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LIVE-KONZERTE & DJ-SETS IM HOF DES HUMBOLDT FORUMS — DURCHLÜFTEN OPEN-AIR-MUSIKREIHE

LIVE-KONZERTE & DJ-SETS IM HOF DES HUMBOLDT FORUMS — DURCHLÜFTEN OPEN-AIR-MUSIKREIHE

Es ist wieder soweit: Die Open-Air-Musikreihe „Durchlüften“ im Innenhof des Humboldt-Forums ist zurück, um sich mit ihren lebendigen Darbietungen einen festen Platz im sommerlichen Kulturkalender zu sichern. An den kommenden vier Wochenenden (bis 10.08.2024) erhellt ein vielseitiges Programm mit zeitgenössischen Klängen das Gelände des neohistorischen Kulturzentrums. Der Clou: Man begibt sich auf eine musikalische Weltreise, ohne einen Fuß aus Berlin zu setzen. Auf dem Programm stehen 24 Live-Auftritte und 12 DJ-Sets. Den Anfang macht heute Abend (18.07., 19h15) der in Pakistan lebende Musiker Ustad Noor Bakhsh, der eine Version des Saiteninstruments taishōkot spielt, das ursprünglich ein japanisches Kinderspielzeug war. DJ Sadhana Singh beendet den Abend mit einem Set aus südasiatischen und punjabischen Disco-Songs (22h). Außerdem wird die brasilianische Sängerin, Songwriterin und Aktivistin Bia Ferreira ihre genreübergreifenden Soul-Sounds präsentieren, die sich mit Themen wie Geschlechtergleichheit befassen (19.07. 20h30).

Ebenfalls an diesem Wochenende: Sommerstimmung mit dem ghanaischen Reggae-Duo Y-Bayani & Baby Naa, das zusammen mit der siebenköpfigen „Band of Enlightenment, Reason and Love“ einen Mix aus Dub und afrikanischen Rhythmen präsentiert (20.07. 20h30). Die tunesische Sängerin und Stimme des Arabischen Frühlings, Emel Mathlouthi, wird am kommenden Freitag (26.07. 20h30) auf der Bühne stehen und Songs aus ihrem neuen Album MRA vortragen, in dem sie stilverändernde Reggaeton- und Hip-Hop-Elemente mit den für sie typischen ermutigenden Texten verbindet. Auf der Website der Veranstaltung findest Du das vollständige Programm, das – und das ist der Clou – völlig kostenlos ist. Ein Grund mehr, Deine Freund:innen einzusammeln, die Tanzschuhe zu schnüren und Dich auf den Weg in den Innenhof zu machen.

Text: Benji Haughton / Fotos: Camila Tuon & Xander Heinl

Schlüterhof at the Humboldt Forum, Schlossplatz, 10178 Berlin–Mitte; Stadtplan

Durchlüften läuft an den nächsten vier Wochenenden bis zum 10.08.2024, der Eintritt ist frei.

@humboldtforum

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RUNDHERUM MUSIK, TANZ, GEDICHTE, GESCHICHTE UND GEFÜHL — DIE ERSTE EDITION DES FRAMED FESTS LÄDT IN DEN PRENZLAUER BERGER WASSERTURM

RUNDHERUM MUSIK, TANZ, GEDICHTE, GESCHICHTE UND GEFÜHL — DIE ERSTE EDITION DES FRAMED FESTS LÄDT IN DEN PRENZLAUER BERGER WASSERTURM

Dunkel, kühl und kräftig erhebt sich der Wasserturm über den Prenzlauer Berg. Ein monumentales und doch bodenständiges Gebäude, das erscheint, als sei es schon immer da gewesen. Tatsächlich war es der erste Wasserturm der Stadt, er sah den Ersten und Zweiten Weltkrieg, die DDR, die Wende – war Kohlelager, Versteck, Zufluchtsort, Wohnraum. Die Komplexität seiner Geschichte schwingt in den Mauern, wohnt hinter jedem Stein. Kein Wunder, dass Ort und vergangene Zeit irgendwen irgendwann inspirieren mussten und dann wurde es gleich ein ganzes Fest, ja Festival: Framed Fest, der Titel der ortsspezifischen ersten Ausgabe, die vom 19.–28.07.2024 erstmals im kleinen Wasserspeicher stattfinden wird. Das Programm ist luftig und bewegt: Konzerte, Performances, Workshops sowie eine von Noam Gal kuratierte Poesieausstellung strecken sich über zehn Tage. Im Zentrum des Festivals stehen Musiker:innen wie Keren Ann und Roni Alter, Sophy Soulvau, Marcin Masecki, Yael Nachshon Levin und Sebastian Studnitzki zusammen mit den Tänzer:innen und Choreograph:innen Sally Cowdin, Annick Schadeck, Natalia Palshina, Giorgia Bovo, Yuya Fujinami und Tong Xiaoyi, die vom Framed Fest beauftragt wurden, einstündige Performances mit eigens für das Festival kreierten, einzigartigen, außergewöhnlichen Duetten von Tanz und Musik zu gestalten, die so noch nie gesehenen zum ersten Mal gemeinsam aufgeführt werden.

Intimität und Begegnung ist hier Diktat des Ortes und somit Konzept: Um die Barrieren zwischen Künstler:innen und Publikum abzubauen werden die Türen zum Wasserturm schon immer zwischen 12–16h geöffnet und Besucher:innen so eingeladen, durch die Ausstellung zu gehen, sowie den Proben der internationalen Performer:innen zu lauschen. Das aufmerksame Zuhören, Geben und Nehmen steht auch bei der Gedichtausstellung mit dem schönen Titel „Adressen“ im Vordergrund. Die Kunst des Schaffens und das Schaffen der Kunst – so schließt sich der Kreis im runden Turm.

Text: Alina Herbel / Fotos: Amit Israeli, Élodie Martial, Katha Mau

Framed Fest
19.–28.07.2024. Das ganze Programm und Tickets gibt’s hier.

@framedberlin

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TYLER MITCHELL: GESELLSCHAFTSKRITISCHE WERKE ERSTMALS ALS SOLOAUSSTELLUNG IM C/O BERLIN

TYLER MITCHELL: GESELLSCHAFTSKRITISCHE WERKE ERSTMALS ALS SOLOAUSSTELLUNG IM C/O BERLIN

In seiner Ausstellung „Wish This Was Real“ manövriert uns Tyler Mitchell in eine Parallelrealität. Eine Realität, in der Menschen mit ihrem Schwarzsein nicht als Minderheit herausstechen und Schwarzes Familienidyll keinen Einzelfall darstellt. Das, so berichtet Mitchell einen Tag nach seiner Eröffnungsfeier beim Live-Artist-Talk mit Christoph Amend (Und was machst du am Wochenende?) im Delphi Filmpalast, war dem Fotografen und Filmemacher besonders wichtig. Bei eben jenem Event malt er den Zuhörenden ein gedankliches Bild von Georgia und seiner Hauptstadt, Atlanta: Der Staat im Südosten der USA sei für seine hohe Anzahl Schwarzer Einwohnender bekannt. Atlanta nehme insofern eine Sonderstellung ein, als dass hier – so erzählt der dort geborene Mitchell – Afro-Amerikaner:innen nicht, wie in anderen Großstädten, an den Stadtrand verdrängt leben, sondern den gesellschaftlichen Kern der bürgerrechtlich bedeutsamen Stadt ausmachen. Dem 29-Jährigen Mitchell ist es aber nicht nur ein Anliegen, seiner Heimatstadt mehr Präsenz zu verleihen, vielleicht genauso viel Bedeutung scheint zu haben, seinen liebsten Künstlern und Künstlerinnen eine überregionale Plattform geben zu können. Entsprechend ist praktisch ein gesamter Raum seiner Ausstellung jenen Ikonen gewidmet.

Es finden sich unter anderem Arbeiten von Modedesignerin Grace Wales Bonner oder dem Multitalent Gordon Parks. In weiteren Räumen sind Porträts von Stars wie Steve Lacey oder Donald Glover zu sehen. Mitchells Ambition, über die eigenen Kreationen sowie Erfahrungen hinaus Schwarze Kunst und Lebenswirklichkeit zu zelebrieren und zu verbreiten, zeigt, dass der junge Künstler nicht nur renommierter Schöpfer, sondern auch Visionär ist. Er träumt von einer Welt, die uneingeschränkt Platz für BPoC parat hält. Ganz elementares Konzept dieser Vision sind starke „black communities“ und so stehen diese in seinen Werken kontinuierlich im Vordergrund. Badeplätze, Hinterhöfe, Gärten oder Häuser sind Schauplatz eines familiären, intimen Lebens. Profane und zugleich nachhaltige Momentaufnahmen, die für Verbindungen sprechen, die wir alle begehren. Die Ausstellung ist noch bis zum 05.09.2024 zu sehen.

Text: Alishia Jackson / Credit: Tyler Mitchell / Ausstellungsansichten: Sophie Doering

C/O Berlin, Hardenbergstr.22–24, 10623 Berlin–Charlottenburg; Stadtplan

@coberlin

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VERANSTALTUNGEN GEGEN DAS VERGESSEN — LESUNG UND AUSSTELLUNG IM DOKUMENTATIONSZENTRUM FLUCHT, VERTREIBUNG, VERSÖHNUNG

VERANSTALTUNGEN GEGEN DAS VERGESSEN — LESUNG UND AUSSTELLUNG IM DOKUMENTATIONSZENTRUM FLUCHT, VERTREIBUNG, VERSÖHNUNG

In Zeiten des politischen und gesellschaftlichen Umbruchs, der Krise und Unsicherheit lohnt nicht selten der Blick in die Vergangenheit. Ob historisch, strukturell, literarisch oder musikalisch. Eine der wichtigsten Berliner Institutionen für Bildung, Erinnern und Gedenken von Flucht, Vertreibung und Zwangsmigration in Geschichte und Gegenwart ist das Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung am Anhalter Bahnhof. Regelmäßig finden in dem Haus, welches unter anderem eine Bibliothek mit Zeugenarchiv und einen Raum der Stille beherbergt, Führungen und Workshops, sowie Veranstaltungen statt. Die musikalische Lesung von „Großonkel Pauls Geigenbogen“ am 10.06.2024 (19h) bei der Musiker und Bürgerrechtler Romeo Franz gemeinsam mit der Autorin Alexandra Senfft über das Leben seiner Familie seit Ende des 19. Jahrhunderts erzählen wird, ist eine von diesen. Die Buchvorstellung wird musikalisch begleitet von Franz Sohn und seinem Sunny Franz Duo (Geige & Gitarre).

Den Abend füllen wird eine Geschichte durch Preußen und Nazideutschland voller akribischer historischer Recherchen und Familienerinnerungen unter Einbeziehung der vielfältigen, widerständigen und selbstbestimmten Geschichte der europäischen Sinti und Roma – eine Geschichte, die doch zu selten erzählt wird, wie so viele dieser Welt. Ein paar der sonst nicht gehörten biografischen Erzählungen der Jetzt-Zeit versammelt das Dokumentationszentrum übrigens noch bis Mitte Oktober in der aktuellen Sonderausstellung „Becoming who you are – Studium trotz Flucht„, in welcher an persönlichen Fluchtgeschichten aufgezeigt wird, wie sehr Bildung stärkt, ermutigt und Hoffnung macht, auf eine bessere Zukunft! Genauso wie das Programm des Dokumentationszentrums.

Text: Alina Herbel / Fotos: Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung

Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung, Stresemannstr.90, 10963 Berlin–Mitte, Stadtplan

@flverver

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RADIKALES SPIELEN ALS RADIKALE KUNST — DER KUNSTPARCOURS „RADICAL PLAYGROUNDS“ DER BERLINER FESTSPIELE LÄSST ALLE MITMACHEN

RADIKALES SPIELEN ALS RADIKALE KUNST — DER KUNSTPARCOURS „RADICAL PLAYGROUNDS“ DER BERLINER FESTSPIELE LÄSST ALLE MITMACHEN

Spielen ist ein ständiger Prozess. Gesellschaft ist ein ständiger Prozess. Kunst ist ein ständiger Prozess. Die Stadt ist ein ständiger Prozess. Forschung ist ein ständiger Prozess. Da scheint der Gedanke gleichermaßen naheliegend und genial, dies alles einmal zu kombinieren. Radical Playgrounds heißt das partizipative Sommerprogramm der Berliner Festspiele, deren Name hier ausnahmsweise mal ganz wörtlich genommen wurde. „From Competition to Collaboration“ ist das Motto des mehrwöchigen Kunstparcours, der auf dem Parkplatz des Gropius Bau seit einigen Wochen eröffnet ist. Kuratiert von Joanna Warsza und Benjamin Foerster-Baldenius finden sich künstlerische Positionen von Florentina Holzinger, Raul Walch, Tomás Saraceno, Joar Nango, The Playground Project und vielen anderen. Im Mittelpunkt stets die Fragen nach „Game“ und „Play“, Wettbewerb und Freispiel, spielerischer Forschung und erforschendem Spiel, Kooperation und Kollaboration, Lernen und Verlernen. So beschäftigt sich Céline Condorellis großformatiges Spielfeld „Play for Today“ mit der Gleichstellung der Geschlechter im Sport, während Massimo Furlans Reenactment des historischen WM-Fußballspiels von 1974 zwischen der DDR und der BRD, das mit einem Ergebnis von 1:0 endete, gezeigt wird. Zum ersten Mal wird es nicht in einem Stadion nachgestellt, sondern auf der Niederkirchnerstraße zwischen Abgeordnetenhaus und Gropius Bau, wo einst die Berliner Mauer stand.

Bei aller Üppigkeit ist dieser künstlerische Vergnügungspark offen und in ständiger Bewegung als öffentlicher Begegnungsraum, der noch bis zum 14.07.2024 kontinuierlich ergänzt werden wird. Jedes Museum verdiene einen Spielplatz, sagte die Architektin Lina Bo Bardi einst. Die Berliner Festspiele haben vor dem Gropius Bau schon mal angefangen. Hoffen wir, dass andere Häuser sich ein Beispiel nehmen. 

Text: Hilka Dirks / Fotos: Camille Blake

Radical Playgrounds auf der Parkfläche vor dem Gropius Bau, Niederkirchnerstr.7, 10963 Berlin–Kreuzberg; Stadtplan

@berlinerfestspiele
@gropiusbau

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