EUGENIE SCHMIDT EMPFIEHLT: DIE TADSHIKISCHE TEESTUBE

EUGENIE SCHMIDT EMPFIEHLT: DIE TADSHIKISCHE TEESTUBE

Es stand einmal ein Pavillon auf der Leipziger Messe und repräsentierte die Sowjetunion. Mit Samowar, Tee und atmosphärischer, tadschikischer Einrichtung. In die Hauptstadt Duschanbe sollte der Pavillon nach der Messe nicht zurück, daher wanderte er weiter, an die Gesellschaft der deutsch-sowjetischen Freundschaft (DSF) und so existiert seit er 1976 als „Tadshikische Teestube“ in Berlin-Mitte. Bedauerlicherweise musste diese jüngst aus dem schönen Palais am Kupfergraben in die Touristenmeile Oranienburger Straße umziehen — das Interieur aber blieb zum Glück unverändert erhalten. Geschnitzte Säulen und Decken aus Sandelholz. Smaragdgrüne Wände und traditionelle Gemälde. Teppiche, Kissen und Kurpatschas, das sind feine tadschikische Matratzen aus bunten Baumwollstoffen, verleihen der Teestube Flair und Gemütlichkeit. Man kann sich die Schuhe ausziehen und es sich auf dem Boden an kleinen Tischen gemütlich machen. Im Mittelpunkt steht die große Auswahl an feinem Tee – natürlich aus dem Samowar-Kessel. In Ostberlin einst von Russen geführt, bietet die Speisekarte eher russische Küche, mit Piroggi, Pelmeni, Bliny und Wareniki – auch sehr als Nachtisch zu empfehlen; mich hat der usbekische Plov beeindruckt, ein Reisgericht mit Kichererbsen und Lammfleisch, das auch dem Tadschikischen ähnelt.

Tadshikische Teestube im KunstHof, Oranienburger Str.27, 10117 Berlin-Mitte; Stadtplan
Mo-Fr ab 16h, Sa & So ab 12h

Eugenie Schmidt ist in Dushanbe geboren, lebt seit 15 Jahren in Berlin und arbeitet als Modedesignerin (Schmidttakahashi).

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