RADIKALES SPIELEN ALS RADIKALE KUNST — DER KUNSTPARCOURS „RADICAL PLAYGROUNDS“ DER BERLINER FESTSPIELE LÄSST ALLE MITMACHEN

RADIKALES SPIELEN ALS RADIKALE KUNST — DER KUNSTPARCOURS „RADICAL PLAYGROUNDS“ DER BERLINER FESTSPIELE LÄSST ALLE MITMACHEN

Spielen ist ein ständiger Prozess. Gesellschaft ist ein ständiger Prozess. Kunst ist ein ständiger Prozess. Die Stadt ist ein ständiger Prozess. Forschung ist ein ständiger Prozess. Da scheint der Gedanke gleichermaßen naheliegend und genial, dies alles einmal zu kombinieren. Radical Playgrounds heißt das partizipative Sommerprogramm der Berliner Festspiele, deren Name hier ausnahmsweise mal ganz wörtlich genommen wurde. „From Competition to Collaboration“ ist das Motto des mehrwöchigen Kunstparcours, der auf dem Parkplatz des Gropius Bau seit einigen Wochen eröffnet ist. Kuratiert von Joanna Warsza und Benjamin Foerster-Baldenius finden sich künstlerische Positionen von Florentina Holzinger, Raul Walch, Tomás Saraceno, Joar Nango, The Playground Project und vielen anderen. Im Mittelpunkt stets die Fragen nach „Game“ und „Play“, Wettbewerb und Freispiel, spielerischer Forschung und erforschendem Spiel, Kooperation und Kollaboration, Lernen und Verlernen. So beschäftigt sich Céline Condorellis großformatiges Spielfeld „Play for Today“ mit der Gleichstellung der Geschlechter im Sport, während Massimo Furlans Reenactment des historischen WM-Fußballspiels von 1974 zwischen der DDR und der BRD, das mit einem Ergebnis von 1:0 endete, gezeigt wird. Zum ersten Mal wird es nicht in einem Stadion nachgestellt, sondern auf der Niederkirchnerstraße zwischen Abgeordnetenhaus und Gropius Bau, wo einst die Berliner Mauer stand.

Bei aller Üppigkeit ist dieser künstlerische Vergnügungspark offen und in ständiger Bewegung als öffentlicher Begegnungsraum, der noch bis zum 14.07.2024 kontinuierlich ergänzt werden wird. Jedes Museum verdiene einen Spielplatz, sagte die Architektin Lina Bo Bardi einst. Die Berliner Festspiele haben vor dem Gropius Bau schon mal angefangen. Hoffen wir, dass andere Häuser sich ein Beispiel nehmen. 

Text: Hilka Dirks / Fotos: Camille Blake

Radical Playgrounds auf der Parkfläche vor dem Gropius Bau, Niederkirchnerstr.7, 10963 Berlin–Kreuzberg; Stadtplan

@berlinerfestspiele
@gropiusbau

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