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NEW BABY IN TOWN: CLUB ABER PARTIZIPATIV IM NEUEN AKTIONSHAUS IN TEMPELHOF

NEW BABY IN TOWN: CLUB ABER PARTIZIPATIV IM NEUEN AKTIONSHAUS IN TEMPELHOF

Berlin hat einen neuen Club. Nee, Projektraum. Kunsthaus? Ach egal, alles zusammen halt. Ein Aktionshaus eben. Im ehemaligen Greenhouse in Tempelhof wurde ordentlich durchgelüftet. Mit frischem Wind und warmherzigen Konzept haben im Februar 2023 die Künstlerin und Kuratorin Jana Maria Dohmann und die Veranstalterin und Musikerin Charlotte Kehl (Teil der Labels Beatbude und Tax Free Records) Türen, Fenster, Herzen und Arme des Auktionshauses weit geöffnet. Und die nächste Aktion kommt sogleich: Das gesamte Wochenende (24.—26.03.23) wird zum Multimedia Fachhandel „Audio Service“ geladen. Audio Service? Am Freitag geht es afterwork-mäßig los: DJ-Sets, Bar und kulinarische Kleinigkeiten. Samstag kannst Du dann selbst aktiv werden: Wer auf digitalem Speicher seine eigene Musik mitbringt, kann sie zusammen mit Sara von Tapedub in exklusiver Kleinauflage von zehn Stück direkt vor Ort auf Kassette produzieren. Ohhh süße Nostalgie! Gleichzeitig gibt es eine Druckwerkstatt. Für Cover, Booklets und alles andere, was es auszudrü(u)cken gibt. Keine Aktion ohne Kollaboration! Sonntag streamt Cashmere-Radio live vor Ort. Mit elaboriertem Time-Table (höchst empfehlenswert Duty Free Member Carl Luis!) wird das Wochenende ausgeklungen. Ganz schön wild, bunt, partizipativ — aktionistisch eben, dabei bodenständig und sympathisch: Liebevoll ist hier das neue Cool. Da kann man nur gespannt sein auf alles, was da kommen mag.

Text: Hilka Dirks / Fotos: Juri Bader, Jana Maria Dohmann, Lisa Marie Troppa

Aktionshaus, 8. Stock, Gottlieb-Dunkel-Str. 43/44, 12099 Berlin–Tempelhof; Stadtplan

Das ganze Programm zum Wochenende gibt’s hier.

@aktionshaus_

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TRIO — DAS WIRTSHAUS MIT CHARME UND BESTEN ZUTATEN

TRIO — DAS WIRTSHAUS MIT CHARME UND BESTEN ZUTATEN

In Berlin steht neuerdings ein Wirtshaus. Natürlich ein modernes, das nicht auf Klischees einzahlt und deswegen direkt zum Lieblingsort geworden ist. Es hört auf den Namen Trio und hat – passenderweise – drei Betreiber:innen. Eva Alken, Clemens Roesch und Vadim Otto Ursus – bekannt vom Restaurant Otto im Prenzlauer Berg – bespielen das Ladenlokal mit den großen Fenstern „hinter der Volksbühne“. In den dezent-gemütlich gestalteten Räumen mit dunkelroten Tischen, Holzstühlen und einem großen Tresen im Herzen fühlt man sich sofort aufgehoben. Der Name spielt vielleicht nicht nur auf das Inhaber:innen-Trio und den netten Nachbarn, die Bar Drei, an. Hier gibt’s keine Viele-Gänge-Menüs, sondern à la carte Küche quasi den Dreiklang auf dem Teller: Vorspeise, Hauptspeise, Dessert. Beginnen könntest Du Dein Mahl mit einem Klassiker wie Wurstsalat, der in keinem Wirtshaus fehlen darf. Aber auch der erfrischende Chicorée-Salat mit feiner Vinaigrette und Walnüssen hat uns begeistert. Alleine der Geschmack der kleinen Walnüsse beweist, dass die Macher:innen viel Wert auf beste Zutaten legen und auf Chichi verzichten. Als Hauptspeise stehen Klassiker der süddeutschen und alpenländischen Küche auf der Karte wie Pilz- oder Wildgulasch nebst Backhendl.

Zum Schluss gibt’s den allseits beliebten Apfelstrudel, wie man es sich erträumt, aber zu selten eintritt. Aber auch wenn der ganz große Hunger nicht da ist, hat Trio das perfekte Plätzchen: Am schönen Tresen im Zentrum des Lokals könntest Du beispielsweise den Feierabend mit einem Teller Frittatensuppe einläuten. Dazu ein Bier oder ein Glas leichten Rotwein – apropos Wein: die slowenischen Weine auf der Karte machen Spaß und gehen mit ihrem frischen Charakter eine moderne Partnerschaft mit den Speisen ein. Alles in allem ein Ort für Leib und Seele, wo herzhaft und herzlich bestens zusammenkommen. Und der Name Trio ist wohl auch einfach als explizite Erinnerung daran zu verstehen, dass man hier immer in guter Gesellschaft ist: Denn „three“ ist bekanntlich „a party“.

Text: Laura Storfner & Nina Trippel / Fotos: Robert Rieger

Trio, Linienstr.13, 10178 Berlin–Mitte; Stadtplan
Fr–Mo 18–23h

@trio.berlin

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ALLTÄGLICHER LUXUS NEU GEDACHT: SEIDEN-LINGERIE VON ZODIAQUE STUDIOS

ALLTÄGLICHER LUXUS NEU GEDACHT: SEIDEN-LINGERIE VON ZODIAQUE STUDIOS

Was 2020 noch zu Studienzeiten als Konzept begann, hat sich inzwischen zu einem Projekt zwischen Mode und zeitgenössischer Kunst entwickelt: Die Rede ist von Zodiaque Studios. Das Designlabel präsentierte letzten Sommer seine erste Seiden-Lingerie-Kollektion in Paris, kurz darauf in New York und ist ab 18.03.2023 wieder zurück in Berlin. Gründerin Emily Renk studierte „Culture, Critcism and Curation“ am Londoner Central Saint Martins und arbeitete dann als Kuratorin in einer Galerie für zeitgenössische Kunst – sie will mit ihrem Shop einen Ort schaffen, an dem sich ihr Label und die Berliner Community begegnen können. Das Zusammenspiel von Kunst und Design ist Emily dabei besonders wichtig: Inspiration für die Gestaltung der limitierten Editionen findet sie in der Malerei – zum Beispiel in Millais Ophelia, Botticellis Venus oder den Werken von Danielle Orchard. Auch ihr persönliches Umfeld beeinflusst ihren kreativen Schaffensprozess. Musen findet die Designerin in all den Frauen*, mit denen sie sich im Alltag umgibt. Entstanden sind Stücke aus koreanischer gewebter Seide, die Komfort bieten und Sinnlichkeit ausstrahlen. Egal, ob Du einen der elfenbeinfarbenen Athena Bras oder den silbernen Venus Slip trägst – Du sollst Dich wohlfühlen.

Die Namensgeberinnen der zwei Linien sind nicht zufällig gewählt: Beide sind Göttinnen der antiken Mythologie. Dazu stellte sich Emily die Frage: Wie würden sie sich heute kleiden? Produziert wird bisher in kleinen Werkstätten in Europa, für die bevorstehende Schwimm- und Sportswear kommt eine „Grüne Manufaktur“ auf Bali hinzu. Die neue Kollektion mit 12 Pieces wird dieses Wochenende im Prenzlauer Berg präsentiert – zum ersten Mal vor Ort im eigenen Shop. Auch hier wurde Raum für Multidisziplinarität geschaffen: Das Interior ist in Kollaborationen mit dem Künstler und Designer Frederik Fialin entstanden. Ergänzt werden seine Objekte von einer Textiledition der Künstlerin Ola Korbanska, die ab Samstag im Store erhältlich sein wird. Die ideale Gelegenheit, sich selbst zu beschenken und den Alltag vielleicht ein bisschen mondäner zu bestreiten.

Text: Sophie Doering / Fotos: Jordann Wood & Lea Wormsbach

Zodiaque Studios, Sredzkistr.63, 10405 Berlin–Prenzlauer Berg; Stadtplan

Reguläre Öffnungszeiten ab 18.03.2023 Di–Sa 12–19h

@zodiaquestudios

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DIE LEICHTIGKEIT DES SEINS: MARYAM KEYHANIS NEUER LADEN — EMPFOHLEN VON FRIEDERIKE SCHILBACH

DIE LEICHTIGKEIT DES SEINS: MARYAM KEYHANIS NEUER LADEN — EMPFOHLEN VON FRIEDERIKE SCHILBACH

Wenn man in Maryam Keyhanis Laden geht, betritt man eine Traumwelt: Da sind fabelhafte Hüte und extravagante Kopfbedeckungen – einige aufgebauscht und in Wolkenform; andere in Form eines pinken Soufflés. Man sieht eine riesige Tortenskulptur, surreale Sonnenbrillen, pastellfarbene Kerzenhalter, barocke Halskrausen, kleine Handtaschen, Puppen und ein Paar Mini-Seidenbeine, die vor einem Vorhang herunter baumeln, Zeichnungen, die vor grenzenloser Fantasie sprühen. Und mittendrin steht Maryam mit ihrer hinreißenden Erscheinung, einem Harlekinkostüm, Pumphosen oder einem opulenten Kleid – und natürlich einem ihrer Hüte. Maryam wuchs in der iranischen Hauptstadt Teheran auf und floh als Kind mit ihren Eltern nach Toronto. Ihre Arbeit als Künstlerin half ihr, diesen Bruch zu verarbeiten. Sie studierte Malerei und Bildhauerei, bevor sie sich dem Schmuck- und Hutdesign zuwandte. Seit sie Anfang 20 ihren ersten Vintage-Hut in Paris fand, ist kein Tag vergangen, an dem sie ohne das Haus verlässt. „Ich kann mich darunter verstecken und mich sicher fühlen. Das ist Teil meiner Identität“, sagt sie. Verspieltheit geht bei ihr über alles, und ihre larger than life-Kreationen haben etwas Stimmungsaufhellendes und Transformatives. Es reicht, einen ihrer Hüte anzuprobieren: Sofort fühlt man sich leichter und bereit für den kommenden Berliner Frühling. „Gerade jetzt ist die Realität ziemlich dunkel, deshalb denke ich, ist es wichtiger denn je, etwas zu erschaffen und sich an Schönem festzuhalten“, sagt sie. Bisher verkaufte sie ihre außergewöhnlichen Arbeiten über ihre Website und Instagram – nun aber fühlte sich der Moment richtig an, einen eigenen Laden zu eröffnen. „Es würde mir gefallen, wenn es ein Ort der Begegnung wird, an dem Leute zusammenkommen, sich unterhalten, lachen.“ Was für ein Glück, dass sie das in Berlin macht.

Text: Friederike Schilbach / Fotos: Sophie Doering

Friederike Schilbach ist Editorial Director beim Aufbau Verlag. Sie arbeitet dort mit Autor:innen wie Édouard Louis, Sigrid Nunez, Cemile Sahin, Josefine Soppa, Ilona Hartmann und vielen weiteren. Sie mag Osterglocken, die Frittatensuppe im Restaurant Trio und lebt mit ihrer Familie in Mitte.

Maryam Keyhani, Choriner Str.50, 10435 Berlin–Prenzlauer Berg; Stadtplan
Mi–Fr 13–16h & Sa 12–16h

@maryamkeyhanishop

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FOTOS, FASHION, VORGESCHMACK: DIE FOTOGRAFISKA DAYS BEI ATELIER GARDENS

FOTOS, FASHION, VORGESCHMACK: DIE FOTOGRAFISKA DAYS BEI ATELIER GARDENS

Seit der Pandemie ist bekanntlich einiges anders und so heißen die Berliner Monate seit diesem Jahr 2023 folgendermaßen: Januar, Februar, EMOP. Der Europäische Monat der Fotografie, der traditionell im Herbst stattfand, ist in seiner zehnten Ausgabe aufs Frühjahr verlegt. Ausgerechnet jetzt, wo doch bald die Berliner Dependance des in Stockholm gegründeten Museums Fotografiska in Mitte eröffnen soll – eines von vielen Projekten aus den Händen Yoram Roths, dem Berliner Bauunternehmer mit Liebe zu poppiger Kunst und den Klassikern seiner Heimatstadt (Clärchens Ballhaus, tip-Magazin). Um diesen besonderen EMOP zu nutzen und schon mal kräftig auf die Pauke zu hauen, gibt es nächste Wochen nun einen vielversprechenden Vorgeschmack: Unter dem Titel „Cultural Fabric – Rereading the Relationship Between Fashion and Art Practices“ lädt Fotografiska in die Berliner Atelier Gardens auf dem ehemaligen BUFA-Campus in Tempelhof zu Gruppenausstellung, Podiumsdiskussionen, Workshops, Portfolio-Reviews, Film-Screenings und Party.


Bei den „Fotografiska Days“ geht es um zeitgenössische Kultur und Werte, Darstellung, Bedeutung und Repräsentation, der inhaltliche Fokus liegt dabei ganz auf dem Zusammenspiel von Bild und Mode. Dabei griff Mode-Theoretikerin Lea Vene den Fotografiska Kurator:innen Marina Paulenka und Thomas Schäfer kuratorisch unter die Arme. Herausgekommen ist ein inspirierend-volles Programm. Gezeigt werden Arbeiten von Cibelle Cavalli Bastos, Julie Poly, Carlota Guerrero, Mouse Lamrab und anderen. Die Panel Talk-Gäste sind noch nicht angekündigt, dafür steht schon der DJ-Timetable für die EMOP-Abschlussparty. Das ganze bündelt sich zu einem überraschend diversen und hochwertigen Programm, welches Lust macht auf mehr: fest Ansiedeln wird sich das Museum übrigens im alten Tacheles-Gebäude auf der Oranienburger Straße (noch so einem Berliner Klassiker) und so die Kunst, in dessen traditionsreiche Mauern zurückbringen – wenn auch ganz anders.

Text: Hilka Dirks / Fotos: Julie Poly, Mous Lamrabat & Atelier Gardens / Credit: VOGUE UA

Fotografiska Days
23.–25.03.2023. Das ganze Programm und Tickets gibt’s hier.

@fotografiska.berlin

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