Das Glück war auf ihrer Seite, als Sarah Stein sich in die leer stehenden Räume in Wilmersdorf verliebte: Sie nutzte die Gelegenheit und verwandelte den Ort in eine moderne Sake-Bar mit japanischem Restaurant namens Nomu. Geboren und aufgewachsen ist Sarah in San Francisco, wo es an exzellentem asiatischen Essen dank der großen Community nicht mangelt. Sie verliebte sich in die japanische Küche und die dazugehörigen Drinks so sehr, dass sie zertifizierte Sake-Sommelière und Shochu-Beraterin wurde. Wenn Du Dich mit Sake auskennst, wird Dir sofort das traditionelle Sugidama im Fenster des Nomu auffallen: In japanischen Sake-Brauereien gibt diese Kugel aus frischen grünen Zedernzweigen, die über den Stand der Produktion Auskunft geben. Das Zedernholz wird langsam braun und spiegelt so den Reifungsprozess des Getränks wieder; sobald er ganz braun ist, steht einer Kostprobe nichts mehr im Wege.
Die Innere des Nomu wurde besonders gestaltet: die Decke der japanischen Sake-Bar-und-Restaurants ist mit quadratischen Masu-Schalen aus japanischem Zypressenholz und überdimensionalen, vom Origami inspirierten Lampen versehen. In jedem Winkel des Nomu ist Sarahs Liebe und Respekt für das japanische Kunsthandwerk zu spüren: von maßgefertigten Keramikwaren über die beiden Norens – traditionelle Stofftrennwände, die in den Eingängen hängen – bis hin zu den handgefertigten Happis – den Jacken im Kimono-Stil, die von den Mitarbeitenden getragen werden. Auch in der Qualität des Sake und der Speisen spiegelt sich diese Aufmerksamkeit und Sorgfalt wider: Die Auswahl umfasst über 30 von Hand hergestellte Sakes, die von fruchtig und erdig bis hin zu prickelnd und süß reichen. Sie werden von Sarah handverlesen und sind nirgendwo sonst in Europa zu finden. Frag einfach Sommelier Yurina Yokoi nach Empfehlungen oder entscheide Dich für die Sake-Paarung mit dem saisonalen Sechs-Gänge-Omakase (Degustationsmenü des Küchenchefs). Küchenchef Shinya Matsumoto nutzt seine jahrzehntelange Erfahrung, um wirklich exzellente Gerichte zu kreieren. In ihnen finden sich Zutaten, die hierzulande selten sind, wie Ginkgo-Nüsse, Myoga, essbare Shiso-Blüten und Kinome (japanische Pfefferblätter). Zu den Gerichten gehören Oktopus-Carpaccio mit Wasabi-Sauce, das Seeteufelgericht Ankimo, leicht angebratenes Wagyu-Nigiri-Sushi mit importiertem Tanba-gyu-Rindfleisch, Makrelen-Oshizushi und Uni-Tempura. Die innovative Speisekarte wird durch einen außergewöhnlichen Service und eine intime Atmosphäre abgerundet.
Text: Rei Matsuoka / Fotos: Rene Riis & Yuto Yamada
Nomu Sake Bar, Ludwigkirchstr.3, 10719 Berlin–Wilmersdorf; Stadtplan
Mi–So 18–22h