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ZEYNEP LOKMANOGLU EMPFIEHLT: LIU CHUAN CHUAN XIANG UND NUDELHAUS

ZEYNEP LOKMANOGLU EMPFIEHLT: LIU CHUAN CHUAN XIANG UND NUDELHAUS

Gerade als ich mich von dem Gedanken verabschieden wollte, dass meine Geschmacksnerven jemals das brennend-sedierende Gefühl von Szechuanpfeffer in Berlin erleben würden, entdeckte ich Liu 成都味道 Chuan Chuan Xiang und das Nudelhaus. Der Nudelladen im Chengdu–Stil wird von Liu Linqian und ihrem Mann Bernhard Sroka betrieben und liegt unweit an der U-Bahnhaltestelle „Stadtmitte“. Alles fing damit an, dass die in Chengdu geborene Profibäckerin in Berlin keine Nudeln finden konnte, die ihr schmeckten. Sie begann daraufhin in der Küche zu experimentieren und wurde schnell in den chinesischen Expatkreisen der Stadt bekannt. Der Laden ist vollkommen schnörkellos: Du bestellst an der Theke, nimmst Platz und genießt die hervorragenden Nudeln. Dabei umgeben Dich eine Horde verspielter Pandas: Sie halten Strohhalme, weisen den Weg zur Toilette und tollen sich neckisch auf der Getränkekarte. Wenn Du wie ich pikantes Essen liebst, bestelle Dir am besten die schärfste Variante – und etwas Kokosmilch als Safeword. Für alle, die es nicht so würzig mögen, gibt es milde Alternativen. Alle Gerichte sind äußerst köstlich – mein persönlicher Favorit sind die Sichuan Zhajiang Nudeln. Am Wochenende kannst Du Dich auf köstlichen Hot Pot freuen: mit sagenhaften zweiundzwanzig Gewürzen aus Südwestchina. (Text: Zeynep Lokmanoglu / Fotos: Mina Aichhorn)

Zeynep Lokmanoglu ist 2018 nach Berlin gezogen, nachdem sie den lange in New York gewohnt hat. Sie arbeitet aktuell an einem Kurzgeschichtenband und liebt den „Kaffee und Kuchen“- Lifestyle.

Liu 成都味道 Chuan Chuan Xiang und Nudelhaus, Kronenstr.72, 10117 Berlin–Mitte; Stadtplan
Nudeln: täglich 11.30–15h
Chuan Chuan Hot Pot: Fr-So 16.30–22h
@liuchengduweidao

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OTTO: DEUTSCHES COMFORT FOOD UND NATURWEINE VON VADIM OTTO URSUS UND JAN HUGEL IM MRS ROBINSON’S

OTTO: DEUTSCHES COMFORT FOOD UND NATURWEINE VON VADIM OTTO URSUS UND JAN HUGEL IM MRS ROBINSON’S

Vadim und Jan haben etwas gemeinsam: die Wertschätzung für hochwertige Produkte – und seit Kurzem auch ein Pop-up-Restaurant. Und das heißt Otto, weil Vadim und Jan auch diesen Vornamen teilen. Bestellt wird hier à la Carte und die Portionen sind passend zum Teilen mit Freunden. Pflicht ist das Beutebrot der Bäckerei Domberger mit Koji-Butter und Pickles, dazu auf Wunsch ein Solei. Weiter geht es mit Wildschwein-Tatar und geräuchertem, in Spitzkohl eingewickeltem Stör, dazu ein Dip aus gebeiztem Eigelb – das ist deutsches Comfort Food in Vollendung. Ebenso die Rote Bete mit Schlehe, Oxalis und Rahmjoghurt, die nicht nur aussieht wie abstrakte Kunst, sondern auch formvollendet schmeckt. Durch alle Gerichte zieht sich Vadims Herzensthema Fermentation – im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin experimentiert der 27-Jährige mit dem, was Brandenburg liefert. Unbedingt Platz lassen sollte man auch für das Dessert, etwa für den Dörrpflaumen-Kuchen mit schwarzer Walnuss. Der temporär vom Wagner Cocktail Bistro freigestellte Jan Hugel versorgt uns dazu mit grandiosen deutschen Naturweinen. Regionalität hat selten besser geschmeckt. (Text: Eva Biringer / Fotos: Jason Fasco, Cate Gowers, Marianne Rennella, Vadim Otto Ursus & Mrs Robinson)

Otto x Mrs Robinson’s, Pappelallee 29, 10437 Berlin–Prenzlauer Berg; Stadtplan
14.02.–11.03.2019; Do–Mo, 18–23.30h
@mrsrobinsonsberlin
@otto_berlin

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GENAZVALE: GEORGISCHE KÜCHE EMPFOHLEN VON NELE KRÖGER

GENAZVALE: GEORGISCHE KÜCHE EMPFOHLEN VON NELE KRÖGER

Georgien, das Land zwischen Kaukasus und Schwarzem Meer, noch nicht ganz Asien, aber irgendwie immer noch Europa, steht für Gastfreundlichkeit, reichlich Wein und vor allem: gutes Essen. Das gibt es in Berlin nirgendwo in so gekonnt authentisch-inszenierter Atmosphäre wie im Genazvale am Hohenzollerndamm. Beim Betreten überwältigen die verzierten Decken und hohen Wände, geschmückt mit georgischer Landschaftsmalerei, die vielen Weinflaschen, traditionellen Püppchen und Gewänder. Ein von Kronleuchtern beschienener, prachtvoller Kitsch, dessen Betrachtung die Wartezeit auf das Essen angenehm verkürzt. Satt gesehen, aber hungrig geht es an die Vorspeisen. Hier spielt die Walnuss als wichtige Zutat der georgischen Küche eine zentrale Rolle: so ist die Pchali-Vorspeisenplatte ein Muss; Pchali sind mit Walnuss durchsetzte Bällchen, die aus Spinat, Rote Bete und Aubergine bestehen. Dazu schmecken die Khinkali, traditionell gedrehte Nudelteigtaschen mit Käse oder Fleisch. Bei der Hauptspeise kann beispielsweise zwischen Kalbfleisch mit Kräutern und Trockenpflaumen oder Hähnchen in Knoblauchmilchsoße gewählt werden. Dass georgisch nichts für Vegetarier sei, kann aber widerlegt werden. Und zu allem natürlich Wein! Didi madloba (vielen Dank)! (Text: Nele Kröger / Fotos: Pamina Aichhorn)

Autorin und Redakteurin Nele Kröger lebt seit 2016 in Berlin und ist nach vielen Umzügen in Friedrichshain angekommen.

Genazvale, Hohenzollerndamm 33, 10713 Berlin–Wilmersdorf; Stadtplan
Mo–Fr 15-24h, Sa–So 14–24h

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YAFO: MULTIKULTI-KÜCHE AUS TEL AVIV EMPFOHLEN VON YASHA WALLIN

YAFO: MULTIKULTI-KÜCHE AUS TEL AVIV EMPFOHLEN VON YASHA WALLIN

Wenn Du Deinen Hummus mit einer Extraportion authentischer Atmosphäre genießen möchtest, bist Du bei Yafo genau richtig. Inspiriert von der 4000 Jahre alten Hafenstadt nahe Tel Aviv, wo Juden, Muslime und Christen Seite an Seite leben, steht auch hier – in einem der besten israelischen Restaurants in Mitte – diese Offenheit im Mittelpunkt. Dass es multikulturell zugeht, zeigt schon die Speisekarte: auf Arabisch, Hebräisch, Deutsch und Englisch. Und entgegen dem in Berlin weit verbreiteten eher flüchtigen Service, wirst Du bei Yafo herzlich und gastfreundlich empfangen. Vergleichbar ist das Gefühl vielleicht mit dem Besuch in einem belebten Wohnzimmer von Familienmitgliedern – vor allem, wenn sie zu der Sorte Verwandtschaft gehören, die großzügig Shots des aus dem Nahen Osten stammenden Schnapses Arak reicht. Zu Essen gibt es üppige Portionen mit cremigem Hummus, ganze, auf den Punkt geröstete Blumenkohlköpfe und wechselnde Lammvariationen – gehackt, gewürzt oder als Kebab serviert. Bei Yafo kannst Du lunchen oder, was ich persönlich am liebsten mag, abends an der Bar speisen. (Text: Yasha Wallin / Fotos: Mina Aichhorn & Yafo)

Seit 2013 nennt Yasha Wallin, gebürtig aus dem sonnigen Kalifornien, Berlin ihr Zuhause. Um ihre Hummus-Sucht zu befriedigen, arbeitet sie im Bereich Business Development bei H&M und als Redakteurin für A Hotel Life.

Yafo, Gormannstr.17b, 10119 Berlin-Mitte; Stadtplan
Täglich 12-3h

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WHITNEY WEI EMPFIEHLT: DA JIA LE

WHITNEY WEI EMPFIEHLT: DA JIA LE

Im Da Jia Le in Schöneberg kannst Du Dich in ausgefallenen Aromen regelrecht aalen. Die Besitzer Weili Pan und Jun Wu stammen aus Zhejiang, einer Provinz im Südwesten Chinas. Ihre Speisekarte wurde von der nordöstlichen Region Dongbei inspiriert. Ihr Geschenk an Berlin ist ein kulinarisches Lehrstück in Sachen Authentizität. Such‘ Dir vorab ein paar kalte Speisen aus: ob Tofublätter-, Gurken- oder Fünf-Farben-Salat — sie sind alle knackig und werden mit einem großzügigen Spritzer Chiliöl verfeinert. Du magst es noch schärfer? Dann probiere das Hühnerfilet nach Sichuan-Art: Die knusprigen Happen hinterlassen durch kleingehackte, getrocknete Chilis und extrascharfe Pfefferkörner einen feurigen Geschmack. Du hast einen eher sensiblen Gaumen, dann sei Dir das gebratene Schweinefleisch nach Peking-Art mit Frühlingszwiebeln und dünnen Crêpes empfohlen. Runde Deine Bestellung mit zischend heißem Rindfleisch in Kreuzkümmel und einer Auswahl an Craft Beer ab (die leicht säuerliche Meerjungfrau aus der Inselbrauerei Rügen ist sehr empfehlenswert). Der jadegrüne Saal des Da Jia Le, der von einem Lüster gekrönt wird, eignet sich prima für ein chinesisches Neujahrsfest — Du kannst damit aber auch einfach den schnöden Alltag etwas verzieren. Drehteller auf den Tischen laden zum Teilen en famille ein — vielleicht entsteht dadurch auch die eine oder andere überraschende Begegnung. (Text: Whitney Wei / Fotos: Pamina Aichhorn).

Whitney Wei zog im Herbst 2017 aus Brooklyn nach Neukölln. Als Künstlerin und Autorin untersucht sie in ihren Arbeiten die Schnittstellen zwischen Nachtleben, Musik und urbaner Kultur.

Da Jia Le, Goebenstraße 23, 10783 Berlin-Schöneberg; Stadtplan
Täglich 12-23h

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