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Ruhe – das ist das erste Wort, das mir hier einfällt. Eine kleine Oase mitten im Berliner Trubel. Witty Stories wirkt wie aus einem Märchen gefallen, versteckt am Perelsplatz in Friedenau. Der Weg dorthin führt durch den Blumenpark, was an sich schon eine kleine Flucht aus dem Alltag ist. Früher tranken hier Pferde aus der steinernen Tränke, die noch immer im Garten steht. Heute lädt der Ort zum Innehalten ein. Seit 2020 wird der Park behutsam renoviert, und Chris, der Besitzer, hält das langsame Tempo bewusst bei. Jetzt, wo der Sommer näher rückt, zieht es uns nach draußen – zwischen Rosensträucher und kleine Häuschen. Der perfekte Ort für einen langen Nachmittag mit Kaffee und Kuchen. Besonders gut: der Beerenkuchen und der Zitronen-Karottenkuchen. Draußen sitzen, ein Café Latte in der Hand, der Blick wandert: spielende Kinder im Kindergarten nebenan, das Treiben im Park, der Springbrunnen hinter dem Hügel. Irgendwas liegt in der Luft – vielleicht ein bisschen Magie. Witty Stories versorgt Dich dazu mit Sandwiches, Snacks und Schorlen. Offen an sieben Tagen die Woche, mit einem Team, das aufmerksam ist, ohne aufdringlich zu sein. Und wenn bald die Rosen blühen, gibt’s kaum einen besseren Ort für eine kleine Pause.
Text & Fotos: Ruby Watt
Witty Stories, Perelsplatz 1, 12159 Berlin–Friedenau; Stadtplan
@wittystories.berlin


Alle töpfern. Um mich herum hat sich in den letzten Jahren jede:r irgendwann mal an die Drehscheibe begeben, viele sind dabei geblieben. Keramik als Hobby, als Beruf, als Meditation, als Kunstform – alles ist möglich. Die Community in Berlin wächst stetig, und mit ihr die Sammlung in meinem Regal: Gib mir jede wobbly Tasse, jede Skulptur, jedes handgeformte Gefäß. Töpfern ist das neue Schwarz, und ich liebe es. Im letzten Jahr haben sich unter dem Namen „Ceramic Salon“ eine handvoll Berliner Künstler:innen und Gestalter:innen zusammengeschlossen, um sich gegenseitig in ihren Ateliers zu besuchen. Dabei ging es ihnen ums Zusammenkommen, um Austausch, und natürlich um Sichtbarkeit – die jetzt mit dem Ausstellungsformat Formed nach außen getragen werden soll. In der alten Rossmann-Filiale im Gesundbrunnen zeigt die Ausstellung ab heute Abend (05.06.2025) und über das Wochenende einen Querschnitt zeitgenössischer Keramikpraxis in Berlin. Funktional bis skulptural, von Handaufbau über Drehscheibe bis 3D Druck.
Mit Arbeiten von etwa Anton Rahlwes, der mit seinen Abdrucken von found objects Gefäße schafft, die sich irgendwo zwischen alltäglicher Vertrautheit und unbeschwerter Abstraktion befinden, oder Keegan Luttrell, die sich in ihren Arbeiten mit Verletzlichkeit und Schutz beschäftigt, indem sie verborgene Formen des menschlichen Körpers in Ton sichtbar macht. Daneben poetisch-geometrische Formen, Schalen und Vasen; die gerade Linie hat einen Gott, und ihr Name ist Wendy Taylor. Marten Herma Anderson wiederum verfasst mit seinen erdig-floralen Skulpturen einen Liebesbrief an den Garten seiner Oma auf Rügen. „Formed“ zeigt, wie es ausschauen kann, wenn man Ton Form werden lässt, und wie divers die Berliner Keramik-Szene damit umgeht. Ob als Hobby-Töpfer:in, Design-Fan oder einfach nur Gefäß-Freund:in wie ich – ab in den Wedding, schau Dir Formen an.
Text: Inga Krumme / Credits: Anton Rahlwes, Marten Herma Anderson, Wendy Taylor
Ehemaliger Rossmann Gesundbrunnen, Brunnenstr.105–109, 13355 Berlin–Wedding; Stadtplan
Formed Opening 05.06.2025 18–22h, Laufzeit 06.–07.06. 12–18h, 08.06. 12–16h
@ceramic.salon


Was als einfache Idee im vorderen, ungenutzten Bereich einer Berliner Agentur begann, ist heute einer der spannendsten neuen Spots der Stadt: Café Tonton – Café, Kreativort und Community Space in einem. Die Gründer Gilbert Ngom und Jonas Soho sind tief verwurzelt in Kultur, Community und Street Activation – mit dem Ziel, Menschen zusammenzubringen. Gemeinsam mit Domenico Siena, Kaffeeliebhaber aus Köln, wurde aus einem leeren Raum eine lebendige Vision. Das ehemalige Büro in Mitte haben sie komplett transformiert – zu einem modularen Space, der sich ständig neu erfindet. Vorne Café, hinten Office. Dazwischen Platz für Events, Dinner und Storytelling – je nachdem, was die Community gerade braucht. Der Name Tonton? Eine Hommage an ihre kamerunischen Wurzeln. In vielen afrikanischen Kulturen sind Tontons – Onkel – geborene Geschichtenerzähler, voller Humor und Weisheit. „Jeder Freund meines Vaters war ein Tonton. Die Typen mit den wilden Stories und großen Persönlichkeiten.“ Genau dieser Spirit lebt hier weiter: Geschichten, Vibes und echte Verbindungen. Auch das Interieur spiegelt das wider. Der Tresen und die Möbel: selbst gestaltet, lokal produziert, mit eingebautem Soundsystem und flexiblem Setup. Und dann wäre da noch das Team – wahrscheinlich das herzlichste der Stadt. Gute Musik, entspannte Vibes, bester Service. Neben Kaffee gibt’s Matcha, Special Drinks und feines Gebäck. Und mit etwas Glück: Son Le Huu am Tresen – eine Legende der Berliner Kaffeeszene. Ruhig, präzise, mit Know-how – und stets mit einem Lächeln auf den Lippen. Let the good times roll.
Text: Kira Kim / Fotos: Café Tonton
Mit einem Background in Architektur und Ausstellungsdesign versteht Kira Kim es, Räume zu gestalten, die Menschen zusammenbringen und arbeitet an Projekten mit Klub Maison. In Berlin–Mitte ist sie bekannt, immer up to date und bestens vernetzt.
Café Tonton, Tieckstr.1, 10115 Berlin–Mitte; Stadtplan
@lecafetonton
@kiraheejungkim


Auch wenn der Sommer noch ein wenig auf sich warten lässt, erklärt einer unserer liebsten Projekträume die Saison ab Samstag (07.06.2025) offiziell für eröffnet: Das Team von Tropez bringt auch in diesem Jahr eine Ausstellung samt Performances und Workshops ins Sommerbad Humboldthain. Das Konzept hat sich bewährt, denn den Freibadbesuch im Wedding können und wollen wir uns nicht mehr ohne Kunst zwischen Kopfsprung und Pommes-Pause vorstellen. „Parasite“ lautet der Titel des diesjährigen Programms: Erwarten dürfen wir einen Sommer der Unangepasstheit, in dem Neues und Unerwartetes entsteht – und damit auch ein sprechendes Bild für Tropez als Raum an sich, der mit den Regeln des klassischen Ausstellens bricht. Das fängt schon im Eingangsbereich an, wo der Künstler Amine Habki, bekannt für seine Textilarbeiten, bei den Schließfächern farbenfrohe Störer installiert hat. Manche Künstler:innen beschäftigen sich mit der Freibadkultur in Reinform: Die riesige Schwimmringskulptur von Maya Mann, die bereits im New Yorker Whitney Museum ausstellte, kann man sich nirgendwo anders als in Beckenrandnähe vorstellen.
Aktiv werden darf man auf dem neuen Minigolf-Parcours des Kollektivs Sundays, das gleichzeitig als begehbares Kunstwerk funktioniert. Aber auch die zahlreichen Live-Performances sind mehr als bloße Frontalvorführungen: Die Tänzerin Tilhenn Klapper überträgt das freibadeigene Wimmel-Chaos und den Lärm in ihre Choreografien, während Arthur Chruszcz mit seinem Pantomimen-Stück die Liegewiese übernimmt. Auch wenn wir momentan noch von 35 Grad träumen: Mit Tropez kann der Sommer schon jetzt kommen.
Text: Laura Storfner / Fotos: Ink Agop
Tropez im Sommerbad Humboldthain, Wiesenstr.1, 13357 Berlin–Wedding; Stadtplan
Parasite 07.06.–07.09.2025. Eröffnung am 07.06. 14–18h mit Live-Musik, Einlass bis 17h.
@tropez_tropez


Die schlichten Gärten vor dem Hamburger Bahnhof werden auch in diesem Sommer wieder mit 120+ bpm beschallt, während die Open-Air-DJ-Sets der Reihe Berlin Beats zurückkehren. Das kostenlose Musikprogramm mit Auftritten von Schwergewichten der elektronischen Musik findet an zwölf Abenden im Juni und August statt und beginnt mit den Tagen der offenen Tür (13.–15.06.2025). Das ganze Wochenende über kannst Du kostenlos die Ausstellungen besuchen, begleitet von B2B-Sets von alys(alys)alys und Still sowie Künstler:innengesprächen, Führungen und Workshops. Die Gigs werden jeden Donnerstagabend (19-22h) mit einem Line-up von berauschenden, energiegeladenen Sets mit Schwerpunkt auf Berliner Techno, Electro und Club fortgesetzt. Auf dem Programm stehen schnelle panafrikanische Polyrhythmen von Nkisi, Freddy Ks Late-Night-Analog-Techno, Elektro von Detroit-Ikone DJ Stingray 313 und Sarah Farinas genreübergreifende Bass/Jungle/Beats. Neben der Musik gibt’s auch Essen und Drinks und natürlich die Ausstellungen, für die Du allerdings eine Eintrittskarte benötigst. Die aktuellen Ausstellungen – Klára Hosnedlovásriesige Installation für die Chanel-Kommission und Ayoung Kims erste Einzelausstellung Many Worlds Over – sind an den Berlin Beats Abenden bis 20 Uhr geöffnet und bieten einen ruhigen Rückzugsort von der akustischen Flut draußen.
Text: Benji Haughton / Fotos: Alex Rentsch, Guarionex Rodriguez Jr., Liv Latricia Habel
Hamburger Bahnhof, Invalidenstr.50–51, 10557 Berlin–Moabit; Stadtplan
Berlin Beats jeden Donnerstag 19.06–28.08.2025, 19–22h
@staatlichemuseenzuberlin

