Um am Paul-Lincke-Ufer Urlaubsgefühle zu verspühren, muss man sich nicht unbedingt in den Sand am Bouleplatz legen und den vorbeifahrenden Booten zuwinken. Es reicht auch schon, bei La Maison eines der französischen Teilchen abzugreifen und sich den Spezialitäten der Grande Nation hinzugeben. Hier finden Erdbeeren ihren Platz auf Tortenböden, die Brioches sind herzhaft mit Käse bedeckt und auch der Rhabarber kommt nicht davon, am Ende in einer kleinen Tartelette zu landen. All diese Pflaster fürs Gemüt liegen dann auf der durch den Raum fließenden dunklen Betonplatte aus und bieten so schon ein Kunstwerk für sich. Dazu wird noch das bemalte Geschirr gereicht, man findet einen Platz auf den dunklen Holzstühlen, welche liebevoll auf den Flohmärkten Frankreichs zusammengesucht wurden, und schon fühlt man sich weit ab von Baulärm und Co. Wer also mal wieder wenigstens nur das Gefühl von Frankreich in der Brust spüren möchte, der rollt sich hier einfach in ein frisches Croissant ein, gießt noch etwas Kaffee obendrauf und hält dann nur noch die Zehenspitzen in die Sonne. (Text: Charlotte Hölter / Fotos: Johanna Rademacher–Flesland)
Charlotte Hölter lebt und liebt das Schöne. Warme Worte finden ist dabei ihre eigentliche Passion – und auch ihr Beruf.
La Maison, Paul-Lincke-Ufer 17, 10999 Berlin–Kreuzberg; Stadtplan Do-Mo 7–18h
@lamaisonberlin