander. Sie sind vielstimmig und divers, sie schaffen stets Gemeinsames, sogar, wenn das Einsame in ihnen manchmal größer erscheint: Kein Mensch ist eine Insel. Das kann beruhigend sein und beängstigend. Ein gemeinsames Sprechen, ein poetisches Miteinander, ein vielstimmiges Sein kann dies erforschen, erfahren, lindern — und gefeiert werden. Eröffnet wird das Festival mit der Nacht der Poesie: „Weltklang“, bei der die eingeladenen internationalen Dichter:innen in Originalsprachen lesen werden – das Publikum kann mitlesen: auf Deutsch oder Englisch.

Die drei folgenden großen Festivalabende verhandeln die Themen Gewalt, Identität und Mutterschaft. „Writing Violence / Identities / Motherhood.“ Es geht um Widerstand, Resilienz, Trauer, Wut und Protest (Ramin Mahzar (AFG), Kholoud Charaf (SYR), Yevgeniy Breyger (DE)). Um Radikalität, Marginalisierung, Erfahrung, Perspektive und Gefühl (Kemi Alabi, Kay Gabriel, Julian Talamantez Brolaski und Eileen Myles (alle USA). Um Gesellschaft und Individuum, Geburt, Abtreibung, Schwangerschaft, Kinderlosigkeit und Erfahrung (TJ Dema (BWA), Alice Notley (USA) und Athena Farrokhzad (SWE). Und um noch so viel mehr: Spoken Word, poetische Interventionen, zahlreiche Poesiegespräche, den Lyrikmarkt der unabhängigen Verlage, poetische Bildung und Preisverleihungen. Kein Gedicht ist eine Insel. Den ganzen Kontinent des Lyrikprogramms kannst Du hier entdecken. Und falls Du nicht bis zum 09.06. warten kannst – Poets’ Corner geht schon diesen Sonntag (04.06.) mit Lesungen von Berliner Poet:innen los, unter anderem bei Cashmere Radio und in der Pablo Neruda Bibliothek.

Text: Hilka Dirks / Fotos: Mirko Lux

poesiefestival berlin (09.–16.06.2023) in der Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin–Hansaviertel; Stadtplan

Poets‘ Corner (04.06.–08.06.2023). Zum Programm geht’s hier.

@hausfuerpoesie

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ALTERNATIV UND UNABHÄNGIG: DAS PROJECT SPACE FESTIVAL IST ZURÜCK UND BIETET EINEN MONAT KUNST-PROGRAMMALTERNATIVE AND INDEPENDENT — PROJECT SPACE FESTIVAL IS BACK WITH A MONTH OF ART EVENTS

ALTERNATIV UND UNABHÄNGIG: DAS PROJECT SPACE FESTIVAL IST ZURÜCK UND BIETET EINEN MONAT KUNST-PROGRAMMALTERNATIVE AND INDEPENDENT — PROJECT SPACE FESTIVAL IS BACK WITH A MONTH OF ART EVENTS

Mit schöner Regelmäßigkeit läutet das Project Space Festival den Sommer ein. Das Programm hat sich in der mittlerweile 7. Ausgabe bewährt: Einen Monat lang zeigen unabhängige Kunsträume der Stadt, wieso Berlin noch immer Sehnsuchtsort ist für alle, die außerhalb des kommerziellen Betriebs ausstellen wollen. Eine fünfköpfige Jury hat aus 79 Einreichungen gemeinsam entschieden, welches Programm in diesem Juni zu sehen sein wird. Die Ausstellungsformate reichen von Lesungen über Performances bis hin zu Screenings. Auch die Ausstellungsorte sind so vielfältig wie die Teams hinter den Projekträumen: Die Kleine Humboldtgalerie wird das Tieranatomische Theater in Mitte bespielen, während Salve Berlin in den Goethepark einlädt. Neben alten Bekannten wie Sonntag – dem Raum, der nicht nur Ausstellungen, sondern auch Lieblingskuchen verschiedener Künstler:innen präsentiert – sind auch Newcomer dabei.

Darunter erstmals das Cultural Workers Studio, das seit 2022 Kulturschaffende aus der Ukraine vernetzt. Sie eröffnen das Festival (01.06. ab 18 Uhr) im Flutgraben. Vorgemerkt haben wir uns auch die von Hendrike Nagel kuratierte Ausstellung „Public Cinema“ bei Scherben, die kommenden Montag startet. Ein weiteres Highlight bildet die Performance am 25.06. auf dem Tempelhofer Feld von Jens Pecho und Arkadij Koscheew, die von CCCCCOMA im Rahmen des Ausstellungsformats „Couples“ eingeladen wurden. Hierbei schafft ein Liebespaar gemeinsam ein Kunstwerk und geht Fragen nach kollaborativem Arbeiten, Intimität und dem Privaten im öffentlichen Raum nach. Feststeht: Jeden Tag gibt es etwas Neues zu entdecken – also am besten jetzt schon die eigenen Highlights im Kalender markieren und an lauen Sommerabenden durch die Stadt ziehen!

Text: Laura Storfner / Fotos: Paula G. Vidal, PSF 2022; Joe Clark, PSF 2022; Julien Gremaud & Bureaucracy Studies, Lausanne

Project Space Festival Berlin
01.–30.06.2023. Hier findest Du das gesamte Programm.

@projectspacefestival
@kleinehumboldtgalerie
@salve_berlin
@sonntag_berlin
@culturalworkers_studio
@scherben.scherben
@cccccoma_berlin

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AUF REISEN DURCH DIE WÜSTE: ZU BESUCH IM STUDIO CHRISTOPH NIEMANN

AUF REISEN DURCH DIE WÜSTE: ZU BESUCH IM STUDIO CHRISTOPH NIEMANN

Noch kein Urlaub in Sicht, aber Fernweh vorhanden? Dann lass Dich in die Wüste schicken von Christoph Niemann. Der in Berlin ansässige Illustrator und Künstler – bekannt u.a. für seine illustrativen Arbeiten für das Zeit Magazin oder den New Yorker – lädt zu einer Ausstellung ein, bei der er Reiseskizzen präsentiert. Er war unterwegs in der kalifornischen Wüste und an Orten, die wir alle kennen, aber vielleicht noch nicht besucht haben: Palm Springs, Joshua Tree National Park und Death Valley – um mal drei zu nennen – und diese Namen lösen bei mir sofort absolute Reisesehnsucht aus. Aber manchmal ist das Bild – oder besser das Image – eines Ortes im eigenen Kopf fast besser als die Realität. Und ab und an ist das Bild eines anderen auf eben jenen Ort – in diesem Fall Christophs Niemann’s Sicht auf die kalifornische Landschaft – besser als jede blasse Erinnerung: nämlich leuchtend, momenthaft und herrlich unscharf in Aquarell-Ästehtik. Also, wenn Du bereit für eine kleine Reise an die Westküste bist, dann auf nach Mitte – und falls Du ein Stück Sehnsucht nach Hause tragen willst: Sein Pop-up-Shop ist direkt nebenan und bietet seine Bücher und Editionen zum Kauf. Happy Traveling!

Text: Nina Trippel / Credit: Christoph Niemann 2023

Studio Christoph Niemann, Schröderstr.2, 10115 Berlin–Mitte; Stadtplan
01.–02.06.2023 16–19h & Sa 11–18h. Der Pop-up-Shop ist direkt nebenan geöffnet.

@studiochristophniemann

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DAS UNESCO–WELTERBE & DIE SIEDLUNGEN DER BERLINER MODERNE IM RAHMEN VON GEFÜHRTEN TOUREN ENTDECKEN

DAS UNESCO–WELTERBE & DIE SIEDLUNGEN DER BERLINER MODERNE IM RAHMEN VON GEFÜHRTEN TOUREN ENTDECKEN

Wusstest Du, dass in Berlin acht Denkmäler zum UNESCO-Welterbe gehören? Nicht nur die Museumsinsel und die Preußischen Schlösser und Parks, auch sechs Wohnsiedlungen der Moderne wurden ausgezeichnet und gehören seit 15 Jahren zu diesem Denkmalbereich. Hip hip hurra! Errichtet wurden die Wohnsiedlungen nach dem Ersten Weltkrieg zwischen 1913 und 1934, um die größte Wohnungsnot zu lindern. Die Stararchitekten Bruno Taut, Walter Gropius und Hans Scharoun realisierten in kurzer Zeit neue städtebauliche Modelle, vor allem bezahlbaren und modernen Wohnungsbau mit viel Licht, Luft und Sonne mit herrlich blühenden Gärten und grünen Parkanlagen – als Antwort auf die Berliner Altbauten mit dunklen Hinterhöfen und einer Toilette im Treppenhaus. Die Siedlungen – die Hufeisensiedlung in Britz, die Gartenstadt Falkenberg, die Wohnstadt Carl Legien in Prenzlauer Berg und die Waldsiedlung Zehlendorf sind bis heute begehrte Wohnobjekte – nicht nur für Architekt:innen und Designer:innen. Dazu gehört auch der Autor und Architekturvermittler Ben Buschfeld, der selbst in der Hufeisensiedlung von Bruno Taut in Britz lebt und dort das Museum Tautes Heim betreibt.

Das Haus mit Garten ist mietbar und in seinem Originalzustand erhalten. An diesem Wochenende bietet Ben Buschfeld, der Experte für die Architektur der 1920er Jahre ist, Führungen durch vier der sechs Wohnsiedlungen an. Diese gelten politisch und gestalterisch bis heute als Berlins wichtigster Beitrag zur internationalen Architekturgeschichte. Beispielhaft zeigen sie Wohnungslösungen für Berlin und geben Antwort auf eine brisante wie hochaktuelle Frage: Wie wollen wir leben und was kann die Politik für Stadtbewohnende tun? Ein empfehlenswerter architektonischer Spaziergang mit bleibendem Eindruck.

Text: Milena Kalojanov / Fotos: Ben Buschfeld

Führungen mit Ben Buschfeld:
Hufeisensiedlung Britz (02.06.) ab 17h
Gartenstadt Falkenberg (02.06.) ab 10h30
Wohnstadt Karl Legien (03.06.) ab 15h
Waldsiedlung Zehlendorf (04.06.) ab 10h30

Alle Führungen finden erst nach Anmeldung und erreichen einer Mindestteilnehmer:innenzahl (zehn Personen) statt. Mehr Infos findest Du hier und hier.

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HAUSGEMACHTE BAGELS UND DESSERTS IM CHARMANTEN ODD CAFÉ 

HAUSGEMACHTE BAGELS UND DESSERTS IM CHARMANTEN ODD CAFÉ 

Es gibt zwei Bären im Odd Café. Der eine liegt umgedreht da und hält mit seinen Pfoten das Glas eines Tisches fest. Ein anderer Kleinerer ist aus Porzellan und streift zwischen den Bagels in der Theke umher. Das Café ist allerdings nicht nach diesen kleinen Kuriositäten benannt, sondern nach dem zufälligen Trio von Freund:innen, das sich im April 2023 zusammenfand. Sanghyun No und Jonghwan Kim aus Südkorea (und die Macher:innen von Swordmaster Noodle) und ihre Freundin Ivana Stanic aus Serbien beschlossen, gemeinsam ein Nachbarschaftscafé zu eröffnen.

Der Raum ist mit charmanten, handgefertigten Möbeln ausgestattet – wiederverwendete Tischbeine, die alleine stehen und steinerne Tischplatten halten, zusammengewürfelte Stühle, sogar eine Rakete und eine Schreibmaschine. Das Team hat sichtlich Spaß am Betrieb ihres neuen Lokals und das überträgt sich auf den freundlichen Service. Für einen herzhaften Genuss werden die Bagels von Ivana vor Ort handgefertigt. Unsere Favoriten sind der Lachs mit Frischkäse und der Ziegenkäse mit Honig. Sie sind perfekt gewürzt und eignen sich hervorragend für ein Frühstück mit Freund:innen oder für einen unkomplizierten Snack, wenn Du hier arbeiten möchtest. Neben den Bagels gibt es auch hausgemachte Kuchen, darunter Whisky-Honig-Kuchen, baskischen Käsekuchen, Apfel-Zimt-Blondies oder klassische Schoko-Brownies. Der Lotus Latte wird mit Biscotti zubereitet und es gibt einen Bonbon-Espresso, der Sanghyuns Interpretation eines vietnamesischen Kondensmilchkaffees ist. Für alle Kaffeesorten wird die äthiopische Sidamo-Bohne verwendet – Sanghyuns Vorliebe und ein Favorit unter Kaffeeliebhaber:innen. Auch die Teesorten sind etwas Besonderes – sie werden von Hand verpackt und es gibt einen speziellen Sujeong-Cha-Tee, eine Neuinterpretation des traditionellen koreanischen Sujeong-Zimttees, Jeju-Baram-Grüntee und Jeju-Dol, der aus braunem, geröstetem Bio-Reis und grünem Tee hergestellt wird. Mit ihren Kuchen, Bagels, der sonnigen Terrasse und dem Service eines Nachbarschaftscafés gibt es viele Gründe, Odd zu besuchen.

Text & Fotos: Savannah van der Niet

Odd Café, Zelterstr.6, 10439 Berlin–Prenzlauer Berg; Stadtplan
Mi–So 8h30–17h30

@odd_cafe_ber

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